Ist ein Vermieter verpflichtet schriftlich abzusagen?
Mich würde interessieren, ob ein Vermieter nach einer Wohnungsbesichtigung und einer mündlichen Aussage darüber dass man noch Bescheid bekommt, auch verpflichtet ist ab- oder zuzusagen?
Ist es üblich dass Vermieter einfach jemanden dann zusagen und sich beim Rest nicht mehr melden? Und wäre das rechtlich anfechtbar?
Ein Bekannter von mir läuft nun seit mehreren Wochen einfach einer Antwort hinterher, ohne eine zu bekommen, man sagt ihm lediglich „wir melden uns“ und es vergehen wieder Wochen.
6 Antworten
Auf welcher Grundlage sollte der Vermieter nach einer Besichtigung zu irgend etwas verpflichtet sein?
Hier geht es es auch um unternehmische Interessen: Die Zeit für Korrespondenz oder Portokosten muss man auch erübrigen können.
Nein, ein Vermieter ist nicht verpflichtet abzusagen, auch wenn es unhöflich ist. Ich halte es so, Mietern abzusagen, wenn sie für mich nicht in Frage kommen, nenne aber auch keine Gründe für meine Entscheidung.
Was auch völlig ok ist, um eine detaillierte Absage ging es mir auch nicht, aber man hat einem Bekannten der etwas naiv und gutgläubig ist, mündlich ziemlich Hoffnungen gemacht und dies über Wochen und man sagt ihm ständig er bekommt noch schriftlich bescheid, um ihn dann doch wieder hängen zu lassen und trotz der positiven Worte, erwartet er auch keine Zusage, er wollte einfach nur Klarheit ob Hoffnung besteht, oder nicht. Und es störte meinen Gerechtigkeitssinn einfach, dass man irgendwo mit ihm so „rumspielt“, sagt ihm positives und er solle auf die schriftliche Antwort warten, damit wieder und wieder nichts passiert, dann sagt man ihm erneut Dinge wie: Mensch ist das Schreiben nicht angekommen? Dass tut uns leid, wir schicken es ihnen erneut, die Wohnung wäre ja frei, also „kein Grund zu Panik“, er soll sich keine Sorgen machen, aber darauf folgt wieder nichts und mich hat diese Art und Weise des Vermieters einfach gestört, wie man so mit den Leuten umgehen kann, die dann durch solche Worte vielleicht dann wirklich anfangen zu hoffen.
Ein kurzes tut mir leid, leider ist die Wohnung vergeben, hätte unserem Bekannten ja völlig gereicht.
Vielleicht dass nochmal zur Ergänzung hier, damit man meine Frage nachvollziehen kann.
Ist es üblich dass Vermieter einfach jemanden dann zusagen und sich beim Rest nicht mehr melden?
Ja, wie bei Bewerbungen um eine Arbeitsstelle, Lehrplatz oder Schrebergarten eben auch. Stell dir mal vor, du müsstest als Kleinunternehmer oder Einzelfirma mehrere Dutzend Bewerbungen, davon viele portopflichtig postalisch, absagen? Wer soll diese Arbeitszeit nebenbei leisten und Kosten deiner Meinung nach tragen?
Das gehört zum guten Ton, eine Verpflichtung dazu gibt es nicht. Wenn nach zwei Wochen keine Zusage kommt, ist die Sache gegessen. Will heißen, du bekommst die Wohnung nicht.
Alles klar, dann weiß ich Bescheid und gebe es mal an meinen Bekannten so weiter.
Ich fand es halt einfach stückweit ungerecht, den Interessenten nach vielen Nachfragen nicht einfach mal Bescheid zu geben, was denn nun daraus geworden ist.
Die tanzten ihm ziemlich auf der Nase herum, machten ihn ständig indirekt Hoffnung, nutzten seine Gutgläubigkeit aus, um ihn dann erneut hängen zu lassen, was mich eben zu meiner Frage bewegt hat, ob es nicht irgendwas gäbe, womit man den Spieß „umdrehen„ könnte.
Mal eine Art Zeichen zu setzen, dass es eben nicht korrekt ist Menschen so zu behandeln.
nach einer Wohnungsbesichtigung und einer mündlichen Aussage darüber dass man noch Bescheid bekommt, auch verpflichtet ist ab- oder zuzusagen?
Nein
Ist es üblich dass Vermieter einfach jemanden dann zusagen
Was zusagen ?
man sagt ihm lediglich „wir melden uns“ und es vergehen wieder Wochen.
