Ist ein Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet die Mitarbeiter zu kennen?
Guten Tag, ich hoffe hier ist auch jemand, der zumindest juristische Vorkenntnisse hat.
Ich habe vor einigen Wochen meine Geldbörse im Bus verloren. Als mir das nicht mal 5min später auffiel rief ich bei dem zuständigen Busunternehmen an. Leider konnten sie mir nicht sagen, wo sich denn derselbe Bus befindet, was mir bei der Suche enorm geholfen hätte (Ich bin 2 Haltestellen vor der Endhaltestelle ausgestiegen). Auch hatten sie angeblich nicht die Möglichkeit den Busfahrer zu erreichen, weil das wohl über eine Zeitsarbeitsfirma läuft. Diese Zeitarbeitsfirma hat ihren Sitz in Portugal. Sind solche Strukturen überhaupt legal?
Meine Geldbörse habe ich wieder, jedoch ist sie leichter als davor. Ist das jetzt einfach nur 'ne ärgerliche Situation oder eine Situation, die einfach nicht sein darf? Schließlich passiert es eben leider, dass man mal etwas vergisst und wenn man dort schon anruft und das einzige was man gesagt bekommt, dass sie nix machen können, dann frag ich mich, ob sie es sich nicht zu leicht machen.
5 Antworten
Subunternehmen sind zulässig, entsprechend muss der Auftraggeber nicht wissen, von wem die Arbeit am Ende erledigt wird.
Auch wirst du nicht nachweisen können, wer hier Geld aus deiner Börse genommen hat, auch wenn du den Busfahrer umgehend erreicht hättest.
nur müsste es meiner laienhaften Auffassung nach so sein, dass Firmen, die für die Öffentlichkeit arbeiten zumindest ein Mindestmaß an Kundenservice haben sollten.
Deine Erfahrungen mit deutschen Tugenden werden mit zunehmender Fremdarbeit und ausländischem Kapital in Firmenaufkäufen bis zur Unkenntlichkeit verwässert. Der Gnadenstoß erfolgt durch die Digitalisierung.
Sie zieht eine unsichtbare Mauer zwischen Bürger/Kunden und Staat/Wirtschaft.
Der letzte Schritt ist dann Kunde/Wirtschaft.
Kein Kunde? *Plopp*
Klar ist die Übertragung von Aufgaben an Subunternehmen völlig legal. Ist absolut gängige Praxis, beispielsweise auch bei Versanddienstleitern wie DHL oder Hermes!
Und dass man den Busfahrer, während er fährt, nicht telefonisch erreicht, ist doch ebenfalls logisch. Oder würdest du gerne von jemandem gefahren werden, der dabei telefoniert? Oder länger auf deinen Bus warten müssen, weil der Fahrer an der letzten Haltestelle länger stand, um zu telefonieren?
Wenn du deine Geldbörse verlierst und dann Geld daraus fehlt, ist das sicherlich sehr ärgerlich. Die Person, die das Geld entnommen hat, hat sich damit logischerweise auch strafbar gemacht. Wenn du genau wüsstest, wer das war, könntest du diese Person auch anzeigen. Aber genau das wirst du wahrscheinlich nicht rausbekommen...
An deiner Stelle wäre ich aber vor allem sehr froh darüber, mich nicht um die Sperrung und Neubeantragung aller Karten, die ich so im Portemonnaie habe, kümmern zu müssen! Das kostet nämlich auch einiges, und zudem neben Geld auch noch viel Zeit und Nerven... Sei also ein bisschen dankbar dafür, dass du die Geldbörse wiederbekommen hast und lerne daraus, in Zukunft besser auf deine Sachen aufzupassen, anstatt krampfhaft nach irgendwelchen Schuldigen zu suchen, denen du deine Unachtsamkeit anlasten kannst!
"Klar ist die Übertragung von Aufgaben an Subunternehmen völlig legal. Ist absolut gängige Praxis, beispielsweise auch bei Versanddienstleitern wie DHL oder Hermes!"
Habe ich nicht in Abrede gestellt.
"Und dass man den Busfahrer, während er fährt, nicht telefonisch erreicht, ist doch ebenfalls logisch. Oder würdest du gerne von jemandem gefahren werden, der dabei telefoniert? Oder länger auf deinen Bus warten müssen, weil der Fahrer an der letzten Haltestelle länger stand, um zu telefonieren?"
