Belästigung und Bedrohung am Arbeitsplatz, was tun?
Hallo Leute, ich habe eine Frage, und würde mich über ernst gemeinte und konstruktive Antworten freuen. Und zwar werde ich auf der Arbeit von einem Kollegen in regelmäßigen Abständen bedroht und beleidigt. In einem Gespräch mit anwesendem Arbeitgeber fallen wiederholt Drohungen wie "Wenn du dich noch einmal in meine Nähe begibst, nock ich dich aus", "dann bekommst du richtig einen auf die Fre**e", "machst du so weiter, brauchst du dich hier im Ort nicht mehr auf die Straße zu trauen". Der Arbeitgeber möchte sich natürlich zu dieser Sache nicht äußern und auch keinerlei Maßnahmen ergreifen oder Stellung beziehen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir uns gegenseitig aus dem Weg gehen, woran sich aber der Kollege in der Vergangenheit nicht gehalten hat; er verfolgt mich immer wieder und beleidigt und droht mir weiterhin und lässt auch nach klarer Aufforderung mich in Ruhe zu lassen nicht von mir ab. Ich habe mittlerweile Angst nach der Arbeit alleine auf die Straße zu gehen. Kann ich rechtlich, alleine wegen dieser Drohungen zum Beispiel in Form einer Anzeige wegen Nötigung oder einer Unterlassungsverfügung gegen ihn vorgehen, damit ich in Ruhe meine Arbeit machen kann und nicht von dem Kollegen gestört werde? Vonseiten des Arbeitgebers habe ich nicht sonderlich viel Unterstützung zu erwarten, er wird sich distanzieren. Ich habe allerdings auch andere Kollegen, die Zeugen dieser Drohungen sind.
6 Antworten
Dein ArbG ist im Irrtum wenn er meint, das ginge ihn nichts an. Er hat eine Fürsorgepflicht und macht sich schadensersatzpflichtig, wenn er diesem Komiker nicht Einhalt gebietet!
Eine Anzeige gegen den Kollegen wegen Bedrohung und eine Verfügung auf Unterlassung sind natürlich möglich. Fraglich ist nur, ob das die letzten 14 Tage tatsächlich noch was bringt.
Solltest du aufgrund des psychischen Drucks krank geschrieben werden, geht an der Lohnfortzahlung ebenfalls kein Weg vorbei. Solche Klagen müssen auch gar nicht teuer werden. Die Rechtsantragsstellen der Arbeitsgerichte nehmen deine Klage kostenlos entgegen. Dafür braucht man keinen Anwalt.
Auch wenn eine Bezahlung nach geleisteten Stunden erfolgt ist, hat der ArbG im Falle einer Erkrankung den Durchschnitt der letzten 3 Monate weiter zu zahlen.
Für eine Unterlassungsanordnung brauchst du einen Gerichtsbeschluss und der geht eben auf normalem Weg sehr langsam. Es sei denn, du nimmst dir einen Anwalt und der beantragt bei Gericht eine Einstweilige Verfügung. Dann hast du das Ding binnen 48 Stunden. Den Anwalt müsste dein Herr Kollege bezahlen, wenn du keinen Anspruch auf Prozesskostenhilfe hast.
und wenn ich bei meinem Minijob drei Monate lang nicht arbeite, bekomme ich auch drei Monate lang kein Geld!
Den Anwalt müsste dein Herr Kollege bezahlen, wenn du keinen Anspruch auf Prozesskostenhilfe hast.
Was ist denn "Prozesskostenhilfe"?! Nein, ich bin kein Sozialhilfeempfänger und wäre theoretisch finanziell dazu in der Lage das zu zahlen... Ich weiß nur nicht, wieso ICH dafür zahlen muss, wenn ich sogar das Recht habe, von dem Id*iot nicht beleidigt und bedroht zu werden!
Ich weiß irgendwas von 150€ Selbstbeteiligung beim Rechtsschutz, hilft dir das weiter?
und wenn ich bei meinem Minijob drei Monate lang nicht arbeite, bekomme ich auch drei Monate lang kein Geld
wenn du dir das gefallen läßt....... Rechtlich ist das jedenfalls dann nicht korrekt, wenn der Arbeitsausfall vom ArbG zu vertreten ist.
Man muss nicht Sozialhilfeempfänger sein, um Anspruch auf PKH haben zu können. Grds. sollte dein Kollege die Anwaltskosten übernehmen müssen, da er dich aufgrund seines Verhaltens mehr oder weniger zu dieser Maßnahme gezwungen hat und dir zum Ersatz der Kosten auch verpflichtet ist. Ruf die Rechtschutzversicherung an. Im schlimmsten Fall musst du nur die Selbstbeteiligung vorlegen und bekommst das später auch vom Kollegen zurück.
nein, wenn der Arbeitsvertrag sagt, dass ich nach geleisteter Arbeit bezahlt werde, hat er das Recht, wenn ich krank bin, mir die Stunden, die ich sonst gearbeitet hätte zu streichen...
Versuch dich doch einfach bei der Polizei sich zu informieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dir helfen werden, wenn du wie in deinem Fall Zeugen oder andere Beweismaterialien hast. Falls es aber dennoch nicht klappt, würde ich an deiner Stelle paar Kollegen um Hilfe bitten. Vielleicht lässt sich dadurch der Volldepp einschüchtern. Falls nicht, würde ich bei der Arbeit erst gar nicht erscheinen. Melde dich einfach krank und wenn dein AG "rummuckt" versuch es ihn einfach zu erklären. Wenn er es nicht versteht, kannst du auch Zuhause bleiben und dich vom Arzt krankschreiben lassen wegen psych. Problemen. Schließlich hörst du so oder so auf :)
ja, aber ob ich dann mein Geld, das ich immer einen Monat im Nachhinein erhalte, für die in diesem Monat bereits geleisteten Stunden bekomme ist fraglich...