Es gibt keinen Anspruch auf Anstand.
"Wir melden uns" ist oft eine Redewendung zum "Abwimmeln" weil man keine Lust hat konkret zu werden und sich u.U. den Interessenten noch "warm" zu halten.
Danke auch dir für deine Antwort, dass war mir durchaus auch so bewusst - aber habe ja hier auch den anderen bereits geantwortet, man hat ihm aktiv mit mündlichen Aussagen ständig Hoffnung gemacht und dass seit Wochen, will jetzt nicht alles hier nochmal wiederholen.
Wollte nur kurz sagen, es war mehr als ein „freundliches Abwimmeln“, was mich dann motiviert hat, hier auch nachzufragen.
Es gibt ja Bereiche, wo eine schriftliche Absage verpflichtend ist, sagt man nicht schriftlich ab, gibt es Bereiche wo Dinge rechtlich als Zusage gewertet werden können.
Hab den anderen hier schon die Situation etwas näher erklärt, der Bekannte von mir wurde aus menschlicher Sicht sehr unschön behandelt, man hat ihm wochenlang mündlich Hoffnungen gemacht, wochenlang ihm klargemacht, dass man ja ein Schreiben angeschickt hat, dass es ein Fehler sein muss, wieso er kein Schreiben bekommen hat, dass er keine Angst haben soll, alles wird gut - um dann seitens des Vermieters wieder nichts zu unternehmen.
Finde das Verhalten einfach aus menschlicher Sicht nicht korrekt und wollte hier Fragen ob es eine Möglichkeit gibt, solchen Vermietern mal sowas wie ein Zeichen zu setzen - und das erste was mir einfiel war eben so eine Absage-Pflicht nach einer bestimmten Zeit oder Frist (die es in anderen Bereichen ja ähnlich gibt), dass es unwahrscheinlich war, in diesem Fall ist mir durchaus bewusst, aber es gibt auch sinnlosere Gesetze und gesetzliche Grundlagen da draußen, also wieso nicht mal fragen.
Meine Intention war es einfach dem Bekannten mal zu helfen, dass die ihn nicht nun Wochen und monatelang für blöd verkaufen und sich vermutlich einen Spaß draus machen, denn es ist wie bereits in einigen Antworten erwähnt, kein höfliches „nicht melden“, sondern aktives schüren von Hoffnungen, man stellt ihm ständig was in Aussicht mündlich, aber gibt ihm nichts schriftliches.
Und ich find es halt nicht nett, wenn solche Leute komplette Narrenfreiheit haben und mit Menschen machen können was sie wollen, sicher hat der Bekannte seine Mitschuld sich von den Worten so beeinflussen zu lassen, aber wie gesagt er ist gutgläubig und leicht zu manipulierten, was mir persönlich umso mehr leid tut, dass man so eine Person halt irgendwo auf gut deutsch „verarscht“.
Er erwartet ja nicht mal was, aber wenn man ihm 6 mal sagt dass man bereits ein Schreiben rausgeschickt hat, er sich „keine Sorgen“ machen soll, dass würde schon ein gutes Ende nehmen, wartet der arme Mann halt ne Woche, um nach einer Woche wieder eine Antwort zu bekommen wie: oh sie haben kein Briefe erhalten? Dass ist ja seltsam, dann schicken wir den mal erneut, verzeihen sie uns - die Wohnung ist ja noch frei.
Man kann doch sogar sagen, wenn Sie in den nächsten 3 Wochen nichts von uns hören, ist die Wohnung vermutlich vergeben, wir schaffen es nicht jeden persönlich zu antworten, wäre ja alles verständlich, aber ihm aktiv Hoffnung zu machen, um ihn dann stehen zu lassen, dass missfällt mir echt und aus dem Grund meine Frage, ob man denen nicht irgendwo „Grenzen“ aufzeigen kann, dass auf der anderen Seite eben Menschen sind die vielleicht grad im schwierigen Abschnitt ihres Lebens stecken und viel auf hoffnungsvolle Worte geben, die ja seit Wochen anhalten, ohne aber einen einzigen konkreten Schritt dahinter und es handle sich angeblich um Fehler, bei der Post, bei Logistik, bei deren Personalabteilung, sonst hätte er ja angeblich schon längst seine Antwort bekommen, die man ihm mündlich nicht geben könne.
Vielleicht versteht man meine Intention nun etwas besser.