Arbeitsunfall was geschieht danach?
Hallo hatte letzte woche ein arbeitsunfall(finger eingequetscht) war dann bis mittwoch krankgeschrieben. Da der finger noch nicht 100% ging bin ich nochmal zum arzt. Bin metallbauer also handwerklicher beruf und mit dem finger ist es halt etwas schwer. Jetzt hat mir mein vater etwas angst gemacht das der betrieb halt einen auf den deckel bekommt weil ich jetzt krank bin. Wie läuft so ein unfall denn für ein betrieb ab? Stimmt das das sie ärger bekommen(zahlen oder sonst was) und wie ist es denn weil ich noch befristet bin hat das nachteile für mich? Hätte ich doch lieber arbeiten gehen sollen?
3 Antworten
Hätte ich doch lieber arbeiten gehen sollen?
Nein, es ist richtig, dass Du zum Arzt gehst, wenn Du nicht arbeiten kannst.
Was Dein Vater meint ist wohl, dass Arbeitsunfälle die nicht länger als drei Tage dauern nicht an die zuständige Berufsgenossenschaft gemeldet werden müssen.
Außer dem Versicherungsträger bekommt auch an das Gewerbeaufsichtsamt oder das Staatliche Amt für Arbeitsschutz eine Meldung des Betriebsunfalls.
Prämien des AG werden nach Anzahl der Arbeitsunfälle berechnet, außerdem kann es sein, dass jemand von der BG in den Betrieb kommt und schaut, wie der Unfall passieren konnte (je nach Art des Unfalls/der Verletzung).
Gibt es einen Betriebsrat, bekommt auch dieser eine Kopie der Unfallmeldung, da er bei der Arbeitssicherheit "mit im Boot" sitzt.
Für den AN ist eine Meldung wichtig, da er sonst auf evtl. später auftretenden Folgeschäden "sitzen bleibt"
Was heißt "Ärger"? Ich kann Dir nicht sagen, wie der Arbeitgeber reagiert. Dass bei Arbeitsunfällen niemand begeistert ist, versteht sich von selbst.
Es ist nun mal passiert und man sollte froh sein, dass der Unfall nicht schlimmer ausgegangen ist. Auf alle Fälle ist es immer besser einen Arbeitsunfall zu melden als später durch falsche Rücksichtnahme evtl. viel Ärger und Verluste zu haben.
Klar, "begeistert" ist keiner.
Aber Arbeitsunfall bedeutet immerhin, dass der AG die Lohnfortzahlung nicht leistet... (oder war das nur so, wenn es länger als 3 Tage dauert?)
ärger in dem sinne von strafe zahlen zur BG. hat mein vater gesagt. klar bin ich froh das es nicht schlimmer ist und ich will auch nicht die ganze zeit auf der arbeit rumjammern aber irgendwo ist es halt doch doof. hab heute früh angerufen das ich noch zu hause bin aber noch unbekannt war was nächste woche ist. hab heute nach dem arztbesuch noch nicht bescheid gesagt das ich nächste woche noch zu hause bin. ist das sehr schlimm oder reichts am montag bescheid zu geben?
dass der AG die Lohnfortzahlung nicht leistet...
Das stimmt nicht.
Auch beim Arbeitsunfall muss der AG Entgeltfortzahlung bis zu sechs Wochen leisten.
"Strafe" muss niemand bezahlen, es erhöhen sich die Beiträge für den Betrieb (ist wie mit der Autoversicherung, nach einem Schaden wird es i.d.R. teurer).
Es wäre allerdings besser gewesen, Du hättest nach Deinem Arztbesuch heute noch mitgeteilt, dass Du arbeitsunfähig bist. Im Entgeltfortzahlungsgesetz steht, dass ein AN sich "umgehend" beim AG melden soll (d.h. so schnell wie möglich). Der AG sollte ja noch Zeit haben, die Arbeit evtl. anders einzuteilen, wenn jemand fehlt.
mein vater hat was von 10000 geredet deswegen hat es mich verunsichert. ja bescheid geben sollte ich schon aber ich bin so gesehen ja nicht direkt in der firma beschäftigt sondern in einer anderen und da ist der meister heute auch nicht da gewesen
Danke fürs Sternchen, ich hoffe, es geht Dir wieder gut
Du musst es in euer Unfallbuch schreiben. Dann gehst du zum Unfallarzt oder ins Krankenhaus und meldest, dass es ein Arbeitsunfall war.
Nun ist deine Berufsgenossenschaft zuständig. Die zahlen alles. NICHT dein Arbeitgeber.
Sogar dein Ausfall auf der Arbeit wird von der BG bezahlt.
Sogar, wenn du mal Spätfolgen dadurch erleiden solltest - auch nach Jahren noch, zahlt die BG. ABER du musst zwingend diesen Unfall beim Unfallarzt melden.
Dein Arbeitgeber muss einen Unfallbericht schreiben.
Du hast es also richtig gemacht, zum Arzt zu gehen und bleibe so lange zu Hause, bis alles gesund ist!
danke aber ich fühl mich immer noch total unsicher weil kurz nach dem unfall der zuständige meister dort schlechte laune hatte und als ich in der firma war hatte noch der betriebsleiter und geschäftsführer bedrückte gesichter
Jo - Shit happens.
weißt du was der firma jetzt für kosten entstehen abgesehen von dem lohn?
ich hoffe für dich, dass du bei einem Durchgangsarzt bzw. im Krankenhaus zur Behandlung warst ....
dein normaler Hausarzt darf ohne Zulassung der BG keine Arbeitaunfälle behandeln ...
Richtig, aber der Hausarzt schickt einen dann schon zum Unfallarzt.
ja natürlich aber das beantwortet leider nicht meine frage
danke das hat etwas klarheit verschaffen. es ist nicht direkt in der firma passiert sondern war sozusagen leiharbeiter bei einer anderen firma und ich weiß nicht wie das dann mit ansehen des unfalls ist. bekommt die firma jetzt ärger wegen mir von der berufsgenossenschaft weil ich ja länger wie 3 tage krank bin und es ja gemeldet werden muss? die ganze sache gefällt mir irgendwie gar nicht :(