Darf der Vermieter Miet-Fußmatten über die Nebenkostenabrechnung abrechnen?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Gehen wir einfach mal strikt nach dem Gesetz, dass du meine Antwort nachvollziehen kannst. In §2 der Betriebskostenverordnung siehst du etliche Dinge benannt, die umlegbar sind. Fussmatten sind dort nicht dabei.

Die Reinigung der Fussmatten sind aber regelmäßig anfallende Kosten. Somit zählen diese zur Nr. 17 in der Liste (sonstige).

Was aber sonstige Betriebskosten sind, muss zwingend einzeln benannt im Mietvertrag aufgeführt und so vereinbart sein. Das hat der BGH in Urteilen schon mehrfach bestätigt. Sind die Kosten für die Fussmatten in deinem Mietvertrag also nicht aufgeführt, kannst die diese Position komplett verweigern.

Wenn diese Kosten vereinbart sind, da muss es sehr wohl in der Abrechnung berücksichtigt werden, dass im Haus Gewerbeeinheiten sind, durch die die Fussmatten verstärkt beansprucht werden. Diese Mieter müssen als stärker an den Kosten beteiligt werden als Bewohner. Die Bewohner werden sonst unangemessen benachteiligt. Das bezieht sich auf alle Kostenarten. Beispielsweise kommt es in manchen Objekten vor, dass die Versicherung aufgrund von Gewerbeeinheiten höher ist als wenn es nur Wohnungen wären. Auch so etwas muss in der Abrechnung zulasten der Gewerbemieter berücksichtigt werden.

Banklady 
Beitragsersteller
 08.09.2018, 20:55

Vielen Dank - ich glaube, da werde ich mich wohl nochmal an meinen Vermieter wenden...

... Matten sind kein Reinigungsmatrerial und somit können solche Kosten und Lasten verteilt werden. Steht bestimmt auch so in Deinen mietvertraglichen Vereinbarungen.

Hat ja sicherlich auch so der Mieterverein versucht, Dir näher zu bringen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Banklady 
Beitragsersteller
 09.09.2018, 23:02

Also in meinem Mietvertrag steht nicht's über die Matten.

Also, ich wohne in einer Fußgängerzone. Täglich (wirklich über 360 Tage im Jahr) fährt die Kehrmaschine mehrfach um ca. 7:45 Uhr vorbei und weckt mich spätestens. Ich bin schwerbehindert und kann meine Wohnung gar nicht mehr verlassen. Den Dreck machen andere, die Nutzer und Konsumenten der Ladenlokale (Coffee to go).

Mein Anteil ist über 200 € per anno an dieser Reinigungsleistung.

Die Abrechnung ist mir ein Groll, aber ... legitim.

Ausziehen kann ich auch nicht mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung