Darf mich der Vermieter wegen offener Gerichtskosten zwangsräumen?
Wir standen vor ca. einem Jahr kurz vor der Zwangsräumung der Wohnung, warum ist irrelevant. Natürlich ging die ganze Sache vor Gericht und der Vermieter hat uns die Gerichtskosten aufgebrummt, damals haben wir uns so geeinigt das die Gerichtskosten erst mal zweitrangig sind so lange die Miete läuft und wir dann eben Zahlen wann wir können. Vor einer Woche hatte ich plötzlich den Brief im Briefkasten das wir die Gerichtskosten zahlen müssten, ob ganz oder in raten sei egal, wenn wir das nicht können würde der Gerichtsvollzieher mit der Zwangsräumung beauftragt werden. Es ist und leider im Moment nicht möglich zu zahlen, wie brauchen jeden Cent zum Leben. Darf der Vermieter das einfach so? Wir sind sonst unauffällige Mieter, halten uns an die Hausordnung und haben keinen Streit mit den Nachbarn, die Miete ist auch immer überpünktlich da.
7 Antworten
Vermieter hat uns die Gerichtskosten aufgebrummt,
Das ist nicht richtig. Es ist immer so, dass die Verlierer eines Prozesses die Prozesskosten bezahlen müssen. Der Vermieter hat sie euch nicht aufgebrummt.
damals haben wir uns so geeinigt das die Gerichtskosten erst mal
zweitrangig sind so lange die Miete läuft und wir dann eben Zahlen wann
wir können.
Du schreibst selbst, dass die Miete nun immer pünktlich bezahlt wird. Also sind nach eurer Vereinbarung nun die Gerichtskosten an der Reihe.
Vor einer Woche hatte ich plötzlich den Brief im Briefkasten das wir die
Gerichtskosten zahlen müssten, ob ganz oder in raten sei egal, wenn wir
das nicht können würde der Gerichtsvollzieher mit der Zwangsräumung
beauftragt werden.
Offenbar hat der Vermieter den Prozess mit der Räumungsklage gewonnen. Dann hat er einen vollstreckbaren Titel gegen euch, so dass er den Gerichtsvollzieher mit der Zwangsräumung beauftragen kann.
Vermutlich hat er es bisher mit Rücksicht auf euch nicht getan, weil ihr die Ratenzahlungen für die Miete vereinbart hattet und pünktlich bezahlt habt. Nun wartet er vergeblich auf die Gerichtskosten von euch. Irgendwann ist seine Geduld am Ende, das ist doch wohl klar. Dennoch gibt er euch erneut die Gelegenheit, Ratenzahlungen mit ihm zu vereinbaren. Ich finde den Vermieter wirklich rücksichtsvoll und geduldig mit euch.
Ruft ihn also an und vereinbart wieder Ratenzahlungen für die Prozesskosten.
Wer Gerichtskosten zu tragen hat entscheidet das Gericht (der Richter) und nicht der Vermieter. An wen entscheidet auch das Gericht.
Schau mal in das Urteil (oder den Vergleich (?) was zur Tragung der Anwalts- und Gerichtskosten entschieden wurde.
Vor ca.1Jahr habt Ihr Euch geeinigt die Gerichtskosten zu zahlen wenn Ihr könnt.Scheinbar habt Ihr aber seit dieser Zeit keinen Cent übrig gehabt.Das wird dem Vermieter wohl nicht gefallen haben,war so eigentlich bestimmt auch nicht gemeint gewesen,so lange überhaupt nichts übrig zu haben.Ihr müßtet mit dem Vermieter endlich eine Lösung finden,damit Ihr nicht schon wieder vor dem selben Problem steht wie vor einem Jahr.Noch einmal wird sich der Vermieter nicht auf so eine Einigung einlassen.
Nicht der Vermieter hat Euch die Gerichtskosten aufgebrummt, sondern das Gericht.
...und wir dann eben Zahlen wann wir können.
Damit war aber sicher nicht gemeint, dass ihr zahlt, wenn Eure Erbtante am St. Nimmerleinstag mal den Löffel abgibt.
Der Vermieter sieht nun, dass es offenbar mit der regelmäßigen Zahlung der Miete klappt und hätte nun zumindest ganz gerne von Euch den guten Willen gesehen, dass ihr jetzt auch mal die Gerichtskosten in Angriff nehmt.
Schlagt ihm doch von Eurer Seite aus eine monatliche Rate vor und bietet ihm, wann immer ihr eine Sonderzahlung von irgendwo her bekommt, eine etwas höhere Rate an. (Z. B. vom Weihnachts- oder Urlaubsgeld, von Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenken usw.)
wie brauchen jeden Cent zum Leben.
Bedeutet andersrum, wenn ihr Waren aus dem Supermarkt tragt, sagt ihr auch nicht an der Kasse, dass ihr jetzt leider nicht zahlen könnt, weil ihr jeden Cent anderweitig braucht. Der/die Marktleiter/in würde Euch sofort festsetzen lassen, wenn ihr die Ware nicht da lassen wollt.
Euer Vermieter hat nun leider ein ähnliches Druckmittel in der Hand, dass er sich vor Gericht wohl hart erkämpft hat und ihm wohl auch zurecht zugesprochen wurde.
Wohnen gehört auch zum Leben, genau genommen sogar mit das Wichtigste im Leben oder könnt ihr auf Eure Wohnung verzichten, weil ihr sie wohl gerade mal wieder aufs Spiel setzen wollt?
Dass ihr brave Mieter seid, ok. Unauffällig seid ihr keinesfalls, jedenfalls nicht gegenüber dem Vermieter, der ein wachsames Auge auf Euch hält und dass die Miete immer pünktlich da ist, reicht dem Vermieter offenbar jetzt nicht mehr aus.
Ihr müßt den Tatsachen ins Auge sehen und monatlich so 30 - 50 € von Eurem Leben abzwicken und dem Vermieter anbieten. Vielleicht könnt ihr über einen Nebenjob noch was dazu verdienen?
Denkt mal verstärkt darüber nach, wie ihr das Geld auftreiben könnt, das ihr jetzt zusätzlich braucht.
Darf mich der Vermieter wegen offener Gerichtskosten zwangsräumen?
Ein Gerichtsvollzieher darf das, wenn ein entsprechender Titel vorliegt.
Man kann einiges im Monat sparen, wenn man richtig einkauft oder z.B. immer mal wieder Stromanbieter wechselt.
Man sollte schon guten Willen zeigen und monatlich einen Betrag zahlen und das auch regelmäßig.
Erhält man Sonderzahlungen von welcher Stelle auch immer, dann zahlt damit die Schulden ab.
Macht Ihr das nicht, dann werdet Ihr auf der Straße landen.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis erlebt, dass selbst bei hohen Mietschulden so manch ein Vermieter hat mit sich reden lassen, aber dann muss man aber auch zeigen, dass man die Schulden bezahlen will.