Baugenehmigungsverfahren =schikane?

3 Antworten

Ich bin selber an einem Bauamt tätig. Ich kenne es von vielen Leuten so, dass sie sich in dem Fall beim Vorgesetzten (Bauamtsleiter/-in) oder sogar beim Bürgermeister/-in beschweren. Oft machen sie das bei beiden gleichzeitig. Da alles sehr schleppend lief, würde ich das an eurer Stelle machen.

Na, habt ihr jetzt was beim Drängeln gelernt? :-)

Das ist eben im Moment so. Wir haben einen Bauboom ohne Ende und das Homeoffice der Bauämter kommt auch noch dazu. Hier hilft nur: Füße ruhig halten und abwarten.

Dass die Bauzeiten durcheinander kommen ist ohnehin klar. Warte mal ab, wenn du auf den Dachdecker oder Installateur Monate warten musst. Dann wirst du das Wort "Verzug" völlig neu definieren!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
weedol 
Beitragsersteller
 21.05.2021, 15:03

Den Bauämtern scheint nicht bewusst zu sein, dass das „Drängeln“ nicht grundlos geschieht, sondern das durch die nicht Einhaltung der Fristen ein riesiger wirtschaftlicher Schaden bei den Baufirmen entsteht. (Und auch bei den Bauherren). Da hält man nicht einfach die Füße still, wenn es um solche Summen geht. Das Klischee des „faulen Beamten“ hielt ich bisher immer für eine Karikatur, aber vielleicht ist es auch einfach eine Einstellung.
Und sollte es wirklich so sein, dass Verzögerungen grundlos und bewusst herbeigeführt werden, ist das nicht nur unverschämt, sondern absolut fahrlässig. Mir geht nicht in den Kopf, wie man Fristverzögerungen von 2 Monaten einfach so in Kauf nehmen soll. Die Holzpreise steigen in die Höhe, Dämmmaterial ist knapp und es ist völlig logisch, dass man zeitig anfangen möchte, wenn man selbst alles dafür getan hat. und auch andere Menschen müssen arbeiten und ich was in der freien Wirtschaft passiert, wenn Fristen nicht eingehalten werden, muss man nicht weiter erläutern.

pharao1961  21.05.2021, 15:51
@weedol

Alles das was du schreibst ist richtig - und den Bauämtern sehr wohl bewusst! Ich möchte jetzt nicht Partei für die ergreifen (manchmal möchte ich als Planer die ja auch gegen die Wand schmeißen :-) ), aber derzeit ist Ausnahmezustand. Ich habe einen Bauboom solchen Ausmaßes noch nie erlebt. Ich verstehe dein Unbehagen. Aber wie du richtig schreibst, viele Materialien sind knapp.

Vielleicht ist es nicht unbedingt ein Nachteil, jetzt länger warten zu müssen (?). Vielleicht normalisiert sich ja einiges in einigen Monaten und wird wieder preiswerter. Und das wäre ja auch ein Vorteil.

Gestern ist die Frist abgelaufen? Und Ihr wollt in 10 Tagen, also Juni, mit dem Bau beginnen? Entschuldigung, dann hättet IHR euch früher bemühen müssen, denn das ist alles schon sehr knapp. Jetzt müsst Ihr eben abwarten.

weedol 
Beitragsersteller
 20.05.2021, 23:07

Ich finde es doch sehr bezeichnend, wie man hier immer von „viel zu knapp“ spricht, wo die Bearbeitungsfrist bei 2 Monaten liegt, nun also schon 2 Monate überzogen wurde. Die Ämter machen ihrem Ruf alle Ehre und die Tatsache, dass man diesen Umstand auch noch als völlig normal deklariert und die Schuld denjenigen zuschieben möchte, die sich an Fristen gehalten haben, finde ich schon traurig.

weedol 
Beitragsersteller
 20.05.2021, 16:54

Der Antrag liegt seit nun 4 Monaten beim Amt. Wenn es Fristen gibt gehe ich davon aus, dass diese eingehalten werden MÜSSEN, denn sonst brauche ich keine Frist.
so würde ich auch gerne mal arbeiten dürfen.

nanfxD  20.05.2021, 17:08
@weedol

trotzdem viel zu knapp, also du wirst nicht im Juni mit dem Bau beginnen. Kosten gehen natürlich auf deine Kappe.

weedol 
Beitragsersteller
 20.05.2021, 17:21
@nanfxD

Kosten gehen nicht auf meine Kappe, da wir einen Festpreis haben. Und die Bodenarbeiten wären locker im Juni losgegangen, wenn die Fristen eingehalten worden wären. Und da es sich um ein Fertighaus handelt, dauert auch der Bau nicht lange.

nanfxD  20.05.2021, 17:33
@weedol

Festpreis gilt aber nicht für solche Dinge ;) gem. § 2 Abs. 5, 6 VOB/B geltend oder 642 BGB sind hier einschlägig

weedol 
Beitragsersteller
 20.05.2021, 17:38
@nanfxD

Was verstehen Sie denn unter „solchen“ Dingen? Von welchen Kosten sprechen Sie? Der Preis des Hauses wird sich dadurch nicht verändern.

nanfxD  20.05.2021, 17:40
@weedol

Dinge wie Bauverzögerungen welche auf Kosten des Bauherren gehen. Wenn hier wirklich jetzt noch kampfmittelräumdienst kommen muss ist das dein Verschulden. Das die Frist so knapp war wahrscheinlich auch, du musst es ja vertreten das nicht gebaut werden darf.

kosten die entstehen können sind zB Kosten für arbeitet die jetzt an anderen Tagen arbeiten müssen, Maschinen und andere Vorhaltekosten.

weedol 
Beitragsersteller
 20.05.2021, 17:44
@nanfxD

Das Baugenehmigungsverfahren wurde von den Architekten der Fertigbaufirma organisiert. Diese hat auch alle Unterlagen eingereicht, wir haben mit Sicherheit keine Frist verpasst. Der Kampfmittelräumdienst ist kostenlos. Davon abgesehen muss das Bauamt die Vollständigkeit der Unterlagen zu Beginn des Verfahrens prüfen, nicht am Ende. Dies steht sogar in dem Schreiben, dass wir vom Bauamt erhalten haben. Wir haben mehrfach Rücksprache gehalten, ob alle Unterlagen vollständig sind. Wir hörten heute zum ersten Mal von dieser Untersuchung.

nanfxD  20.05.2021, 17:48
@weedol

Mag alles sein, trotzdem sehe ich Kosten kommen.

pharao1961  21.05.2021, 09:01
@weedol

Schau mal in die Landesbauordnung, da siehst du, dass diese Fristen meist aus bestimmten Gründen überschritten werden dürfen. Hintertürchen haben die viele...

weedol 
Beitragsersteller
 21.05.2021, 15:06
@pharao1961

Es gab bereits eine Voranfrage, der Text ist größernteils genormt und es kann nicht angehen, dass so etwas soviel Zeit in Anspruch nimmt. Und wofür brauche ich eine Frist, wenn ich mich munter darüber hinwegsetzen muss? Aber wehe der Bauherr reicht ein Dokument nicht termingerecht ein.

pharao1961  21.05.2021, 15:45
@weedol

Ich mache das nun seit 42 Jahren. Du kannst dich gerne mit denen messen. Am Besten wäre jetzt noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Dann hast du es gepackt :-)