Hilfe! Arbeitsmedizinische Untersuchung verhauen?
Hallo zusammen,
um eine auf 2 Jahre befristete Stelle öffentlichen Dienst antreten zu können, habe ich mich letzte Woche einer arbeitsmedizinischen Untersuchung unterzogen.
Alles super, Werte sehen Klasse aus, ich bin in jeglicher Hinsicht top geeignet für die Stelle (die es aus aktuellen Gründen schnellstmöglich und mehrfach zu besetzen gilt vom AG aus).
Meinen Arbeitsvertrag habe ich bereits unterschrieben, er wurde "unter Vorbehalt" geschlossen, da man sich vorbehält, mich bei mangelnder Eignung wieder gehen zu lassen.
Nun zu meiner Frage:
Nachdem alles geschafft war, hat der Arzt mich abschließend gefragt, ob ich schon mal länger krankgeschrieben war, und warum.
Da ich im letzten Jahr ca. 10 Wochen krankgeschrieben war, habe ich wahrheitsgemäß bejaht.
Ich habe auch erklärt, warum: nach langer Zeit als Führungskraft im Einzelhandel zu Corona Zeiten müsste ich mich regenieren, da die Arbeit mich ziemlich belastet hat. Das habe ich meiner damaligen Ärztin genau so offengelegt. Es bestanden und bestehen keine psychischen Probleme, ich habe deshalb nie Medikamente genommen o.ä...
Der Arzt darauf hin: "Na dann müssen wir mal sehen, ob wir Sie unter dieser Bedingung einstellen können. Nicht, dass Sie bei uns wieder so lange ausfallen, wenn es stressig wird."
Ich daraufhin: "Es besteht kein Grund, dies nicht zu tun. Ich habe mir selbst Ruhe gegönnt, bevor ich übermäßig belastet z.b. ein Burnout o.ä. bekommen hätte. Es war präventiv, ich bräuchte diese Auszeit, damit es mich nicht schlecht ging. Danach konnte ich weitermachen."
Ich Frage mich nun, wie es um mich steht.
Mir ist klar, dass nur der Arzt allein mir diese Frage beantworten kann, hätte aber gerne eure Einschätzung. Vielleicht hat jemand Erfahrungen diesbezüglich, die er teilen möchte.
Die Ergebnisse bekomme ich im Laufe der kommenden Woche, aber die Unsicherheit und die Angst, meinen neuen, geliebten Job wieder hergeben zu müssen, machen mich wahnsinnig.
Ich habe gehört, dass nur bei wirklich ernsthaften Zweifeln an der Eignung eines Kandidaten keine Empfehlungen gegeben wird.
Auch frage ich mich, wie viele Einblicke diese Ärzte im meine Vergangenheit bekommen. Zu lügen steht für mich außer Frage, allerdings wäre es vielleicht besser gewesen, das zu verschweigen? Aus Angst, es kommt raus und führt sofort zum Ausschluss, legte ich alles offen.
Ich danke euch im voraus und freue mich auf eure Antworten!
Schönen Sonntag allerseits :)
2 Antworten
Da die Stelle befristet ist - geht es nicht um eine Verbeamtung- dort könnte es tatsächlich ein k.o. Kriterium sein.
Im Angestelltenbereich- werden bei uns solche allgemeinen Untersuchungen überhaupt nicht mehr durchgeführt.
Da der AG vom Arzt ja nur eine Meldung mit tauglich, tauglich mit folgenden Einschränkungen oder nicht tauglich erhält - wird er hier nicht nachfragen und ich denke nicht, dass er sich bei nicht tauglich darüber weg setzen kann.
Inwieweit dir das Gespräch mit dem AG oder sogar der Rechtsweg dann etwas bringt? Zumindest das Gespräch mit dem AG würde ich suchen. Evtl. etwas vorteilhafter darstellen wie hier. Prophylaktisch krank - hat schon Beigeschmack- vor allem da Corona 2021 ja nicht mehr neu war.
Was der Arzt sieht - kommt drauf an welche Berechtigungen du ihm erteilt hast. Wenn du zB alle behandelnden Ärzte von der Schweigepflicht entbunden hast - kann er auch deren Berichte einfordern.
Und ganz vergessen:
Kann der Arbeitsmediziner einsehen, wie lange und aus welchen Gründen man bisher krankgeschrieben war?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ihm gegenüber erwähnt habe. Ich würde wegen "Anpassungsstörungen" krankgeschrieben, das war aber ein rein vorgeschobener Grund.
Und: Kann ich weiterhin dort arbeiten, wenn ich vom Arzt keine Empfehlung erhalte? Hat der Arbeitgeber im öffentlichen Sektor Befugnis, sich entgegen der ärztlichen Empfehlung für einen Arbeitnehmer zu entscheiden?