Aktienportfolio – was tun!?

10 Antworten

Du hast dich für ein Dasein als Aktionär entschieden, also wirst du fortan immer unglücklich sein.

Sind die Kurse hoch, dann hast du auf dem Papier zwar ein ordentliches Vermögen. Aber nichts ist sicher, solange du nicht verkaufst. Andersherum sind die Kurse zu hoch, um zu kaufen. Deine liquiden Mittel sammeln sich an, ohne dass du sie gewinnbringend einsetzen kannst.

Verkaufst du dann doch, musst du damit rechnen, dass die Kurse ohne dich raufgehen, dann bist du abgehängt.

Sind die Kurse im Keller, ist auch dein Papiervermögen im Keller. Und die Stimmung ist auch im Keller. Jetzt sind die Aktien zwar billig für Käufe, aber das zur Verfügung stehende Geld ist immer verflixt schnell aufgebraucht. Dann gehen die Kurse noch ein Stück runter, du könntest noch ein Stück billiger kaufen, aber kein Geld mehr, großer Ärger.

Tja, so wird dein Seelenleben aussehen. Kannste nix machen. Pech gehabt!

Aber nach gedönsvielen Kursrutschen kann ich dir sagen, dass man Verluste mit der Zeit viel lockerer und Kurse sehr viel weniger ernst nimmt. Im Endeffekt sind große Kursrückschläge die Zeiten, in denen du den größten Gewinn der Zukunft machst.

Also abwarten, vielleicht bei niedrigen Kursen irgendetwas kaufen. Und wenn du wieder deinen Vorkrisenstand erreichst, nicht plötzlich verkaufen sondern weiter laufen lassen. Denn Aktionär zu sein machts zwar nicht glücklich, ist aber dennoch das Richtige! :o)

Also bei mir ist es auch die erste Korrektur, die ich mitmache. Ob die Abverkäufe zu einem Crash führen werden, das wird sich zeigen und kann dir keiner mit Sicherheit sagen. Und wenn er es könnte, würde er das bestimmt nicht öffentlich preisgeben. Insbesondere solltest du nicht auf manche Scharlatane hören, die mit fadenscheinigen Argumenten jedem einreden wollen, der Weltuntergang stünde bevor.

Aktien haben im Durchschnitt eine langfristige, inflationsbereinigte Rendite von ca. 6% p.A. Wenn du einen langfristigen Anlagehorizont hast, dann sind diese Kursverluste nicht von Bedeutung. Gäbe es diese Kursverluste nicht, dann hätten Aktien keine Renditen, weil Rendite immer von Risiko kommt und in den letzten Wochen sich ein Risiko manifestiert hat. Nur, weil in Aufschwungphasen sich ein gewisses Risiko nicht realisiert, heißt es nicht, dass kein Risiko da ist.

Für die Anlage bedeutet das, dass du diese Risiken tragen musst und, wenn du die Verluste nicht aushältst, den Aktienanteil reduzieren musst. Verkaufen wäre jedenfalls eine denkbar schlechte Option. Ebenso fahrlässig wäre es jetzt aber, wenn du versuchen würdest den Markt zu timen. Dass das langfristig gesehen nicht funktioniert, ist ein wissenschaftlicher Fakt. Man weiß nie, wann der Boden erreicht ist. Aber nach jedem Crash hat auch wieder eine Erholung stattgefunden. Wie lange das dauert ist, wenn du nicht gerade übermorgen in Rente gehst, nicht von Relevanz. Durch systematisches Besparen kannst du von diesem Aufschwung wiederum profitieren.

Hallo Frostfeuer85, ich denke es kommt zuerst einmal darauf an welche Inhalte Ihr Depot hat.
Es steht nirgendwo dass wir dieses Jahr neue Tops erhalten.
Möglich sind auch 8000 Punkte im Dax.
Welche Werte haben Sie denn?

Woher ich das weiß:Hobby
frostfeuer85 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 09:09

Breit gestreut, insgesamt 25 Positionen. Microsoft, Alphabet, Facebook, Amazon, Infineon, Alibaba, Paypal, Daimler, BMW, Tesla, Bayer, Adidas, Puma, Nike, Johnson & Johnson, Aqua America, Pepsi, Netflix und einiges aus der Industrie und dem Wasserstoffsektor.

Traconias  11.03.2020, 09:41
@frostfeuer85

Das ist nicht sehr breit, denn es sind offenbar alles Aktien. Da geht natürlich dann in einer Situation wie jetzt auch alles gemeinsam baden. Informier dich mal über das Thema Portfolio-Diversifikation und Risiko-Klassen.

frostfeuer85 
Beitragsersteller
 11.03.2020, 09:54
@Traconias

Achso, ich dachte es ginge nun nur um das Aktienportolio. Ich habe auch einige ETFs und geringe Mengen Gold.

Jetzt zu verkaufen , wäre der größte Fehler = Anfängerfehler.

Denn der Markt wird sich wieder beruhigen und Du kommst dann auch wieder in die Gewinnzone. Wer ein Aktiendepot hat, muss immer mal wieder mit solchen Rückschlägen rechnen, deshalb ist es auch "Gesetz", dass man nur so viel Geld in Aktien investieren sollte, was man in naher Zuklunft sicher nicht benötigt, um eben solche Phasen durchzustehen.

Als der Tsunami in Japan war, ging der Dax von 10000 runter bis fast 6000. Da war die gleiche Panik. Ein Jahr später war stand er wieder bei 11.000.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es wird natürlich wieder aufwärts gehen. Wir haben dieses Jahr ja nicht die letzten Allzeithochs aller Zeiten gesehen. Wie lange das dauert ist reine Spekulation. Vielleicht 6 Monate vielleicht 6 Jahre.

Ste2508  11.03.2020, 15:09

Macht nichts - ich habe Zeit. Immer schön der Strategie treu bleiben und weiter regelmäßig investieren. Dann klappt's auch mit der langfristigen Rendite 😁