Debitor-Inkasso GmbH - Inkassobesuchsdienst
Ich streit mich ja schon eine Weile mit der Debitor-Inkasso GmbH bzw. Deutscher Videoring Wolfgang Klenk herum. Der Startbetrag lag im Dezember 2013 bei knapp 45€ und ist mittlerweile bei über 300 €. Mir wurde schon von mehreren Stellen (Anwalt, Verbraucherzentralle usw.) angeraten das nicht zu bezahlen und es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen zu lassen (mein Anwalt steht schon in den Startlöchern und scharrt schon mit den Hufen), aber auch nach 8 Monaten kam noch kein Gelber Brief. Heute kam jedoch ein Schreiben in dem folgendes stand: "Das es uns auch nicht gelungen ist, Sie telefonisch zu erreichen (Debitor ist auf meiner Blockliste ;-) ), beabsichtigen wir, Sie in nächster Zeit von unserem INKASSOBESUCHSDIENST aufsuchen zu lassen, um die Angelegenheit persönlich vor Ort mit Ihnen zu klären. Unser Mitarbeiter kann sich durch Firmenausweis legitimieren und ist zur Entgegennahme von Geldern berechtigt." Mein Anwalt ist leider im Urlaub, aber ein Student der in der Kanzlei Praktikum macht (oder was auch immer) und meinen Fall auch kennt weil er die Internetrecherche gemacht hat, hat mir geraten eine E-Mail an die zu schicken.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Anraten meines Anwalts erteile ich hiermit allen Mitarbeitern Ihrer Firma Hausverbot. Im Falle einer Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot muss ich von meinem Hausrecht gebrauch machen und sämtliche vom Hausverbot betroffenen Personen notfalls von der Polizei vom Grundstück entfernen lassen. Gespräche mit Nachbaren werden unter dem Straftatbestand der Üblen Nachrede zur Anzeige gebracht. Desweiteren werde ich Ihr Schreiben vom 01.08.2013 auf den Tatbestand der Nötigung prüfen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ist die E-Mail so okay, kann ich die abschicken?
6 Antworten
Der rainerendres hat sicherlich Recht, da ist überhaupt kein Hausbesuch geplant. Üblicherweise haben Inkassobüros weder das Personal noch die Zeit, um hunderte von Kilometern wegen irgendwelcher Bagatellforderungen durch die Republik zu kutschen. Allein die Fahrtkosten und die Arbeitszeit würden die Einnahmen schon neutralisieren. Und, nein: das Inkassobüro hätte auch kein Anrecht auf Erstattung der Fahrtkosten und der Arbeitszeit, denn diese Aufwände wären im Rahmen der Schadensminderungspflicht völlig unnötig und sind daher nicht durchsetzbar. Bis auf extrem wenige Ausnahmen (dann sind es aber Inkassobüros am Ort und es sind sehr hohe Forderungen, z.B. fünfstellig) gibt es keine Hausbesuche von Inkassobüros.
Es gehört zum ganz typischen Drohrepertoire unseriöser Inkassobüros, mit solchen Hausbesuchen zu drohen, obwohl diese niemals geplant sind. Von einem Inkassobüro, das mit dem Deutschen Videoring zusammenarbeitet, braucht man auch kaum etwas anderes zu erwarten.
Selbst, wenn da jemand aufkreuzt: man muss sie nicht reinlassen, das sind keine Behörden, die haben null Sonderrechte. Hausverbot ist durchaus korrekt. Die e-Mail ist insoweit völlig o.k.
Diese Typen wissen im übrigen ganz genau, dass sie sich eigentlich ihren Anspruch ausdrucken und über den Lokus nageln können. Gerichtlich ist der Unsinn nicht durchsetzbar. Der Mahnbescheid (gelber Brief) ist denen wohl auch zu teuer, weil sie da nämlich mit der Gerichtsgebühr in Vorleistung treten müssen. Die kriegen sie auch nicht wieder, wenn Du dem Mahnbescheid fristgerecht innerhalb 14 Tagen widersprichst. Das alles wissen die ganz genau. Die glauben selbst nicht an die gerichtliche Durchsetzbarkeit der Forderung.
