ARD/ZDF suchen "diskriminierungsfreie Beleidigungen"?
"Funk" ist das Onlineangebot von ARD/ZDF für junge Menschen. Auf Instagram hat der Dienst kürzlich einen Wettbewerb für "diskriminierungsfreie Beleidigungen" ins Leben gerufen. Das sah dann so aus:
Nach einiger Zeit wurde der Beitrag wieder gelöscht. Grund: Irgendjemand empfand wohl den Begriff "Warmduscher*in" (sic!) als diskriminierend. Siehe hier:
Ich finde, dass man grundsätzlich niemanden beleidigen sollte, weil das seelischen Schmerz auslöst. Insofern finde ich einen Wettbewerb für "gute Schimpfworte" schon an sich problematisch. Dass diese jedoch auch noch ausgerechnet "diskriminierungsfrei" sein sollen, obwohl das Ziel ja gerade ist jemanden abzuwerten, hat für mich dann schon satirische Qualitäten.
Dass man die Bezeichnung "Warmduscher*in" (natürlich in Gendersprache) jedoch als diskriminierend empfindet und deshalb den Beitrag löscht, finde ich allerdings nur noch verrückt und frage mich, wieso ich für so einen Quatsch 17,50 Euro pro Monat zahlen soll.
Aber was meint Ihr dazu: Ist ein Wettbewerb des öffentlichen Rundfunks zu "diskriminierungsfreien Beleidigungen" sinnvoll?
17 Stimmen
6 Antworten
Es gibt Zeugnis, daß die ÖRR, sollten sie entsprechend Intendant Buhrows Aussage infolge des BVerfG-Urteils, die zumindest auf die ARD zu beziehen war, welche Funk zu 2/3 finanziert, tatsächlich Abstriche machen müssen, dies an falscher Stelle tun oder weitere nötig sind.
Ein Guter Beweis dafür das man über den Rundfunkbeitrag eine nochmal etwas längere Diskussion führen sollte.
Funk soll eine jüngere Zielgruppe ansprechen, was hier beim Thema Diskriminierung sehr kreativ geschieht. Ich sehr keinesfalls eine Ermunterung zu Schimpfworten, sondern eher einen neuen Blickwinkel auf ein kaum beachteten Thema
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine Säule unserer Grundordnung, die mehr gutes als schlechtes bewirkt. Man muss diesen nicht jede Sendeminute in Frage stellen.
Sorry, Begriffe aus der Nazizeit wieder auszugraben ist absolut Kindisch. Ein Nazi hat sicher auch mal Kaffee gesagt, trotzdem hat Kaffee jetzt dadurch nichts negatives an sich. Diese Zeiten liegen lange hinter uns, aus der Vergangenheit sollten wir lernen, aber wir sollten uns nicht verbiegen. Wir müssen in die Zukunft schauen, und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass hier keiner von Funk wirklich Schwule kennt-die, die ich kenne, bewerfen sich liebend gerne selbst auch mit den Schimpfworten, weil sie das alles hier auch nicht mehr Ernst nehmen können. Es ist ein vorgeschobenes Thema, welches von wirklichen Problemen ablenkt. Und ich weiß sicher, dass meine Freunde/Bekannten sicherlich massiv darüber amüsiert wären, wenn sie erfahren, dass Warmduscher angeblich sie diskriminiert. Dann weiß ich ganz genau, welchen Begriff ich in den nächsten 3 Wochen am häufigsten zu hören bekomme-vermutlich schon bei der Begrüßung am Telefon.
Wer kennt sie nicht, die Jugend die sich Diskriminierungsfrei beleidigen möchte. Wirklich äußerst kreativ.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist aber ja eine Säule unserer Grundordnung. Man muss die nicht jede Sendeminute in Frage stellen, das Problem ist das man das im moment fast problemlos aber kann - und zwar berechtigt. Darüber könnte sich Funk mal kümmern.
Das ist für mich das künstliche Schaffen von Diskriminierung. Mag sein, dass alle diese Worte mal diskriminierend genutzt wurden, aber bis auf "Spa*ti", besteht hier überhaupt keine Assoziation mehr zu der ehemalig diskriminierenden Bedeutung. Vollkommer Unsinn hier Verbindungen erneut zu knüpfen, die es eigentlich schon gar nicht mehr gibt.
Ich kenne z.B. "warmer Bruder" als Bezeichnung für schwule, "warm Duscher" hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun.
Ansonsten stimme ich dir zu. Das Ziel von Beleidigungen ist es jemanden abzuwerten, was für einen Sinn hat es das Diskriminierungsfrei zu tun?