Gemeinsames Haus und Trennung bei unverheirateten? Was nun?
Hallo an alle,
Ich habe ein großes Problem:
Vor einem Jahr habe ich gemeinsam mit meinem Freund (unverheiratet) ein Haus gekauft. Wir haben den Kredit dafür gemeinsam aufgenommen und sind auch zu 50 / 50 im Grundbuch eingetragen. Seinen Teil der Grunderwerbsteuer habe ich gezahlt. Wir haben einen Vertrag dahingehend gemacht, dass ich dieses Geld im Falle einer Trennung wieder bekomme.
Und nun ist dieser Fall leider eingetreten. Wir haben uns getrennt. Alles noch frisch so dass wir noch nicht darüber gesprochen haben, wie es weiter geht. Grundsätzlich würde ich aber erstmal gern wissen, welche Möglichkeiten ich nun habe. Ich möchte Argumente haben, für das bevorstehende Gespräch mit ihm und deshalb möchte ich gern die Rechtslage vorerst genau begreifen.
Er ist Auslöser der Trennung (den Grund möchte ich hier nicht näher darlegen) aber es ist so, dass ich dadurch emotional sehr betroffen bin. Ich möchte hier nicht aus "meinem Haus raus. Fürchte aber, dass er niemals zustimmen würde, dass ich versuche hier alles zu übernehmen und weiter zu führen. Ich denke er gönnt mir das nicht.
Was soll ich nun machen? Ich möchte keinen Verkauf des Hauses. Bin aber wie gesagt leider zu 100 Prozent sicher, dass er mich hier raus haben will und es zu einer Riesen Auseinandersetzung kommen wird. Habe ich überhaupt irgendwelche Chancen? Ich bin total verzweifelt. Der ganze Lebenstraum ist dahin
Ich wäre dankbar über eure Antworten!
7 Antworten
vor vielen jahren war ich in derselben situation; ich wollte auch das haus behalten. als erstes habe ich mit der bank gesprochen, ob sie mich als alleinschuldner akzeptieren würde. aufgrund meines einkommens war das der fall. mit diesem wissen habe ich daraufhin meinem freund das angebot gemacht, ihn auszuzahlen und allein in den darlehensvertrag einzutreten (nahezu vollfinanzierung) und ihn im grundbuch löschen zu lassen.
er wollte aber das haus verkaufen, sodass nichts mehr von ´uns´ übrigbleiben sollte. das war sehr schwierig. zum glück hatte ich damals einen anwalt, der auch mediator war. auf ein 3-er-gespräch ließ sich mein freund glücklicherweise ein, und so konnten vor- und nachteile eines verkaufs oder verbleib im haus (mit allen finanziellen und juristischen auswirkungen) mit der zeit geklärt werden, und emotionale dinge wurden durch sachliche, aber auch für beide seiten verständnisvolle ersetzt und in sinnvolle handlungen überführt.
in seiner funktion als mediator war mein anwalt so einiges gewöhnt, gerade wenn es um trennungen und immobilien ging, schließlich kommt das in den ´besten´ ehen vor... er hat seine sache richtig gut gemacht; nicht nur, weil ich in dem haus bleiben konnte, sondern weil niemand sein gesicht verloren hat und am ende für beide seiten das richtige dabei herauskam (auch meinem freund war anfangs nicht klar, was er wirklich wollte).
falls du an so einer ´begleitung´ interessiert bist, google mal in deiner region nach (immobilien-)anwälten mit dem zusatz ´mediator´. als erstes aber erstmal bei der bank nach darlehensübernahme fragen; wenn die das nicht mitmachen, kannst du es leider vergessen (es sei denn, du kommst anderweitig zu geld).
viel glück!
Vielen Dank für deine Antwort! Der Tipp mit dem Mediator klingt ganz gut denke ich
Leider schreibst Du nichts zu Summen.
Wurde voll finanziert, oder war die Zahlung der Nebenkosten durch Dich das einzige Eigenkapital?
Dann stellt sich die Frage, würde die Bank einen von Euch als akzeptablen Schuldner akzeptieren. Es wäre für Dich ein guter Einstieg damit zu beginnen. Ein Gespräch mit der Bank. Denn wenn Dir die Bank den Schuldendienst nicht zutraut, kannst Du gleich anders planen.
Das bedeutet, dass ca. 20 % praktisch ungesicherter Kredit ist, also nur auf Eurer Bonität basiert.
Also erfrage bei der Bank, ob man es für Dich allein auch macht.
Als erstes solltet ihr auf Augenhöhe miteinander eine Lösung suchen, wenn das nicht möglich ist. Dann kann ich dir nur raten, dass du einen Anwalt einschaltest, der kann dich da sicher gut beraten, dass wird nämlich nicht so leicht sein, da eine einvernehmliche Lösung zu finden. Das wird vor allen Geld kosten.
es wird darauf hinauslaufen, dass einer von euch beiden das haus über-
nehmen muss und den anderen dafür auszahlt.... das ganze funktioniert
aber nur, wenn die Bank mitspielt..... oder eben verkaufen.... aber das ist
die Möglichkeit, die am teuersten ist, weil ihr beide viel Geld verlieren werdet !
Wie wäre das mit einer Auszahlung zu sehen? Im Prinzip haben wir bisher ja nur Schulden bei der Bank. Inwiefern müsste ich ihn denn auszahlen ?
Ja stimmt genau. Wir würden sehr sehr viel Geld verlieren beim Verkauf und das möchte ich natürlich auf keinen Fall andererseits musste ich ständig zurück stecken und nachgeben und in diesem Fall möchte ich das nicht. Ich möchte mich nicht aus "meinem" Haus rausschmeißen lassen, damit er sich dann da drin mit einer anderen ein schönes Leben macht
So wie du klingst, werde ich einen " Rosenkrieg " bei euch sehen können, wenn keiner Zurückstecken wird.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, aber das wichtigste ist auch zurückstecken zu können:
- von ihm seinen Anteil abkaufen, dann ist es dein haus
- er kauft deinen anteil ab, dann ist es sein haus
- oder ihr verkauft generell das haus und löst euch gegenseitig dadurch aus und niemand hat das haus
Was heißt seinen Teil abkaufen ? Was für Ansprüche hätte er denn rechtlich ? Bisher haben wir ja nur Schulden es ist ja im Prinzip noch nichts abgezahlt
Das interessiert aber die Bank nicht ! sie haben euch geld vorgeschossen und dass wollen sie auch zurückhaben.
Dein Expartner oder du werdet doch sicherlich nicht noch weiter seinen anteil bezahlen, obwohl man da nicht mehr wohnt ?! Deshalb musst du seinen Anteil auszahlen bzw es so mit ihm aushandeln, dass er seinen anspruch ( kostenlos ) überträgt, damit alles über dich läuft bzw über ihn, wenn er im Haus wohnen möchte und nicht du.
So eine Trennung ist immer teuer bzw mit extra Kosten verbunden, damit man sich rechtlich absichern kann.
Wir haben voll finanziert. Lediglich die Grunderwerbsteuer habe ich für beide gezahlt und jeder seinen eigenen Anteil an Notarkosten