Hermes-Fahrer beschädigt mein Auto, wer zahlt?
Hallo liebe community,
heute morgen kann ein Hermes Zusteller zu mir, um mich zu fragen, ob ich ein Paket für meine Nachbarin annehmen würde. Ich nahm an. Beim zurückgehen zum Auto lief der Zusteller gegen mein Auto und bracht den Seitenspiegel auf der Beifahrerseite ab.Er entschuldigte sich und sagte, dass er mit seinem Scanner Probleme hatte und nicht gesehen hat, wo er hinläuft. Aber er sagte mir auch, dass er keine Privathaftpflichtversicherung hat. Er gab mir die Nummer seiner Zentrale wo er arbeitet. Ich rief dort an und teilten mir mit, dass die Hermes Zusteller nicht angestellt sind sondern selbstständig arbeiten. Daher wäre das Hermes Depot für meinen Schaden nicht zuständig. Wenn die Hermes Leute selbstständig sind, müssen die denn nicht vom Gesetz her schon eine (Berufs)haftpflichtversicherung haben? Das kann doch nicht sein, dass man mir einen Schaden hinzufügt, und dann keiner dafür aufkommt. Natürlich könnte ich den Fahrer haftbar machen, aber was bringt das, wer er kein Geld hat weil er kaum 20 Euro netto am Tag verdient, wie er mir sagte. Ist Hermes als Konzern fein raus, nur weil die ihre Leute selbständig arbeiten lassen?
Ich dachte immer, Selbstständige müssen versichert sein.
7 Antworten
Dafür ist der Hermesfahrer selbst verantwortlich, wenn er selbständig ist. Es ist sein eigenes Problem, wenn er nicht versichert ist.
das auto was er fährt ist versichert, man soll es so versuchen
Ja, kann man machen. Wird aber nicht funktionieren. Warum? Einfach mal den Sachverhalt lesen. Der Schaden ist weder beim Fahren, noch beim Be- ubd Entladen, noch beim öffnen der Türen eingetreten, sondern weil der Paketzusteller als Fußgänger beim Laufen nicht nach vorne geguckt hat, sondern an seinem Scanner gespielt hat und gegen einen Außenspiegel des Fahrzeugs des Fragestellers gelaufen ist.mdas ist ein Fall für die Kfz-Haftpflicht?
Das kann doch nicht sein, dass man mir einen Schaden hinzufügt, und dann keiner dafür aufkommt.
Dafür muss der selbstständige Unternehmer eben selbst aufkommen.
Natürlich könnte ich den Fahrer haftbar machen, aber was bringt das, wer er kein Geld hat weil er kaum 20 Euro netto am Tag verdient, wie er mir sagte.
Tja, so sieht es aus.
Ich dachte immer, Selbstständige müssen versichert sein.
Gegen was denn?
Es gibt für Freiberufler Regelungen, etwa bei Ärzten, Steuerberatern, Rechtsanwälten etc.
Die meisten von denen arbeiten da als Subunternehmer und das sogar nur auf 450 Euro-Basis. Wovon soll der sich da eine Versicherung leisten? Wenn er es nicht auf einmal zahlen kann, soll er es in Raten zurück zahlen.
Es ist aber genau so, ich kenne es genau, weil ich es selbst einmal gemacht habe. Sonst würde ich das sicher nicht sagen.
Man hat dort die Wahl, denen entweder eine Rechnung zu stellen, oder 450 Euro monatlich zu bekommen, aber man arbeitet auf jeden Fall als freier oder selbstständiger Mitarbeiter. Die wenigsten sind dort fest angestellt.
Der Minijob ist weder "frei", noch selbstständig. Ein Minijob ist ein ganz normales Angestelltenverhältnis. Nur wird es eben so gestaltet sein, dass man sich schnell von dem Angestestellten trennt und er im Krankheitsfall kaum Ansprüche hat (etwa durch Anwesenheitsprämien, Prämien je Paket usw.)
Nein, so läuft es dort nicht ab. Es läuft so ab, wie ich es sage, ich habe es erlebt. Du auch?
Die Depots, von denen diese Fahrer kommen arbeiten auch als Subunternehmer für Hermes. Hermes ist an dieser Stelle wirklich fein raus.
Ehrlich gesagt, will ich das nicht. Ich will den Schaden ersetzt bekommen und nicht jahrelang nur tröpfchenweise. Ich bin auch nicht superreich. Das Geld, mal einfach so den Schaden bezahlen zu können habe ich auch nicht einfach so, und schon gar nicht, wenn die Kinder jetzt zu Weihnachten Geschenke erwarten
Dann fallen die Weihnachtsgeschenke eben etwas kleiner aus. Könntest du dir von 450 Euro im Monat eine Haftpflichtversicherung leisten. Und dafür schuften die, wie die Tiere.
Eine Privathaftpflicht würde für den Schaden nicht aufkommen, da sie im Rahmen der beruflichen Tätigkeit nicht leistet... das sagt ja schon der Name Privathaftpflicht.
Wenn der Zusteller also keine Berufshaftpflicht hat und auch nicht über Hermes abgesichert ist, muss er für den Schaden selbst aufkommen.
Das stimmt nicht ganz. Man kann in seiner Privathaftpflicht ein Nebengewerbe versichern. Ist verschieden, zwischen 5000 u 15000€ Jahresumsatz. Nur zur Info, ich will jetzt nicht kleinlich sein. In diesem Fall zählt das wohl nicht, weil Hauptgewerbe.
Aber Dir ist schon klar, dass das 1. nicht stimmt, und 2. auch noch reichlich keinen Sinn ergibt?