Hat jemand Erfahrungen als Versicherungsvertreter?
Kann man davon heutzutage noch halbwegs leben?
Vertriebsaffinität und -Erfahrung habe ich wohl genug...also Verkaufen kann ich.
Weiß jemand wie die Fest- und Provisätze heute sind?
8 Antworten
Hallo,
also das Thema kann ich jetzt lang und breit herunterbeten oder es kurz machen. Grundsätzlich JA, als Versicherungsvermittler kann man heute auch noch sehr gutes Geld verdienen, wobei es egal ist, ob Du Sachversicherungen, Lebens- und Rentenversicherungen oder Krankenversicherungen verkaufst. Fakt ist, dass Du vor allem fleissig sein musst und Dich jeden Tag aufs neue motivieren musst, neue Menschen anzusprechen und es dauert 3 Jahre bis Du einen relativ sicheren Bestand aufgebaut hast und 10 Jahre bis Du sorgenfrei leben kannst.
Die Provisionen und das Fixum sind ganz unterschiedlich. Gute Verkäufer brauchen nach einiger Zeit kein Fixum mehr, zudem Du Dir durch die sogenannte Bestandspflegeprovision ein Fixum erarbeitest.
Manche Unternehmen bieten sogar eine Festanstellung an wie einige Bankenvertriebe, die Allianz und die Debeka, andere arbeiten mit verrechenbarem Fixum, wo Du das, was Du vorschüssig erhältst ins Verdienen bringen musst, was für Einsteiger oftmals der Beginn der Schuldenfalle ist. Gute Versicherungsunternehmen bilden Dich erst einmal ca. ein Jahr lang aus und Du erhälst ein unverrechenbares Fixum, dafür weniger Provision und nach bestandener Prüfung kannst Du wählen, wie es weiter geht. Diese vernünftigen Unternehmen zahlen ca. zwischen 1.000 und 2.000 Euro unverrechenbares Fixum pro Monat für die ersten 12 bis 14 Monate.
Was Du allerdings dann bedenken solltest ist, dass Du selbstständig bist, Dich also mit dem Thema Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung zunächst selbst auseinandersetzen musst. Lustigerweise nehmen viele private Krankenversicherer zunächst keine freien Handelsvertreter, weil die Branche eine zu hohe Fluktuation hat.
Viele Grüße
Andreas
Absolut, die DEBEKA ist eines der wenigen Unternehmen welches eine Festanstellung bietet, dafür sind allerdings die Provisionen etwas niedriger. Auf der anderen Seite ist die DEBEKA schon durch die tollen Beamtentarife eine Chance.
Jetzt habe ich genug von dir gelesen.....lach. Ab Heute gehörst du zu den Teilnehmern hier die ich respektiere.
LG
Um den Job auch aus Kundensicht gut machen zu können, sollte man eine entsprechende Ausbildung habe. Verkaufen ist nicht das Problem, die Beratung aber sehr wohl. Darauf kommt es heute nämlich an. In Zeiten von Check24 etc macht nämlich genau das den Unterschied. Die Kunden müssen mehr Wissen erlangen und das geht nur duch eine adäquate Beratung.
Ja, der Thread ist alt, aber meine Erfahrungen sind neu. Man kann davon leben, wenn man fleißig ist und einem der Job liegt. Wenn nicht, dann macht sich das auch in den Zahlen bemerkbar. Natürlich hängt viel davon ab, ob man mit einem Bestand anfangen kann und ob die Gesellschaft, die man vertritt, gute Produkte hat. Wenn man aber zweifelt, ob die 80jährige wirklich ihre Unfallversicherung von den 2000er-Bedingungen auf 2013 erneuern muss und ob die Mitversicherung von Gefriergut in der Hausratversicherung wirklich ein Argument für eine Umstellung ist, dann wird es ganz schwer. Und warum will dieser Mensch mit 53 Jahren und künstlichem Knie unbedingt in die PKV wechseln? Das ist doch nicht vernünftig... Wenn man nicht von seinen Produkten schwärmen kann, bleiben die Verkaufszahlen auch im Keller. Man muss auch manchmal hinter miesen Kollegen aufräumen und hat mit Doppelversicherungen oder falschen Versprechen zu tun, z.B. "Klar, wenn das Kind eine Zahnklammer braucht, ist das mit drin." Und es gibt Kunden, die einen vom Pferd erzählen und sich dann laut beschweren, wenn ein Schaden abgelehnt wird. Jeder Beruf hat Vor- und Nachteile, kein Frage. Aber in diesem ist es ganz klar so, dass es sich auf den Verdienst auswirkt, wenn man nicht überzeugt ist.
Bei Barmenia Krankenversicherung a.G. kann man nur dringend abraten. Es wird sehr viel versprochen. Nach 3 Monaten Tätigkeit wird einem ein `Phasenvertrag`mit Rückzahlunsverpflichtungen untergejubelt. Leute die dort ihren Versicherungsfachmann machen wollen sei abgeraten. Das sagt sogar die IHK. Eine Vertriebstätigkeit auf Basis Schulden mit Abzügen für Todesfälle usw. geht gar nicht. Der Krankenbestand ist völlig überaltet.
..was viele vergessen bei solch einem Beruf ist : Humor ,starkes Selbstwertgefühl und Nervenkostüm, Geduld und Selbstkritikfähigkeit ! Hier liegen nicht nur Verdienstmöglichkeiten zwischen 0 - 10 000,-€ ,sondern auch Freud & Leid sehr nahe..ebenso muss die Partnerin dies tragen können ,sonst verliert man hier schnell den Rückhalt ! Allgemeine Defamierungen wie Versicherungsarsch, Maklerpfiffi ,Treppenterrier sind ebenso drin ,wie hochangesehen zu sein bei Neuen & Alten Kunden ,die ohne den Rat "Ihres Maklers" nicht mehr etwas abschließen würden..HG DerMakler
Das ist mal eine Antwort.
Ohne Fleiß kein Preis - das ist klar.
Aber ich entnehme deinen Worten, dass es durchaus OK ist, sich bei Unternehmen wie der Debeka zu bewerben?
Gruß Bastian