Hallo Zusammen, habe Interesse an einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Vor Kurzen steht aber der Verdacht (keine Diagnose) einer Kollagenose?

8 Antworten

Du musst das auf jeden Fall mit im Antrag angeben und dann erst mal abwarten, was die Versicherung sagt bzw. wie sie reagiert. Entweder Ablehnung, Ausschluss dieses Risikos oder Beitrag mit Risikozuschlag.

Gibst Du das nicht mit an, wird im Schadensfall der Vertrag angefechtet und Du bekommst gar nichts, fliegst raust und bekommst Deine Beiträge NICHT zurück!

Schwierig. Die Diagnose steht aus, der Verdacht ist da. Ich bin kein Versucherungsfachmann (frau), aber ich weiss von anderen aus Selbsthilfegruppen usw., dass BU immer ein heikles Thema ist. Und bei Dir ist ja nicht nur Verdacht, sondern definitiv die Krankheit da. nur noch nicht akut. Was ich so höre, kann das schnell für Zauber sorgen, denn im Falle eines Falles wird gesagt, hey, das war schon vor Versicherungsabschluss.

Ich hab z.B. eione sehr ruhige MS, Diagnose in 2009. Mir wurde gesagt, ab Diagnose, auch wenns nicht akut ist, kannst Du die BU vergessen (ja, ich ärgere mich,sie nicht schon früher abgeschlossen zu haben). Wie gesagt, ich bin kein Fachmann, rede n ur von eigenen Infos.

Mach Dich da richtig schlau und spiel mit offenen Karten.. sonst hast Du nachher immer gezahlt, die Versicherung greift aber nicht.

Man hört immer von BU ohne Gesundheitsprüfung.. ehrlich gesagt, das kann nichts sein. Das wäre wie ne Feuerversicherung, die es nicht interessiert, dass Deine Hütte schon brennt und der Schadensfall also definitiv schon da ist, bevor Tinte unterm Vertrag trocken.

Alles Gute!

Hallo Schneeburg82,

als erstes möchte ich mal auf den Punkt eingehen: Kann ich die Versicherung bekommen oder wollen die alle Arztunterlagen?

Also das eine ist unabhängig vom anderen. Mit 100%iger Sicherheit will dein potentieller Vertragspartner (die Versicherung) Arztunterlagen haben. Das heißt aber noch nicht, dass du den Vertrag nicht bekommen kannst. Die Unterlagen werden von den Risikoprüfern geprüft und die erstellen ein Votum und erst hieraus ergibt sich, ob es möglicherweise Risikozuschläge, Ausschlüsse oder sogar eine Ablehnung gibt. Letzteres hängt vor allem davon ab, wie es um deinen allgemeinen Gesundheitszustand bestellt ist.

Das du die Sache angeben musst ist auch so gut wie sicher. Die meisten Fragen lauten: Sind Sie innerhalb der letzten 5 Jahre beraten, behandelt oder untersucht worden wegen...1-X... Wenn du beim Arzt warst deswegen, bist du ja mindestens mal untersucht worden, daher ist die Anzeigepflicht schon jetzt vorhanden.

Solltest du die Geschichte nicht angeben, dann besteht ein großes Risiko, dass im Falle der Leistungsbeantragung dir eine sog. vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung vorgeworfen wird, was dazu führt, dass der Versicherer nicht nur die Leistung verweigert, sondern wahrscheinlich den Vertrag auf Kündigen oder Anfechten wird. 

Ich mache in der Beratung in solchen Fällen immer eine anonyme Risikovoranfrage, das gibt dir dann einen Hinweis, ob ein Versicherungsschutz möglich ist oder nicht und zu welchen Konditionen. Manchmal hilft auch schon ein Anruf bei den entsprechenden Gesellschaften.

Lass dich unabhängig und umfassend beraten und beantworte die Gesundheitsfragen auf jeden Fall ehrlich und vollständig. Alles Andere führt nur zu Komplikationen, wenn es um die Leistung geht. Sollte eine BU bei dir nicht möglich sein, so gibt es ja immer noch andere Möglichkeiten (auch wenn der Leistungsumfang dort beschränkt ist).

Hallo Schneeburg82,

Sie schreiben:

Hallo Zusammen, habe Interesse an einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Vor Kurzen steht aber der Verdacht (keine Diagnose) einer Kollagenose?

Antwort:

Daß Sie sich über den Abschluß einer privaten Absicherung gegen Berufsunfähigkeit Gedanken machen, ist lobenswert!

Wenn Sie allerdings die Gesundheitsfragen nicht korrekt beantworten, bringen Sie sich in eine negative Position und machen sich ggf. strafbar!

Die von Daniel Treskow vorgeschlagene Vorgehensweise ist die einzig Richtige (Ich mache in der Beratung in solchen Fällen immer eine anonyme Risikovoranfrage) und bringt Sie aus der Schußlinie!

So kann in Ruhe ausgelotet werden, wie die verschiedenen Gesellschaften reagieren!

google>>

finanztip.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/probeantrag/

Auszug:

Gesundheitliche Einschränkungen oder Vorerkrankungen können für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ein Hindernis sein:

Hält der Anbieter es für zu riskant, Sie abzusichern, kann er Ihnen den Abschluss einer Police einfach verweigern.

Ein Recht auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben Sie nicht.

Selbst wenn der Versicherer Sie nicht ablehnt, kann er auf erhöhte Prämien oder Leistungsausschlüsse bestehen.

Achtung

Auch bei einer anonymisierten Risikovoranfrage sollten Sie alle Fragen des Anbieters vollständig und wahrheitsgemäß beantworten!

Für diese Fälle gibt es ein nützliches Mittel:

Stellen Sie eine anonyme Risikovoranfrage.

Hierfür benötigen Sie einen Versicherungsmakler, der für Sie anfragt, zum Beispiel Hoesch&Partner*.

Alle persönlichen Angaben, die eine Identifizierung erlauben würden wie Name und Anschrift, werden in dieser Voranfrage geschwärzt, bevor Ihr Makler Ihren Fragebogen an das Versicherungsunternehmen weiterleitet.

Achten Sie genau darauf, dass Ihr Dienstleister das für Sie erledigt.

Er sollte auch die entsprechenden Stellen in Selbstauskünften oder ärztlichen Attesten unkenntlich machen.

Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit

Konrad

Es reicht wenn du Kenntnisse davon hast und die Versicherung es nachweist. Bei chronischen Krankheiten hast du eh meist schlechte Karten weil die BU und die Gutachter unter einer Decke stecken.