Drainage und weiße Wanne
Für unseren Neubau soll ein Keller mit weißer Wanne gebaut werden. Der Bauunternehmer hat ein Bodengutachten erstellt, der lehmig-schluffige Boden führt ab ca. 60cm (Schichten-)grundwasser. Nun soll die Baugrube beim Bau durch offene Wasserhaltung trockengelegt werden. Ferner sollen druckwasserdichte Kellerschächte (4 Stück) verbaut werden. Die Kosten der beiden Positionen betragen zusammen etwa 4.500 Euro, zusätzlich fallen 1.500 Euro für einen Pumpenschacht zur Lichtschachtentwässerung an. Das Anfüllen der Baugrube soll mit abgetragenem Mutterboden erfolgen. Das alles scheint mir fraglich zu sein.
Meine Frage lautet: Ist es nicht besser und billiger 1. Den Keller mit Kies anzufüllen und 2. Eine Drainage (auch wenn es eine weiße Wanne wird) zu bauen?
Dann könnte doch auch auf die druckwasserfesten Lichtschächte verzichtet werden, oder? Was würde eine Drainage mit Revisionsschächten und Hausmaßen von 9x10,5m in etwa kosten? Wie viel Kosten muss ich für das Abfahren des Mutterbodens und das Anliefern des Kies kalkulieren? Komme ich am Ende besser und billiger weg?
Danke und Grüße Andreas
4 Antworten
Es ist ein Irrtum, dass eine Weiße Wanne sehr teuer ist. Im Prinzip wird ein wasserdichter Beton verwendet -Über 300 kg Zementanteil- und Dichtungen im Bereich der aufgehenden Wände. Dazu gibt es noch Betonzusatzmittel, die auch nicht die Welt kosten und man spart die fragwürdigen Anstriche, Beklebungen usw. Bei druckwasserdichten Kellerschächten brauchst Du keinen teuren Pumpenschacht.
Ich würde aber ganz umdenken: Den Keller würde ich von einem Fertigkellerhersteller machen lassen, möglichst noch in Sandwichelementen, damit Du auch sofort die Wärmedämmung mit drin hast. Wir brauchten zwei Tage für den Keller eines Doppelhauses: Ein Polier der Fertigteilfirma und drei Leute sowie einen Autokran mit Bedienung. Dann kam eine Filligrandecke, die ich heute auch noch gleichzeitig mit verlegen ließe.
Gekostet hatte der Keller um 30% weniger als das günstigste Angebot vom Unternehmer.
Der lehmige Boden würde Risse und Miniundichtigkeiten auch noch verschlämmen.
Andererseits, ein Faseranteil, im Beton beigemischt, kostet auch nicht die Welt und wenn dann noch durch Fließmittelt der Wasseranteil im Beton verringert wird sinkt auch die Schrumpfrissanfälligkeit.
Oder man nimmt gleich einen Luftporenbeton, der dämmt und dichtet. Insider nehmen ein über 60 Jahre eingesetztes Mittel, mit welchem man u. a. ein Hotel vor Belize 15 Meter unter dem Meeresspiegel gegossen hat. ( Laut Presse: Dieser Stein rettet Venedig!")
Es ist alles eine Kosten/Nutzenfrage. Wenn ich den Beton aufschäume, spare ich auch die Zuschlagsstoffe.