Auch das habe ich nicht geschrieben. Es geht generell darum, dass zwischen Subunternehmen und Unternehmen kein Kontakt herrscht. Alle Belange der Kunden gehen unter, weil sich das Unternehmen hinter dem Subunternehmen, welches nicht genannt wird versteckt.
"An deiner Stelle wäre ich aber vor allem sehr froh darüber, mich nicht um die Sperrung und Neubeantragung aller Karten, die ich so im Portemonnaie habe, kümmern zu müssen! Das kostet nämlich auch einiges, und zudem neben Geld auch noch viel Zeit und Nerven... Sei also ein bisschen dankbar dafür, dass du die Geldbörse wiederbekommen hast und lerne daraus, in Zukunft besser auf deine Sachen aufzupassen, anstatt krampfhaft nach irgendwelchen Schuldigen zu suchen, denen du deine Unachtsamkeit anlasten kannst!"
Ich bin froh, dass ich den Kram nicht neu beantragen muss. Hier gibt es jedoch auch keinen Lerneffekt, weil so etwas halt mal passiert. In dem Fall sehe ich eine größere Schuld bei dem Busunternehmen, das fahrlässig so etwas zulässt.
Was denn "zulässt"? Dass du deine Sachen liegen lässt? Dass du deine Geldbörse nicht in einer Tasche sicher verstaust, sondern wahrscheinlich schön zugänglich für Taschendiebe in der Hosentasche herumträgst?
Und der Sinn hinter Subunternehmen ist gerade der, dass das beauftragende Unternehmen damit dann nichts mehr zu tun hat. Müssten sie sich da noch um irgendwas kümmern außer um die Überweisung der Rechnung, würde dieses Modell ja keinerlei Sinn ergeben. Oder kennst du alle Mitarbeitenden und Strukturen eines Unternehmens, das du für eine Dienstleistung beauftragst?
"Was denn "zulässt"? Dass du deine Sachen liegen lässt? Dass du deine Geldbörse nicht in einer Tasche sicher verstaust, sondern wahrscheinlich schön zugänglich für Taschendiebe in der Hosentasche herumträgst?"
Tolle Mutmaßungen, aber die bringen nichts. Ich habe trage keine Schuld für diese Strukturen. Ich habe keine Schuld, wenn andere Menschen Straftaten begehen, also lassen Sie bitte diese Schuldzuweisungen. Es hört sich von Ihnen fast schon so an, als hätte ich das mit Absicht getan. Die Konsequenz, die ich daraus ziehen könnte wäre es mir ein Auto zu kaufen. Das Geld fehlt jedoch.
"Und der Sinn hinter Subunternehmen ist gerade der, dass das beauftragende Unternehmen damit dann nichts mehr zu tun hat. Müssten sie sich da noch um irgendwas kümmern außer um die Überweisung der Rechnung, würde dieses Modell ja keinerlei Sinn ergeben. Oder kennst du alle Mitarbeitenden und Strukturen eines Unternehmens, das du für eine Dienstleistung beauftragst?"
Ja? Auch das hatte ich nicht in Abrede gestellt. Es geht eher um die Frage, ob Busunternehmen, das sollen dürfen, weil sie keine Konsequenzen für schlechte Servicequalität tragen müssen.
Es ist kein "schlechter Service", wenn Kunden ihre Dinge liegen lassen und diese dann sogar wiedergefunden werden! Ein Unternehmen muss doch nicht für kriminelle Handlungen anderer Kunden geradestehen. Das ist nämlich das äußerst wahrscheinliche Szenario - dass ein anderer Fahrgast das Geld genommen hat, nicht der Busfahrer...
"Es ist kein "schlechter Service", wenn Kunden ihre Dinge liegen lassen"
Habe ich nicht geschrieben. Dafür können die auch nichts. Schlechter Service, weil Sie noch am ehesten hätten helfen können und weil "können wir nix machen". Wenn nicht die, wer dann?
"diese dann sogar wiedergefunden werden!"
Auf dem Boden vor einer Krankenkasse 30km von hier entfernt.
"Ein Unternehmen muss doch nicht für kriminelle Handlungen anderer Kunden geradestehen."
Wenn das Unternehmen es dem Unglücklichen erschwert dann sollte es schon dafür belangt werden können. In anderen Fällen nicht.
