Darlehen für Hauskauf: Ist Immobilienwert gleich Kaufpreis?
Hallo zusammen,
wir planen den Kauf eines Hauses und deshalb beschäftige ich mich gerade mit den Kosten für ein Darlehen. Ich habe mittlerweile verstanden, dass der Kreditzins geringer wird je höher das vorhandene Eigenkapital ist. Was passiert nun in folgender Situation: Ich habe ein schönes Haus entdeckt und der Immobilienwert ist laut unabhängigem Gutachter 300.000 EUR. Ich beantrage einen Kredit über 250.000 EUR und kann 50.000 EUR Eigenkapital aufbringen. Durch das eingesetzte Eigenkapital erhalte ich einen günstigen Zinssatz von 3,6%. Der Kredit wird bewilligt und ich gehe mit dem Verkäufer noch mal in Verhandlung und er ist nun bereit mir das Haus für 250.000 EUR zu überlassen. Das bedeutet, dass ich theoretisch kein Eigenkapital mehr einsetzen muss. Habe ich nun weiterhin Anrecht auf das Darlehen über 250.000 EUR zum angebotenen Zinssatz oder gilt der dann nur, wenn der Kaufpreis der Immobilie auch tatsächlich dem Immobilienwert entspricht und ich tatsächlich Eigenkapital einsetze?
LG, Janine
8 Antworten
Leider ist es etwas komplizierter. Wenn Sie einen Kredit bei der Bank für den Kauf eines Hauses beantragen, dann interessiert die Bank nicht wieviel Sie schlussendlich zahlen, es könnte ja ein völlig überzogener Preis sein, wogegen die Bank ja dann nicht mit dem Haus als Pfand abgesichert wäre. Die Bank wird das Haus selbst bewerten in ihrer Immobilienabteilung und von ihrem ermittelten Verkehrswert wird dann ein Beleihungswert (meist 70 - max.80%, je nach Immobilie und Marktlage) festgelegt, der maximal als Kredit ausgezahlt wird. Erstrangig (durch Grundschuld) abgesicherte Darlehen werden nur in einer Höhe von bis zu 60 % des Beleihungswertes vergeben, der Rest bis 100% des Beleihungswertes dann als zwitrangiges (teureres) Dahrlehen. Vergleichen Sie mehrere Angebote und rechnen Sie diese gut durch, es wird viel mist verkauft, was ich selbst nun bei meinen Eltern und ihrer Hausfinanzierung sehe!
Also, Sie beantragten ein Darlehen über 250.000 € bei Ihrer Bank, die auch genehmigt wurden. Das soweit voraus gesetzt. Durch die besagte Nachverhandlung kommt dann ein Kaufpreis von 250.000 € zustande. Soweit so Gut, aber: Der Banker wird den Kaufvertrag sehen wollen. Er wird ins Grundbuch wollen. Unabhängig davon muss der auch die Kaufpreissumme an den Notar oder den Verkäufer überweisen. Wie wollen Sie es vor der Bank verheimlichen? Ungeachtet dessen, das Sie für 50.000 € Zinsen zahlen müssten. Die Frage ist entweder nicht schlüssig oder Sie erzählen nicht das, was tatsächlich gewollt ist. Sollten noch Renovierungen nach dem Ankauf anstehen und dazu Geld benötigt werden, würde durch die Sanierung die Immobilie doch nur aufgewertet. Warum dieses dem Banker vorenthalten? Für Sanierungen im energetischen Bereich gibt es auch noch Fördermittel.
Für die Bank ist Kaufpreis=Beleihungswert meist.
Als wir den da hatten hat er allerdings andersrum geguckt, ob das Haus den KAufpreis her gab, es war auch 30000,-€ "billiger" eigentlich, er hatte in seinem Bankprogram sogar nen um 30000,- höheren Beleihungswert raus, hat er nix von an uns weitergegeben...
Wenn der Immobilienwert tatsächlich laut Gutachten 300 T€ beträgt und die Bank das Gutachten anerkannt und daraufhin 250 T€ Kredit gewährt, ist das insofern kein Problem. Deine Bonität und der Kaufpreis scheint angemessen. Wenn der Käufer aber nun nochmals vom Kaufpreis herunter geht, solltest Du das der Bank aber mittelen, die kommen sich sonst eventuell veräppelt vor und können vom Kreditvertrag zurücktreten. Kannst der Bank ja aber mitteilen, dass der Verkäufer vom Kaufpreis abgewichen ist weil noch ein paar Mängel festgestellt wurden und Du die 50 T€ dazuverwendest diese zu beheben. Andernfalls nimm einfach nur 225 T€ Kredit auf und bring einen Teil den Eigenkapitals ein, drückt ja auch die mtl. Belastung.
Die meisten Banken machen das nicht mit. Außerdem ist eine Kaufpreisreduzierung von EUR 50.000 unrealistisch. Keiner muss zur Zeit so viel unter Wert verkaufen...
Die Banken werden zu allererst den Kaufpreis ansetzen.
Wenn Sie noch Unterstützung bei den Preisverhandlungen suchen, gucken Sie mal hier:
www.der-Hausinspektor.de