Füllst Du aber die Baugrube mit Roll-Kies auf, könntest Du bei der geschilderten Situation auch noch was für die Heizung und Energieeffizienz tun. Denn die Baugrube würde zu einem Wasserreservoir und das kannst Du über eine Drainage zu einem Wärmetauscher für eine Wärmepumpe führen. Damit bekommst Du möglicherweise die Werte einer Grundwasserwärmepumpe. Die erdgebundene Sole-Wärmepumpe geht von 0 °C Temperatur aus und bei Grundwasser rechnet man mit 10°C. Das ergibt COP's von ca. 4, 6 bei Sole und 5, 6 bei Wasser/Wasser-Wärmepumpen. Bei Eurer Situation wäre eine Zwitterlösung zu prüfen. Entweder das Wasser über einen Wärmetauscher führen oder Erdwärmekollektoren mit dem Wasser überströmen lassen, bevor man es versickern läßt. Da bleibt für mich die Frage offen, wohin mit dem Regenwasser? Denn das ließe sich u. U. kombinieren. Dafür sind die Angaben in Deiner Frage zu dürftig. Zur optimalen Nutzung des Grundwassers mit Wärmepumpe würde ich unbedingt eine Klimadecke empfehlen. Bei der Heizung benötigt Ihr ca. 30% niedrigere Energie gegenüber einer Fussbodenheizung und die Klimadecken kosten teilweise auch nur die Hälfte bei der Erstellung. Bei Einsatz einer Wärmepumpe kommt zudem die niedrige Vorlauftemperatur zum Tragen. 1 °C niedrigere Vorlauftempertur = 2, 5% niedrigere Energiekosten. So kommen 5 - 8 x die 2,5% zum Tragen. Nicht 5 x 2,5% sondern umgekehrt wie wie Zinseszins rechnen.
UND - was man beim Klimawandel nicht unterschätzen sollte: mit einer Klimadecke kann man sanft kühlen. Warme Luft steigt nach oben und die Wärme kann dort absorbiert werden.
Meine Ideen: Weisse Wanne und dichte Fenster und dichte Lichtschächte. Erwärmekörbe zur Energieentnahme in wasserführenden Schichten - z. B. in der mit Kies aufgefüllten Baugrube oder in Sickerschächten, die auch das Regenwasser abführen.Wenn nicht immer Wasser verfügbar ist. Oder einen Wärmetauscher mit Edelstahlwellrohr, durch den das Wasser gepumpt wird - wenn genügend Wasser nachkommt. Porenbeton für die Kellerbodenplatte, Kellerteilfertigelemente als Sandwichelement mit Wärmedämmung oder mit Luftporenbeton auffüllen.
Eine Klimadecke mit Strahlungsheizung und vielleicht noch mit zusätzlicher Bauteilaktivierung zur Energiespeicherung. Bei Beton kann man bis ca. 18°C die Decke kühlen bei Ziegel-klimadecken gibt es erst viel später ein Kondensatproblem.
Fenster mit dimmbarem Glas oder Verschattung zum Energiegewinn, sie wirken wie Kollektoren und Internorm macht z. B. Glas mit innenliegender Verschattung und U-Werten wie eine Passivhauswand.
Wenn Ihr solche Fragen wie oben habt, dann würde ich Euch eine Reise ins Allgäu empfehlen, dort sind ein Teil der Hersteller und Erfinder der verschiedenen Systeme an einem Tag zu erreichen. Betonwerk Rudoph für die Weisse Wanne und Sandwichelemente auch für Klimadecke. Armin Bühler, der Erfinder der effektivsten Klimadecken (Klimatop, Klimasan und Schmid-Klima Ziegeldecke. Betaterm für -Erdwärmekörbe und auch Wärmetauscher. Die Hersteller von dem Zusatzmittel für Porenbeton oder für einen Schaumgenerator - Neopor.com liegen auch u. U. auf der Strecke. Komm als Freund rüber oder melde Dich bei dem Verein unter e-Mail feh-energie@aon.at. ...da wird sie geholfen... Fragen kostet nichts..
Bei drückendem Grundwasser auf nichts verzichten. Schon gar nicht auf druckwasserdichte Kellerschächte. Die Drainage zusätzlich bauen, ob ihr ständig abpumpt könnt ihr dann immer noch entscheiden. Wenn euer Keller undicht ist kann das ganze Haus wertlos werden.