"Das ist nämlich das äußerst wahrscheinliche Szenario - dass ein anderer Fahrgast das Geld genommen hat, nicht der Busfahrer..."
Ist das aber auch wirklich so? Wie bereits gesagt stieg ich an der vorletzten Haltestelle vor der Endstation aus. Es war längst dunkel werktags. Ich saß in der ersten Reihe und sonst noch 3 hinter mir. In der Haltestelle danach habe ich noch nie jemanden einsteigen sehen. Wenn das die letzte Fahrt des Busfahrers an diesem Tag war dann kommt irgendwie nur noch er in Frage. Die Geldbörse wurde am nächsten Tag an dem besagten Ort gefunden.
Eine Endhaltestelle ist oft ein Ort, wo ein Bus rumdreht und die gleiche Strecke zurückfährt. Das ist nicht gleichbedeutend mit Feierabend für den Busfahrer...
Und nein, es ist auch kein "schlechter Service" oder ein "Erschweren", wenn das Busunternehmen nicht sofort losspringt und für dich auf die Suche nach deiner Geldbörse geht. Probier es doch wenigstens mal ganz kurz mit Eigenverantwortung!
Genauso ist es und deine Frage ist nicht nur berechtigt, sondern auch Beleg.
Es wird noch schlimmer, mit zunehmender Digitalisierung.
Der Service geht gen null, während die Mitarbeit der Kunden die Mitarbeiter ersetzt.
Und du wirst in anderen Kommentaren erkennen, das es niemanden interessiert.
???
Diese Zeitarbeitsfirma hat ihren Sitz in Portugal. Sind solche Strukturen überhaupt legal?
Ja ist es. Warum auch nicht ?
Und Daten werden auch bei solchen Unternehmen icht einfach weitergegeben.Und telefonieren ist auch Busfahrern während der Fahrt nicht gestattet.
"Und Daten werden auch bei solchen Unternehmen icht einfach weitergegeben."
Ja dann hätte man mir doch trotzdem noch die Daten des Subunternehmens geben können? Es kam jedoch nur irgendwie Portugal.
"Und telefonieren ist auch Busfahrern während der Fahrt nicht gestattet."
Natürlich während der Fahrt nicht. Das Problem ist doch einfach eher, dass die keine Kontaktdaten haben. Sie wissen nicht wer fährt und was fährt, weil das alles über das Subunternehmen läuft, was irgendwie keiner kennt.
Die kennen es. Aber sie geben es nicht weiter. Müssen sie auch nicht an jeden.
Gut dann hätten Sie dennoch dort anrufen können? Was spräche dagegen? Selbst Schuld? Mag sein, aber katastrophaler Kundenservice, der zumindest in einem Busunternehmen sein sollte.
*nicht sein sollte*
Es muss halt alles immer billig billig sein. Vermutlich wurden die Buslinien europaweit ausgeschrieben. Dann hat ne Firma aus Portugal den Zuschlag bekommen, die haben wieder irgend eine Firma als Subunternehmer eingesetzt und der hat die Fahrer von einer Zeitarbeitsfirma gemietet.
Die Stadtwerke wissen dann weder welcher Bus auf welcher Linie fährt geschweige denn wer der Fahrer ist.
Ist keine gute Entwicklung aber inzwischen der Normalfall
Also können wir nichts dagegen machen?
außer nicht mehr Bus zu fahren wüsste ich keine Lösung ;-)
Traurig, aber wahrscheinlich die Wahrheit.
"Subunternehmen sind zulässig, entsprechend muss der Auftraggeber nicht wissen, von wem die Arbeit am Ende erledigt wird."
Dass Subunternehmen zulässig sind ist mir klar, nur müsste es meiner laienhaften Auffassung nach so sein, dass Firmen, die für die Öffentlichkeit arbeiten zumindest ein Mindestmaß an Kundenservice haben sollten. Schließlich bezahle ich den Spaß und habe auch keine andere Möglichkeit sonst zur Arbeit zur kommen. Wenn das in der freien Wirtschaft passiert geht das Unternehmen pleite, nicht aber in so einem Fall und das finde ich höchst undankbar.
"Auch wirst du nicht nachweisen können, wer hier Geld aus deiner Börse genommen hat, auch wenn du den Busfahrer umgehend erreicht hättest."
Natürlich nicht. Jedoch hätte es verhindert werden können. Um diese Uhrzeit (abends) sehe ich höchsten 3 andere im Bus.