Du kannst ja Deinen Anwalt mal zu dem Thema "negative Feststellungsklage" befragen. Damit kann man solche "Firmen" wie den Deutschen Videoring noch am besten ärgern. Außerdem hast Du anschließend Ruhe vor den Belästigungen.
Klar, vereinzelt gibt es das vielleicht. Aber: a) muss man die nicht ins Haus lassen, und b) muss der Schuldner auch nicht die Aufwendungen für den Hausbesuch bezahlen, selbst wenn die Hauptforderung berechtigt wäre. Bei Forderungen um einige Hundert Euro dürfte das kaum lohnen.
Du kannst auch schon jetzt zur Polizei gehen und Strafanzeige wegen Nötigung erstatten. Alleine schon das groß geschriebene "Inkassobesuchsdienst" schürt bei dir Albträume und gravierende Panikattacken... :-)
Im Ernst. Man braucht im Prinzip gar nichts tun. Wenn einer kommt, kurz am Gegensprecher fragen, wer er ist. Ist es Inkasso, dann kurz unter Ausrede (Ich ziehe mir kurz eine Hose über) aufhalten und die Polizei anrufen, dass jemand fremdes vor der Tür steht und dir Angst macht. Den dann nicht in die Wohnung lassen, ggf. vor die Tür gehen und ihn in ein Gespräch verwickeln, sich dumm stellen, fragen, wieso er da ist, wieso er überhaupt in die Wohnung will, dass du keine Ahnung hast, weil kein Termin angekündigt war, bis die Polizei kommt. Dann die Polizei die Personalien feststellen lassen und ihn wegen Nötigung anzeigen, fertig. Sprich: Ich würde die mit ihrem Kundendienst auflaufen lassen.
Davon ab: Es wäre spannend zu sehen, wie die 300€ sich zusammensetzen. Daher wäre es taktisch klug, sich direkt auch eine Forderungsaufstellung zu besorgen und die beim OLG anzuschwärzen. Die bekommen demnächst deutlich mehr Handhabe, gegen so einen Unfug vorzugehen.
Komme aus der Branche
Die Wahrheit ist : Dieser angekündigte Besuch ist mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit überhaupt nicht geplant
Man spekuliert auf das Schamgefühl und versucht eine zahlung zu erreichen
Wenn die Forderung bereits schriftlich zurückgewiesen wurde macht so ein Inkassobesuch auch keinen rechten Sinn ;-)
Ich würde zusätzlich den zuständigen Landgerichtspräsidenten ( Sitz des Inkassoladens) informieren
Das Schreiben ist top !!
Klingt gut. Du kannst deren Schreiben auch einfach ignorieren und wenn einer klingelt, nicht aufmachen, oder bei Dauerklingeln sie des Grundstücks verweisen, wenn die Klingel auf dem Grundstück ist und/oder mit der Polizei drohen und die dann aber auch rufen. Die Typen sind ja Abwimmelversuche gewohnt.
Ich würde überhaupt nicht reagieren. Habe mit demselben Unternehmen auch "Ärger", seit nunmehr 1,5 Jahren kommen immer wieder Zahlungsaufforderungen und diverse Telefonate ( hört sich an wie eine Computerstimme?). Der Anfangsbetrag war bei mir 35 Euro, wie hoch er jetzt ist kann ich gar nicht sagen, weil ich seit ca. 1/2 Jahr die Briefe ungeöffnet an den Absender zurückschicke.
Mein Anwalt hat mir gesagt, dass wenn die sich ihrer Sache so sicher wären die schon längst ein Gericht eingeschaltet hätte, es sind ja mindestens schon 10 Mahnungen wo sie das immer wieder angekündigt haben. Aber die wissen, dass die damit nicht durchkommen und wollen keine Präzidenzfall (wird das so geschrieben) schaffen, weil es immerwieder Idioten gibt die bei ein paar Drohungen gleich zahlen.
Genau so ist es !!
Es gibt ein paar Inkassos, die beschäftigen "Vorort-Mitarbeiter" auf 450€-Basis. Entsprechend ist deren Niveau. Und natürlich stellt man für diesen Hausbesuch völlig ungerechtfertigt horrende Kosten in Rechnung.