Gibt die Polizei Daten eines Zeugen weiter?
Hallo!
Ich war Zeuge eines Verkehrsunfalls mit einem Verletzen und dabei völlig unbeteiligt. Vor Ort hat die Polizistin meine Daten und eine kurze Aussage aufgenommen. Heute rief mich der Unfallverursacher plötzlich auf dem Handy an. Ich konnte nicht rangehen (Arbeit), aber mit der Nummer habe ich per Rückwärtssuche im Internet herausgefunden, das er es ist.
Mal abgesehen von der Frage was er von mir will (da könnte ich ihn ja einfach zurück rufen und fragen), woher um alles in der Welt hat der meine Nummer??? Gibt die Polizei solche Daten eines Zeugen einfach weiter?
Dann will ich mal nicht Zeuge bei einer Drogenübergabe oder ähnlichem sein, wenn meine Nummer dann schön im Protokoll steht oder ausgeplaudert wird.
Kennt das wer? Steht die Nummer auf einer Art Bericht den die Beteiligten bekommen? Kann doch nicht sein. Bin gerade echt wütend über diesen Umgang mit meinen Daten.
Danke für jede Antwort.
4 Antworten
Bei einem Verkehrsunfall erstellen die Polizeibeamten schon vor Ort eine sogenannte "Unfallmitteilung", die den Beteiligten ausgehändigt wird. Darin werden die Zeugen schon mit Namen, Adressen und ggf. Telefonnummern aufgenommen. Deshalb braucht ein Anwalt gar nicht erst die Akteneinsicht abzuwarten. Wird ein Unfallbeteiligter auf der Stelle verwarnt, wird überhaupt keine Anzeige geschrieben und die Unfallmitteilung ist das einzige Dokument.
Aber auch bei anderen Strafverfahren ist natürlich die Feststellung der Zeugenpersonalien unverzichtbar. Wie sollte denn später die Staatsanwaltschaft oder ein Gericht eine Beweisaufnahme durchführen? Ausnahmen gibt es natürlich im Rahmen von Zeugenschutzprogrammen oder bei Einsatz von verdeckten Ermittlern.
Also in NRW befinden sich die Sparten unterhalb der Unfallbeteiligten. Manchmal werden die Namen und Anschriften der Zeugen auch auf der Rückseite notiert.
Du musst nicht mit dem reden und solltest das auch nicht tun. Das ist Zeugenbeeinflussung. Rede nur mit der Polizei oder vor Gericht.
Die Polizei gibt keine Adressen weiter. Der Anwalt bekommt aber Akteneinsicht und kann mit dem Angeklagten darüber reden, was in der Akte steht.
Danke für die Antwort. Die Akteneinsicht hatte ich nicht bedacht, das kann natürlich sein. Wäre aber schnell gegangen, der Unfall ist erst 6 Tage her. Trotzdem bleibe ich dabei es nicht toll zu finden, dass so einfach jemand meine Daten bekommt. Da überlege ich mir aber dreimal ob ich Zeuge sein will, wenn mal was Schlimmeres wäre als der Unfall.
Geh zur Polizei und schildere das. Sie werden dir erklären, wie es dazu kommen kann und dass sie es nicht waren. Sie werden auch prüfen, ob man was dagegen tun kann, dass der Kerl dich bedrängt.
Gruß S.
Danke für deine Antwort. Bedrängen tut er mich ja nicht, er hat ja nur ein mal angerufen.
Wichtige Zeugen vor Prozessbeginn abzumurksen das funktioniert in Deutschland nicht.
Deine Aussage steht so im Protokoll, das wird auch durch eien Mord nicht ungültig.
Der gegnerische Anwalt hat Akteneinsicht und damit auch genaue Kenntnis.
Danke für deine Antwort. Und besten Dank an unsere Justiz, die auch an den Schutz des Zeugen denkt. :(
Danke für deine Antwort. Ich habe mir solche Unfallmitteilungen angesehen, welche die Parteien in einem solchen Fall erhalten. Dort finde ich aber nirgendwo eine Stelle, wo Zeugen mit Adresse und Telefonnummer angegeben werden. Wie sicher bist Du Dir da? Danke!