Ein kleiner Verlag, fünf Schriftsteller und die Umsatzsteuer - wie funktioniert das?
Ein kleiner Verlag, fünf Schriftsteller und die Umsatzsteuer - wie funktioniert das?
Hallo! Ich weiß das dabei nicht viel Geld herausspringt - aber trotzdem: Ich möchte einen Klein-Verlag für regionale Schriftsteller gründen und habe fünf daran brennend interessierte Schriftsteller schon zur Hand. Ich habe bereits einige Erfahrung durch Selbstständigkeit und komme aus der Medienbranche - Verlagsarbeit kenne ich also auch. Mein Klein-Verlag soll eine Einzelunternehmung von mir bleiben und wird von mir als Gewerbe angemeldet, der Kleinverlag kann mit größeren Umsätzen rechen - ich mache also keinen Gebrauch von der Kleinunternehmerregelung etc. Nur eine große Frage bleibt: Wie wird die Umsatzsteuer als Klein-Verlag gehandhabt???
An einigen Quellen steht, dass manche Verlage die 7% Umsatzsteuer einnehmen und diese an den Autor mit dem Autorenhonorar weitergeben, so dass dieser die Umsatzsteuer abführt. Oder habe ich da etwas falsch verstanden. Oder zahlt ein Klein-Verlag 7% Umsatzsteuer an den Fiskus und der Autor wird auf sein Autorenhonorar noch einmal mit 7% belangt? Wie funktioniert die Geschichte mit der Umsatzsteuer bei einem Klein-Verlag mit seinen fünf Schriftstellern?
ich bin Euch für jede hilfreiche Antwort sehr dankbar. Liebe Grüße!
Kati
2 Antworten
Du musst 2 Dinge unterscheiden:
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Deinen Verlag. Der muss aus den Umsätzen aus Buchverkäufen 7 % Umsatzsteuer abführen. Es wäre ja möglich, dass Du mit dem Verlag Kleinunternehmer wirst, aber bei 5 Autoren sollten es schon mehr als 17.500,- Umsatz pro Jahr werden.
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Die Autoren. Die Rechnungen die die Dir schreiben (bzw. die Gutschriften die Du Ihnen schreibst, richten sich nach deren Umsatzsteuerstatus. Da ist es schon eher wahrscheinlich, dass die Kleinunternehmer sind. Es muss in die Verträge rein, welchen Status in der Umsatzsteuer die haben.
Die sieben Prozent betreffen den Buchverkauf und die führt der Verlag an den Staat ab. Der Autor stellt dem Verlag als Freiberufler eine Rechnung, ob er umsatzsteuerpflichtig ist, richtet sich nach seinem Einkommen, das muss er selbst wissen und Dir entsprechend in Rg stellen.
Übrigens empfiehlt es sich für Dich, die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen.
Nun ja, andererseits ist in Zeiten des Book-On-Demand das finanzielle Risiko überschaubar und hauptberuflich macht man das ja mit 5 Autoren ohnehin nicht. Wenn man überlegt, wieviel andere Leute so in Hobbies und Urlaub finanziell reinbuttern, wenn man sich das spart, kann man für das Geld schon mal ein paar Bücher rausbringen, auch wenn es nicht "on demand" ist. Denn auch der Druck ist heutzutage preiswert geworden.
Die Empfehlung mit dem Steuerberater ist in diesem Fall ein sehr guter Rat, sonst scheitert dieses Projekt sicher. Eine gute Idee zu haben und Fachmann zu sein macht die Hälfte aus und die andere Hälfte seine Finanzen im Blick zu haben. Wird oft genug unterschätzt