Bruder geblitzt. Falsche Angaben im Anhörungsbogen?
Meine Freundin hat für ihren jüngeren Bruder sein Auto angemeldet. Jetzt wurde er in der Probezeit geblitzt (23km innerorts zu schnell). Um ihm die Verlängerung der Probezeit und Nachschulung zu ersparen hat sie im Anhörungsbogen angegeben, dass der Wagen verliehen war und sie nicht weiß, wer den Wagen gefahren ist, bzw. wer das auf dem Foto ist.
Einen Tag später (letzten Donnerstag) sagt er, dass er nochmal geblitzt wurde. Diesmal nur knapp drüber, aber egal.
Sie kann jetzt nicht im nächsten Anhörungsbogen sagen, den kenne sie wieder nicht, da es wieder die gleiche Person sein wird. Und ebenso kann sie auch nicht sagen, dass es der Bruder ist, weil dann klar ist, dass sie bei der ersten Anhörung eine falsche Aussage gemacht hat.
Fragen: 1. Wie wahrscheinlich ist es, dass die Ermittlungsbehörde da genauer ermittelt? 2. Kann sie einfach ihre Aussage widerrufen und den Fahrer nennen? 3. Welche Strafe droht ihr, wenn die Falschaussage auffliegt?
6 Antworten
Mein Vater hat sowas ähnliches mal gemacht als meine Mutter geblitzt wurde. Er sagte auch er habe das Auto bereits mehrmals verliehen und wusste daher nicht wer das Fahrzeug zu dem Zeitpunkt führte.
Folge davon war das er ein Jahr lang ein Fahrtenbuch geführt werden musste wer wann wohin fährt. Darin muss jeder einzelne Meter den das Fahrzeug zurücklegt dokumentiert werden, auch die 50 Meter zum Bäcker (übertrieben gesagt). Erspart euch das und sagt die Wahrheit, dein Bruder muss lernen Verantwortung zu übernehmen und dazu gehört auch die Fehler einzugestehen und mit den Konsequenzen zu leben. Ehrlichkeit währt am längsten.
Der Bruder fährt, und hat glück dass seine Schwester das für ihn übernimmt. Fährt dann wieder zu schnell. Ich glaube nicht dass ihr Bruder Auto fahren sollte.
zu 1: das kommt wohl darauf an, wie viel zu schnell der Kollege mal wieder war, und wie motiviert der Beamte ist. Da es sich um einen Beamten handelt hätte die Schwester wohl gute Karten. Wenn er aber mtibekommt dass das Kennzeichen vor kurzem schonmal aufgefallen ist, könnte sich auch der chromatöse Beamte erheben.
zu 2: das wäre auf jedenfall die bessere Variante, damit gestehst du zwar die Falschaussage, aber geständig ist sicherlich besser, als wenn du einfach nur erwischt wirst.
zu 3: finde ich leider auf die Schnelle nichts was da passt. Was ich so gelesen habe, ist es möglich dass ihr in dem Fall die Ermittlungkosten tragen müsst, wie hoch die auch immer ausfallen werden. Wenn Sie so glimpflich davon kommen würde, sollte sie das auch ohne maulen zahlen. Bzw ihren Bruder zahlen lassen.
Anmerkung am Rande: Sie hätte auch einfach gar keine Angaben machen können.
Ich schätze mal das es ganz vom Fall abhängt, von dem was wie angegeben wurde, welche Beweise vorliegen, etc.
Diese Schwester sollte (meiner Meinung nach) gründlich darüber nachdenken ob sie ihrem Bruder wirklich etwas Gutes tut wenn sie für ihn lügt. So etwas wie Probezeit gibts nicht umsonst. Zumal, wenn er aus dem ersten Mal nicht lernt und kurz darauf nochmal einen Strafzettel kassiert, ... wie hoch war da dann der Lerneffekt? Höchstens "ach, meine Sis wird mich scho wieder raushauen"
Einen Tag später (letzten Donnerstag) sagt er, dass er nochmal geblitzt wurde. Diesmal nur knapp drüber, aber egal.
Wenn unter 21 km/h zu schnell bekommt der Halter ein Verwarngeldangebot.
Dies einfach zahlen und die Sache ist vom Tisch.
Wenn sie sagt, dass sie nicht weiß, wer der Fahrer ist, dann sieht sich die Polizei die Passbilder der im Haus lebenden Personen an.
Die Schwester hat sich da in eine dumme Lage gebracht. Sie sollte besser die Aussage widerrufen. Nicht immer kann man kleine Brüder retten!