An alle Immobilienvermittler/Immobilienmakler was für Erfahrungen habt ihr zu teilen?
Hallo liebe Immobilienmakler,
ich bin Speditionskaufmann, arbeite aktuell im Vertrieb (Innendienst) und bin Mitte 20. Ich würde gerne den Beruf des Immobilienmaklers/vermittlers in Betracht ziehen - hier schon mal die erste Frage: gibt es zwischen Vermittler und Makler einen Unterschied? Nein oder? Ich verspreche mir von dem Beruf mehr Bewegung, Kommunikation, eigenständige Zeiteinteilung, spürbare Ergebnisse und viel Erfahrungen in der Sparte Verkauf für meine Zukunft. Es gibt wirklich viele Angebote - zum einen kann man direkt die selbstständige Schiene fahren oder man arbeitet als Mittelsmann für ein Unternehmen. Ich ziehe Letzteres vor, um Erfahrungen zu sammeln. Viele schwarze Schafe soll es hier geben, daher die Frage worauf sollte ich bei solchen Unternehmen achten? Wo gibt es Fallen bzgl. Provision oder Festgehalt und sonstigen Konditionen? Was sollte ich aufjedenfall mitbringen, um mich von anderen abzuheben? usw....
Teilt mir doch eure Erfahrungen mit!
Bedanken tu' ich mich schon im Voraus!
Gruß Nutza59
3 Antworten
Hallo Nutza59,
vielen Menschen, die deine Frage beantwortet haben möchten, sage ich erst einmal folgendes: Der Beruf des Immobilienmaklers hat nichts mit der TV-Sendung "mieten, kaufen, wohnen" auf VOX zu tun.
Ich hoffe, dass ist dir schon im vorhinein klar gewesen. Deine angenehme Ausgangslage im vertrieblichen Innendienst wird vermutlich wenig mit dem Beruf eines selbstständigen Vertrieblers zu tun haben. Du wirst vermutlich in deinem jetzigen Arbeitsverhältnis ein Festgehalt kriegen, dass einem "normalen" Gehalt nahe kommt. Das ist kein Vergleich zu einer ernsthaften und selbstständigen vertrieblichen Tätigkeit.
Der Beruf des Immobilienmakler strukturiert sich ähnlich der Berufe anderer Vertriebszweige. Sei es der Verkauf von Versicherungen, Finanzprodukten oder dem Staubsauger an der Haustür. Alle haben meistens eines gemeinsam: Sie sind selbstständige Handelsvertreter oder werden mit einem fixen Gehalt plus Provisionen bezahlt.
Die Bezahlung durch Provisionen ist eine Leistungsvergütung. Ein schlechter Tag, eine Krankheitsphase oder deine eigenen Fehler werden von niemandem aufgefangen, da du einzig und allein von der Provision deinen Lebensunterhalt bestreiten musst. Ein Gehalt als Immobilienmakler ist nichts anderes als eine Zahlung deiner Provision, da deine generierte Provision gegengerechnet wird. Du erhälst zum Beispiel 800,- € fixes Gehalt, welche du erst einmal ins verdienen bringen musst. Das bedeutet, du musst erst einmal jeden Monat Abschlüsse im Wert von 800,- € machen, damit du mehr verdienen kannst.
Die Branche ist mittlerweile ein hartes Pflaster und gesättigt. Die gesetzlichen Regelungen sind eine zusätzliche Hürde. Dein Ansinnen der freien Zeiteinteilung ist lobenswert, aber vertriebliche Tätigkeiten sind oft aufwändiger und brauchen viel mehr Zeit als nur 8 Stunden am Arbeitsplatz zu sein. Du hast nämlich noch andere Aufgaben wie Akquise, Verkauf und Selbstmarketing.
Klar, der Beruf ist natürlich spannend und interessant, aber man sollte sich genau überlegen, ob man das Risiko und die Arbeit dahinter investieren möchte. Viele Menschen scheitern schon an der Maßgabe: selbst und ständig.
