Arzt verklagen wegen Fehldiagnose und Langzeitschäden?

Midnight1999  18.04.2021, 12:11

Weswegen warst du denn in der JVA?

DeadManFb 
Beitragsersteller
 18.04.2021, 12:27

Nichts weltrührendes.

7 Antworten

Ist eine schwierige Sache. Ohne dir zu nahe treten zu wollen ist natürlich auch der Aspekt schwierig, dass wir hier alle natürlich nur eine Seite der Medaille kennen lernen.
Als Arzt kann ich zumindest allgemein auch sagen, dass oft Patienten – gerade mit im weitesten Sinne psychischen Erkrankungen – ihre Lage, Krankheit oder Gesundheit falsch, teils schwerwiegend falsch einschätzen. Insofern müsste gegebenenfalls ein außenstehender Arzt oder und Gutachter überprüfen, ob deine Aussagen zutreffend sind oder die Diagnosen und Behandlungen des Arztes.

Darüber hinaus ist die Frage, ob du tatsächlich gezwungen wurdest die Tabletten zu nehmen, das ist nun wirklichen nur in Ausnahmefällen so, allenfalls wird es dir angetragen und du hast es eben aus gutem Willen heraus eingenommen - dann wäre es aber deine freie Willensentscheidung. Da wäre dann ein Arzt vermutlich raus, da es ja dann nur eine Behandlungsempfehlung war.
Auch ist die Frage, was tatsächlich Folgen der Medikation waren oder vielleicht auch deiner womöglich doch vorhandenen Erkrankung? Oder einfach ganz unabhängig von Behandlung oder Erkrankung oder nicht-Erkrankung aufgetreten? Das müsste man erst genaustens untersuchen.

Eine Einschätzung auf irgendwelche Erfolgschancen kann man hier verlässlich auf gar keinen Fall geben. Dafür kennt man letztenendes viel zu ungenau tatsächliche Diagnosen und Erkrankungen oder Folgeerkrankungen. Ebenso fehlt halt für den hiesigen Leser ein Beleg, dass du tatsächlich zwangsweise mediziert wurdest.

Du müsstest das prüfen lassen – ein erster Schritt wäre möglicherweise ein Kontakt zu deiner Krankenkasse, diese kann dich beraten und möglicherweise weitere Anlaufstelle nennen.

DeadManFb 
Beitragsersteller
 18.04.2021, 12:26

Ja ich wurde tatsächlich zwangsmediziert, ich war im besonderes gesicherten Raum gewesen und zwar sehr oft und immer wieder aufs neue kamen sie mit Tabletten an, ich habe jedes mal verneint, bis irgendwann ein Arzt kam und meinte "Sie müssen das schlucken" da ich mich wie ein Dreck behandelt gefühlt habe, (sprich ich war in durchsichtiger Unterhose ohne Oberteil und Unterteil angezogen) kamen die zu 5man oder auch mal zu 10man auf mich zu) während ich auf eine Plastikmatratze saß, für mich hat sich das eindeutig wie eine Zwangsmedikation angefühlt weil was soll man machen wenn 10 Polizisten mit bösen Blicken einem Sagen Sie müssen das jetzt nehmen und man steht wie ein Dreck da. Man tut was man einem sagt dann.

Und ich habe auch Diagnose vom Krankenhaus dass die Behinderung durch das Medikament entstanden ist.

Bei einer Psychose bzw. Schizophrenie muss man nicht Stimmen hören. Man kann z.B. einen Wahn entwickeln. Das heißt, man ist so sehr von etwas überzeugt, dass man für eine vernünftige Argumentation, etc. nicht mehr zugänglich ist. Die Frage ist also, ob der Gefängnisarzt vielleicht einen vernünftigen Grund hatte, Dir dieses Medikament zu geben.

Vielleicht solltest Du zuerst zu einem (anderen) Psychiater gehen, der Dich nochmal untersucht und die Sache klärt. Dann kannst Du genauer entscheiden, ob der Gefängnisarzt einen Fehler gemacht hat. Vielleicht wollte er Dir nur helfen (und auch den anderen Leuten im Gefängnis).

Aber ja, da hast Du Recht: Über Nebenwirkungen von Medikamenten muss man vom Arzt aufgeklärt werden.

Wenn man dich wegsperrt und dir Medikamente verabreicht, kommt das vom Gericht, also musst du das Gericht verklagen.

Geh zum Anwalt. Ich sehe da gute Erfolgschancen einer Klage, wenn die Geschichte so stimmt.

Du kannst es der Krankenkasse melden, die erstellen ein kostenloses Gutachten. Allerdings wird das bei solchen Sachen sehr schwer etwas zu beweisen.