Darf die Arbeitsagentur mich zur Umschulung zwingen nur weil ich als Friseurin zu wenig verdiene?

7 Antworten

Auf keinen Fall können sie dich zwingen, deine Vollzeit-Arbeit aufzugeben, um eine Umschulung zu beginnen. Der Job geht immer vor. Sollten sie es trotzdem versuchen, dann lege Widerspruch ein und gehe notfalls vor Gericht.

Und die Termine müssen sie mit dir abstimmen. Donnerstagnachmittag ist immer für Berufstätige vorgesehen. Bei deinem Schichtdienst kannst du vielleicht auch mal vormittags kommen. Verweise aber immer auf deine Berufstätigkeit, wenn du eingeladen wirst und stimme die Termine mit deinem Arbeitsplan ab. Du kannst ja nicht für die niedrigen Löhne, und dein Urlaub ist für deine Erholung vorgesehen. Widersprich den vorgeschlagenen Terminen wegen deiner Arbeit schriftlich und schlage andere vor.

bin ich von der Arbeitsagentur aufgefordert regelmäßig zu Terminen zu kommen und zu schauen ob ich nicht etwa eine Umschulung machen soll damit ich mehr verdiene und vom Amt keine Leistung mehr in Anspruch nehmen muss.

vorgenanntes basiert sicherlich lediglich auf ein persönliches Gespräch anlässlich einer Meldeaufforderung.

Keiner kann dich zu einer Umschulungsmaßnahme zwingen, aber du selbst solltest alles unternehmen um deine Hilfsbedürftigkeit zu verringern.

das der Tariflohn für Friseure so niedrig ist, ist in der Tat traurig aber nicht meine Schuld.

Das ist bekannt, aber einen gewissen Ausgleich erfolgt durch das Trinkgeld, was im Übrigen seitens des Leistungsträgers als Einkommen dir angerechnet werden kann.

Auch die vorgeschlagenen Termine sind nicht mit der Arbeit zu vereinbaren, sodass ich gezwungen bin hierfür extra Urlaub zu nehmen.

Mit Sicherheit arbeitest auch du nicht Tag und Nacht. Selbstverständlich müssen die Sachbearbeiter auf deine beruflichen Belange Rücksicht nehmen und dir Gelegenheit geben, um einen Termin an deinen freien Tag wahrnehmen zu können. Der überwiegende Teil der im Frisierhandwerkbeschäftigten hat Übrigends Montag frei.

VirtualSelf  29.11.2012, 07:57

vorgenanntes basiert sicherlich lediglich auf ein persönliches Gespräch anlässlich einer Meldeaufforderung.

In der Tat.

Dass einem Vollzeit Erwerbstätigen, der nicht von Kündigung bedroht ist, eine Umschulung angeboten wird, wäre so sensationell und widerspräche so eklatant dem landläufigen Sinn und Zweck von Umschulungen, dass es ins TV gehörte.

Hallo Konnte zwar keinen Gesetzes Text finden, das es Rechtlich in Ordnung ist, aber auch keinen das es nicht in Ordnung ist. Aber wundern tut es mich schon, das du von denen eine Umschulung machen sollst, obwohl du Vollzeit beschäftigt bist. Aber ich habe einen Link gefunden, der dir vielleicht weiterhelfen kann.

http://www.arbeitsagentur.net/Umschulung/umschulung.html

Lies meine Antwort bitte bis zum Ende, auch wenn sie zu Beginn vielleicht etwas zu allgemein klingt! Das ist wirklich unverständlich, aber die "vom Amt" tun auch nur ihre Pflicht und verstehen solche Maßnahmen selbst nicht immer. Das Problem im Friseurhandwerk sind halt die generell niedrigen Löhne, das ist aber eine poltische Sache, dass es immer mehr Menschen gibt, die Vollzeit arbeiten, deren Verdienst aber nicht zum Leben ausreicht geschweige denn für eine Familie. Ohne gesetzliche Mindestlöhne stehen dieMenschen bald "dumm" da und diese niedrigen Lähne wirken sich ja schließlich mal auf die Rente aus, die auch nicht zum Leben reichen wird. Ich würde an deiner Stelle fragen, was passieren würde, wenn du keine Umschulung machst (zu was denn überhaupt?) und auf einer schriftlichen Antwort bestehen! Gleichzeitig würde ich mich erkundigen,ob es nicht eine Möglichkeit gibt, aufbauen auf deine Ausbildung eine Fort-, Weiter- oder Zusatzausbildung finaniert zu bekommen, zum Beispiel zur Fachkraft fürBeauty und Wellness, zur Maskenbildnerin, zur Kosmetikerin oder Podologin, wenn dich denn so etwas interessieren würde.

KatjaDresden 
Beitragsersteller
 28.11.2012, 13:51

ich sehe es ja auch so, bin aber unsicher ....ich möchte ja gern mein Meisterbrief machen und könnte somit mehr verdienen...ob ich fragen kann das sie das unterstützen statt einer Umschulung? Wäre es doof zu dem nächsten Gesprächstermin meine Mutter mit zu nehmen, ich bin ja volljährig...darf sie da mit rein komm oder kann der Bearbeiter das verwehren?

AndyundManu  28.11.2012, 14:09
@KatjaDresden

Hallo Katja Ja sicher kannst du den Vermittler fragen, ob die Massnahme klappen könnte, und du kannst auch deine Mutter mit rein nehmen. Da darf er nichts gegen haben.

Bin kein Fachanwalt, aber wenn Du zuwenig verdienst, es aber Möglichkeiten gäbe, dass Du mehr verdienst (und damit der Gemeinschaft nicht mehr auf der Tasche liegen würdest) musst Du diese Möglichkeiten sicher ergreifen...

KatjaDresden 
Beitragsersteller
 28.11.2012, 13:37

hm, klingt logisch aber eben auch wieder nicht. Merkwürdiges Sozialsystem.....ich habe keine Erfahrung damit aber wäre es eine gute Möglichkeit nach der Finanzierung des Meisterlehrgang zu fragen...ich meine die Kosten für eine Umschulung sind ja bestimmt auch hoch und so könnte ich wenigstens mein eigenen Laden aufmachen und neue Arbeitsstellen schaffen und wenn dann die gutverdienenden Tanten vom Amt zu mir kommen, könnte ich sogar meinen Angestellten vernünftigen Lohn bezahlen

Chimaer  28.11.2012, 13:43
@KatjaDresden

wieso ist das ein merkwürdiges sozialsystem.. der GRUNDGEDANKE ist doch, dass jeder für sein leben selbst verantwortlich ist und auch finanziert. wenn das- aus politischen gründen, wie hier schon einer schrieb - aber nicht funktioniert, dann ist nicht das sozialsystem schuld, sondern die politik!!

katti1980  28.11.2012, 13:37

wer gibt die garantie das die dann auch einen festen job bekommt???? und nicht nur als teilzeitkraft später nur die hälfte von dem lohn jetzt verdient???