Hallo Nutza59,
ich bin kein Immobilienmakler, sondern arbeite im Vertrieb von Finanzprodukten. Allerdings sind die Verträge und Gestaltungen ähnlich der eines Immobilienmaklers. Darüber hinaus habe ich mich selbst schon einmal damit beschäftigt diese Tätigkeit auszuüben, damals allerdings in Form eines Franchiseunternehmens. Ich habe aufgrund meiner vertrieblichen Aktivitäten natürlich auch viel mit Immobilienmaklern zu tun und kenne einige große in meinem Raum.
Grundsätzlich ist deine Einstellung natürlich lobenswert und man sollte immer an seinen Träumen arbeiten und festhalten. In Bewerbungsgesprächen sollte man seinen Standpunkt auch deutlich formulieren. In dieser Branche ist der Austausch über Gehälter, die Bezahlung und alle Verpflichtungen normal. Angst vor einer negativen Reaktion brauchst du also nicht haben.
Deine Suche sollte sich darauf fokussieren, dass du einen seriösen Anbieter findest, der dich in allen Belangen unterstützt und ein großes Potenzial vorweisen kann. Gut ist es, wenn die Akquise von neuen Objekten nicht im Vordergrund steht. Das heißt, dass das Unternehmen genügend Immobilien zum Vertrieb hat. Verhandele so, dass du dich damit wohl fühlst. Halbherzige Versprechen seitens einer Firma solltest du ablehnen, denn das wirkt sich meistens negativ auf deine Person aus.
Schau dir das Unternehmen an und schlafe erst einmal ein paar Nächte, bevor du eine Entscheidung triffst. Dein Schritt ist nicht gerade klein und mit Risiken verbunden, aber bietet natürlich Potanzial.
Beschäftige dich vor Antritt mit dem Thema Selbstmarketing, damit du einen leichteren Einstieg hast.
Viel Erfolg auf deinem Weg!
Zwischen Vermittler und Makler ist kein Unterschied. Es ist richtig, zunaechst fuer ein Unternehmen zu arbeiten. Deine Bezahlung wird provisionsabhaengig sein, d.h. du stehst immer unter Druck, die entprechenden Ziele zu erreichen. Belastbarkeit und Stessrestistenz sind also angesagt. Am besten, du suchst dir eine Firma aus, die schon laenger am Markt ist und einen Namen hat.
Danke dir! Bist du selber Immobilienmakler?
Ich war es mal.
Bereust du die Zeit bzw. hättest du SIe mit dem heutigen Verständnis anders genutzt?
Nein, es war eine spannende und interessante Zeit.
Ohjeh,
die goldenen Zeiten in denen Immobilienmakler als Quereinsteiger direkt die fette Kohle gemacht haben sind schon lange vorbei.
Freie Zeiteinteilung?
Schau dir mal die Arbeitszeit von Immobilienmaklern an, vor allem in den ersten 5 Jahren bis sie mal Fuss gefasst haben, da bleibt nicht mehr viel Zeit zum einteilen wenn Du noch schlafen willst...
Angestellt werden eh fast nur noch Immobilienmakler die zumindest eine Ausbildung in dem Bereich gemacht haben
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=35275
Ja ich muss erhlich sagen, es geht mir wirklich in erster Linnie um die Erfahrungen. Ich würde lügen wenn es mir gar nicht um die Kohle geht, also was meinst du kann man als Festgehalt als "Anfänger" bekommen?
Komplett ohne Ausbildung in dem Bereich - sofern Unternehmen Quereinsteiger überhaupt noch einsteigen - eher ein mageres Fixum von 600 - 800 Euro, der Rest auf Provisionsbasis.
Hey BenLam, vielen vielen Dank für deine Antwort. SInd das Erfahrungswerte bzw. kommst du aus der Branche? Selbststädnig oder als Partner? Das das wenig mit VOX zu tun hat, ist mir klar (wäre ja auch zu schön). Habe mich nun bei einer Firma beworben, die einen Juniorverkäufer sucht und werde aufjedenfall die generierte Provision ansprechen die gegengerechnet wird. Mein Ziel liegt einfach nicht darin Abteilungsleiter o.ä. in einem Konzern zu werden. Ich merke das ich mit meinen jungen Jahren schon so ängstlich vor Risiko bin und möchte dem entgegensteuern und jede Chance nutzen - auch wenn es zu Lasten meine Lebenslaufs geht.