Epilepsie und Gehirntumor, was nun?

Ich würde jetzt auch erst mal sagen, dass es sein kann, dass die Epilepsie ausgelöst wird von dem Tumor. Ich kenne Fälle von Epilepsie, die mit den Medikamenten so gut eingestellt sind, dass sie keine weiteren Anfälle mehr haben. Meine Schwiegermutter darf zum Beispiel nicht mehr Autofahren seit dieser Diagnose. Du hast die Möglichkeit die umschulen zu lassen auf einen Beruf, der dich und andere nicht in Gefahr bringt, wenn du einen Anfall hast. Das wäre eine Möglichkeit um eben Vaterstadt noch nicht auf der Tasche zu liegen. Den Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung würde ich stellen. Viele Arbeitgeber sind froh, wenn sie jemanden mit einer Behinderung einstellen können (große Betriebe müssen eine gewissen Prozentsatz an Menschen mit Behinderungen einstellen) und wie gesagt es gibt viele Arbeiten, in denen du keine Gefahr bist für dich und für andere.

Hallo.

Erstmal musst Du abwarten wie der pathologische Befund nach der OP ist. Welche Art von Tumor ist es? Glioblastom? Astrozytom?

Es wäre auf jeden Fall wichtig, offen mit dem Arbeitgeber zu reden, denn nach der OP hast du erst einmal, unabhängig vom Verlauf der Epilepsie, ein Fahrverbot. Das gilt für Hirn-OPs und auch für Herz-OPs, aber kaum einer hält sich dran, weil man oft nicht informiert wird. In deinem Job ist das schon gut zu wissen. 

Du hast gute Chancen, dass die Epilepsie verschwindet, wenn der Tumor raus ist. Auch gute Chancen, dass ein Fahrverbot nicht erteilt bzw. aufgehoben wird. Vielleicht unterstützt dich dein Arbeitgeber und bietet dir für die erste Zeit einen geeigneten Arbeitsplatz an, an dem du nicht fahren musst. Du kannst aber auch eine befristete Erwerbsminderungsrente beantragen, in deinem Alter ist es besser, eine halbe Rente zu beantragen, da bekommst du eine Festrente von 600.-€ und darfst relativ viel hinzuverdienen. Eine volle EM-Rente würde vermutlich mit 31 deutlich geringer ausfallen.

Ich habe dasselbe Problem. Vermutlich hatte ich sogar den gleichen Tumor, der die Epilepsie auslöste. Das ist jetzt 17 Jahre her, aber der Tumor musste 4 Mal operiert werden, ist immer mal wieder nachgewachsen. Seit 5 Jahren bin ich in Rente, ich bin heute 54 und komme mit der vollen Rente eben so über die Runden. Als ich berufsunfähig wurde, schulte ich auf einen sozialen Beruf um, damit konnte ich die Rente einige Jahre hinausschieben und doch noch eine Weile arbeiten.

Ich hoffe du hast privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt. Wenn du in deinem Beruf aufgrund deiner Gesundheit nicht mehr arbeiten kannst, dann sollte dir die Rentenstelle eine Umschulung vorschlagen, da du ja wahrscheinlich eher berufsunfähig statt erwerbsunfähig wirst. Solltest du allerdings erwerbsunfähig werden, wird deine EU Rente in deinem Alter nicht sehr hoch sein. Dann kann es passieren das dir noch Unterstützung vom Staat zusteht. Deshalb ist eine private BU auch sehr sehr wichtig. Versuche dich jedoch erst einmal auf deine Genesung zu konzentrieren. Vielleicht ist nach der OP und Reha alles wieder gut und du kannst in deinem Beruf weiterarbeiten. Viel Glück für die Zukunft!

Vielleicht ist der Tumor der Auslöser für die Epilepsie. Du musst eigentlich erstmal die Operation abwarten denn es könnte sein, dass der Tumor die Blutgefäße abklemmt und dadurch die epileptischen Anfälle auslöst. Und das würde bedeuten, dass diese Symptome nach der Tumorentfernung verschwinden.