Hast Du wegen dieser Person gekündigt? Ich würde deinen Arbeitgeber schriftlich auffordern was zu unternehmen. Du kannst Anzeige erstatten wegen Belästigung, aber einen Anwalt wäre besser.
ich habe auch wegen dieser Person gekündigt, aber auch, weil für das wenige Geld, was ich dort verdiene meine Zeit und Nerven sicherlich besser nutzen könnte... Außerdem sind die Arbeitszeiten auch ziemlich besch**ssen, sodass ich keinen Grund sehe, dort weiter zu arbeiten!
Bekommst Du dann eine Sperre vom Arbeitsamt? Oder hast Du einen neuen JOB? Ich würde auch zum Artzt... krankschreiben.
mit dem Arbeitsamt hab ich nix am Hut!
einen neuen Job habe ich in Aussicht, allerdings ist das auch noch nicht unter Dach und Fach :)
achso: Ich kann auch einfach nicht mehr arbeiten, auf das Geld bin ich mittlerweile nicht mehr so angewiesen... aber haben oder nicht haben... das ist nun die Frage...
Ich suche einfach nur einen Weg, dass ich bis Monatsende weiter zur Arbeit kann, ohne, dass mir der Kollege auf den Sack geht!
Verstehe ich nicht...bist auf das Geld nicht angewiesen und mit dem Arbeitsamt hast du auch nichts am Hut. Ja warum gehtst Du dann noch dahin und tust Dir das an. Ich würde mich krankschreiben lassen....
Ich bin noch Schüler und möchte mir finanziell etwas ansparen, auch wenn es mühsam erarbeitet ist... aber lasse mich nicht von einem solchen Idi**ten daran hindern!
Aber du hast auch keine Probleme, nicht? Mit Hand gegen Stirn klatsch
Am Besten suchst du dier so schnell es geht einen Neuen Job, und reichst danach die Notwendigen schritte ein diesen Bastart büssen zu lassen. Mal angenommen ihm würde Gekündigt werden, dann währst ja du den Sündenbock und du könntest noch weniger auf die Strasse als heute.
Viel Glück.
ich habe bereits vorher gekündigt, muss aber noch bis zum 31. dort weiterarbeiten!
Ggf. Kannst du dich vom Arzt krankschrieben lassen wegen Psychischer Probleme
ansich die Arbeit ist nicht das, was mich stört, sondern einfach nur der Typ, der mich nicht in Ruhe lässt...
Außerdem ist die Sache finanziell recht riskant, da ich meinen Lohn (nach geleisteter Arbeit gewertet) immer einen Monat im Verzug bekomme. Wenn ich nun nicht mehr bei der Arbeit erscheine, kann es sein, dass ich meinen letzten Lohn für die bereits geleisteten Stunden nicht mehr bekomme, und das wäre sehr ärgerlich!
So einfach ist das nicht die müssen zahlen.
was mein Chef muss oder kann, sind zwei unterschiedliche Welten... Er kann sagen, dass ich bis Monatsende meine Arbeit nicht ordnungsgemäß ausgeführt habe und mir daher den letzten Lohn verweigern... theoretisch sogar für die geleisteten Stunden...
Dein Chef ist kaa*cke.. Der soll dir mal besser helfen und sich den Finger aus m A*** nehmen oder hat er angst vor seinem eigenen Arbeiter..
er hat keine Angst vor seinen eigenen Angestellten, aber was er nicht sieht, macht ihn auch nicht heiß... und spart ihm somit stress und anstrengung... wenn du verstehst, was ich meine...
Sag dem AG, wenn er das übergeht, musst du die Polizei einschalten.
aber der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet sich dort einzumischen, mal ganz davon abgesehen, dass der Kollege dann sagen wird: Ich bin sooooooooooo unschuldig, ich hab doch gar nichts gemacht.....
Damit mach ich mich doch nur lächerlich!
Der ArbG ist SEHR WOHL verpflichtet, sich einzumischen. Und wie kann der Kollege noch behaupten er sei unschuldig, wenn er bereits im Beisein des ArbG Drohungen ausgesprochen hat? Das ist nicht lächerlich, sondern dein gutes Recht, dass du den ArbG aufforderst dafür zu sorgen, dass du auf der Arbeit keine Schäden erleidest.
ich bin auch schon hingegangen und habe chef gebeten, dem Kollegen einfach nur neutral, sachlich und unbefangen zu sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll...
aber dann kam irgendwas wie "wenn Sie mir jetzt erzählen, dass ER Sie bedroht, dann kommt ER an und behauptet das Gegenteil", woraufhin ich meinem Chef sagte, dass er diese Bedrohungen sogar mitbekommen hat und den Kollegen bat, sich einmal abzuregen und neutral zu bleiben...
das zeigt mir einfach nur, dass mein Chef keinen Bock hat sich in solche Sachen einzumischen...
ich werde nach geleisteter Arbeit bezahlt...
Wo kann ich denn eine solche "Verfügung auf Unterlassung wegen Bedrohung" beantragen, oder muss ich das selber zusammentippen?