Falsche Anrede im System - rechtlicher Anspruch auf Korrektur?
Hallo,
ich arbeite seit einiger Zeit bei einer großen Firma (> 60.000 Mitarbeiter Deutschlandweit). Zu beginn wurde mein Name von meinem Personalreferenten im System wohl mir falscher Anrede eingegeben - ich kriege jetzt z.B. sämtliche Post auf "Herr X", statt auf "Frau X" wir es richtig sein sollte.
Ich hatte das schon einmal angesprochen, aber scheinbar ließ das System eine solche Änderung nicht zu. Aha. Arbeiten ließ sich ja dennoch. Bis jetzt zu einem Arbeitsunfall, als die Versicherung sich am Datenabgleich zwischen dem "Herr" aus der Firma und "Frau" aus der Klinik stört und es jetzt erst mal Bürokratie gibt, die extra Aufwand bedeutet (Berufsgenossenschaft vs. Krankenhausdaten, etc.).
Abgesehen davon, dass es mich nervt überall als "Herr" im Schriftverkehr genannt zu werden, fällt ja jetzt auch noch Stress an. Habe ich rechtlich gesehen einen Anspruch darauf, dass das in absehbarer Zeit geändert wird? Oder habe ich da bei der Anrede keinerlei Macht?
Das Problem bei großen Firmen ist, dass so ein doofer Name dann auch den Weg in viele nur semi-abhängige Untersysteme wandert, bei unterschiedlichen Abteilungen. Ich sehe da viel Stress wegen der Änderung, aber noch mehr, wenn das Domino-Steinchen-Spiel immer weiter so geht :-(
Danke schon einmal im Voraus! Vikunja
5 Antworten
Eine so große Firma hat doch sicherlich eine(n) Gleichstellungsbeauftrage(n). Die/den würde ich darauf ansetzen! (Endlich mal was zu tun...) Auch derBetriebsrat interessiert sich sicherlich dafür.
Da Du nun zusätzlichen bürokratischen Aufwand hast (den man in der Situation sicherlich nicht noch zusätzlich "braucht"...), hast Du mit Sicherheit einen Anspruch auf Abänderung. Ich würde jedenfalls darauf bestehen (und notfalls meine Rechtsschutzversicherung beanspruchen und einen Anwalt aufsuchen).
Einen Rechtsanspruch hast Du sicher nicht, aber es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass Dein Arbeitgeber mit korrekten Personaldaten arbeitet.
Ich kenne auch keine Software, die eine Änderung der Anrede nicht zulässt.
Ich würde mal direkt mit der Personalabteilung sprechen und falls das nicht zielführend ist, vielleicht mal über den Betriebsrat gehen - auch wenn das wegen so einer Lappalie eigentlich lächerlich ist.
Da muss sich nur jemand in der Personalabteilung mal die Mühe machen und Deinen Datensatz aufrufen und die Anrede ändern. 2 Minuten-Sache eigentlich.
Aufgrund meines beruflichen Hintergrunds weiss ich, dass das änderbar ist, natürlich ungerne gesehen und mit Aufwand verbunden. Daher wird die Unmöglichkeit gerne als Vorwand vorgeschoben.
Wenn deine Daten von anderen Datenquellen müsste man wissen, ob diese wirklich eigenständig sind oder nicht. Ich kann dir leider nicht sagen, ob du wirklich ein Recht darauf hast, dass dein Name und somit auch die Anrede korrekt ist. Allerdings hast du offenbar einen Vertrag mit der Firma und es gibt gewisse Kommunikation, die genau an dich gerichtet ist. Wie willst du oder die Firma denn diesem Vertrag gerechtkommen, wenn du (ein wenig überspitzt) gar nicht im System vorkommst, sondern man es dir nur zuordnet, da nur du es sein kannst? Der Arbeitsunfall ist ja nur ein Beispiel, wo sich Bürokratien schwer tun, wenn du nicht korrekt (somit eigentlich gar nicht) im System bist. Das würde immer wieder passieren, wenn die Daten aus deinem System mit den korrekten Daten von ausserhalb der Firma in Kontakt kommen. Das kann rechtlich nicht korrekt sein.
Meiner Meinung nach müssen sie das korrigieren und ich würde da entsprechend Beauftragte / Vorgesetzte (kenne jetzt die Struktur der Firma nicht) immer wieder ansprechend und denen gerne die Problematik mit der Krankenkasse auf den Tisch legen und fragen, ob das gleiche Problem mit der Rentenkasse und weiteren Behörden besteht.
Mein Tipp: Wenn sie sich weigern, dann sollen sie dich erneut im System anmelden mit korrekter Schreibweise / Einordnung. Wenn sie es korrekt machen, dann sollte der alte Datenbankeintrag zwar vorhanden aber inaktiv sein. Auf welche Weise auch die Umsysteme dann die Daten erhalten, das wäre dann erstmal an der Wurzel angepackt und die Umsysteme würden die Deaktivierung u. Neuanmeldung übernehmen
Selbstverständlich hast Du arbeitsrechtlich das Recht auf eine korrekte Anrede. Entweder über einen Betriebsrat oder zur Not einen Anwalt einschalten, der macht ein klärendes Schreiben, dann lässt sich das System auch ganz schnell wieder ändern. Man muss nur aufpassen, dass das Arbeitsklima nicht vergiftet wird.
Ich finde es jedoch reichlich unsorgfältig, was Dein Arbeitgeber da macht. Das spricht klar gegen eine ordnungsgemäßen Organisation und ein schlechtes Verhältnis zu Arbeitnehmerrechten.
wenn du in einer so grossen firma arbeitest, dann besprich das mit deinem betriebsrat.. den habt ihr ja...