Weiße Wannen im Grundwasser sind das teuerste was man sich leisten kann. Und teuer in der Bauunterhaltung und schadenanfällig. Und wie werden die Abwasserleitungen geführt?? Es ist zu bezweifeln, ob sich das für ein Einfamilienhaus lohnt - höchstens für den Bauunternehmer.
Die Alternative ist: auf Keller unterhalb des Grundwasserhorizontes verzichten! Das spart viel Ärger, viel Kosten, viel Arbeit.
DH - ganz meiner Meinung. Leider wurde nicht geschrieben, wie gross das Grundstück ist. Aber ich würde auch sagen: in diesem Fall den Hausgrundriss um 30m² vergrößern und auf den Keller komplett verzichten. Gerade wenn es um Kellerdämmung geht, sowie Abwasserleitungen und deren Abdichtung müsste man Kompromisse eingehen plus deutlich höheren Baukosten.
Da hast Du recht, ich kenne Viele, deren Keller dann leer ist, weil man heute keine Lagerhaltung mehr braucht wie früher (Lebensmittel, Kohlen). Ist nur für eine Einliegerwohnug gut, wenn am Hang gebaut wird.
Lass von einem unabhängigenIngenieur ein Baugrundgutachten machen und dann gehst du in ein Planungsbüro und lässt dir sagen, ob es wirklich drückendes Wasser ist oder nichtdrückendes. Letzteres bedingt keine Wanne. Die Unternehmer direkt zu fragen, kann bedeuten, deren teure Lösungen einzukaufen. Wer hier Porenbeton (das ist Gasbeton!) für die Kellerbodenplatte vorschlägt, empfiehlt das gerade Gegenteil vom dichten Beton einer weißen Wanne! Und die ganzen High-tec- Empfehlungen klingen sehr intelligent, aber für ein Einfamilienhaus wohl zu aufwändig.
Gerade ein richtig dosierter Porenbeton verhinder Rissbildung und Kapillarwirkung. Ein Beispiel ist AERODURIT. Mit dem material auf Tensidbasis wurden seit über 60 Jahren tausende von Häusern gebaut, unter Wasser, über Wasser ohne zusätzlich Dachbeschichtung, in Venedig wurde ein Hotel saniert. Leider ist der Protektionist und Patentinhaber vor ein paar Jahren verstorben. Deine Idee wird von verschiedenen Anbieter derzeit z. B. in Entfeuchtungsputzen umgesetzt.
Wer Porenbeton nur mit Gasbeton gleichsetzt hat ein Informationsdefizit. z. B. mischt Neopor System GmbH unter www.neopor.com aus Zement, Sand und Wasser ein Gemisch, welchel beliebig mit Schaum zu Luftporenbeton gewandelt werden kann. auch dort hat man die besten Erfahrungen im Wasser und Feuchtigkeitsbereich. Diese Firma baut nicht umsonst in Low-Budget - Staaten und hier in Katastrophengebieten. Hier in unseren Ländern wären die Häuser Konkurrenzlos billig und eine echte Konkurrenz zu den etablierten Herstellern von Häusern.
zur Weissen wanne kann man bei Wikipedia unter " Weiße Wanne Kosten" auch nachlesen: " Die genannten Bauteile sind zugleich tragende als auch abdichtende Elemente. Somit ergeben sich gegenüber der Schwarzen Wanne erhebliche Kosten- und Terminvorteile." unter Betonwerke Rudolph findet man Fertigteile, die noch mit Wärmedämmung verbunden, eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung bringen. Niedrige Kosten, Bauzeit an einem Tag usw. und wenn man dann noch einen Wintertag mit Frost erwischt, könnte man, je nach Wasseranfall, auch noch ohne Wasserhaltung arbeiten.
Ich Empfehle übrigen für JEDEN Keller einen Pumpensumpf. so konnte ich schon oft Oberflächenwasser kostengünstig wegpumpen und bei einer Überschwemmung war ein solches has das Einzige in der Straße, wo der Keller nicht hüfthoch, sondern nur 3 cm hoch vollgeleaufen war.