Als industriemechaniker nur leiharbeit?
Ich will eine Ausbildung zum Industriemechaniker machen und mein Onkel sagt, ob ich eigentlich Spinne. Ich soll mit meinem Abitur studieren gehen. Er arbeitet in einem metallbetrieb in leitender Position und sagt, dass ich mich mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker direkt für leiharbeit qualifiziere. Und das sei nicht lustig dann. Zudem werde ich dann ausgenutzt. Hmmm, was soll ich nun machen?
5 Antworten
Als Industriemechaniker wirst du in der Leiharbeit landen und das ist immer schlecht (Bezahlung, Arbeitsdruck, Aufstiegschancen etc.)
Bei uns sind echt gute Leiharbeiter, die sollten übernommen werden aber das kostet den neuen AG ne Ablösesumme von 15% Jahresgehalt, das macht kein AG. Du siehst, wenn du gut bist kann kaum ein AG dich übernehmen und wenn du schlecht bist bleibst bis zum bitteren Ende bei so nem Sklavenhändler. Du wirst immer der "Arsch" sein und kannst deine Zukunfspläne in die Tonne treten.
Das stimmt doch so überhaupt nicht.
Na klar es gibt viele Stellen nur noch oder erst mal über Zeitarbeitsfirmen.
Wer seine Ausbildung sehr gut abschließt und sein Handwerk versteht, der wird in der Regel auch direkt eine Anstellung finden ohne über eine Zeitarbeitsfirma.
Zeitarbeitsfirmen sind auch nicht alle schlecht und man kann durch verschieden Einsatzorte auch Erfahrungen sammeln.
Ich habe nach einer Umschulung zum Zerspanungsmechaniker sofort eine unbefristete Stelle bei einer Zeitarbeitsfirma bekommen und nach 1 3/4 Jahr nach meinem 4. Einsatz wurde ich vom Entleiher übernommen.
In meiner Umschulung waren Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker in einer Klasse weil die Ausbildungsinhalte im ersten Jahr die Gleichen waren. Im 2. Jahr hatten hatten wir getrennte Ausbildungsinhalte.
Ein Zerspaner erstellt Programme für CNC-Maschinen und bedient die die Maschinen und der Industriemechaniker repariert halt diverse Sachen aber er muss halt wissen wie die Maschinen funktionieren.
Besser würde ich nicht sagen, anders eben.
Was hast du dann davor gelernt?
1984 - 1987 Sanitärinstallateur. 2000 - 2003 Umschulung zum Bürokaufmann.
Habe 2006 dann angefangen als Maschinenbediener und konnte dann dann die 3. Umschulung von 2013 - 2015 machen können als ein extrem ausbeutender Chef mir grundlos fristlos kündigte.
Die Agentur für Arbeit hat mir sofort die Ausbildung angeboten die dann auch sehr schnell begann.
Ich fühle mich im Handwerk einfach wohler als in einem Bürojob.
Stimmt 50/50
Mein Freund ist Ind.Mech. festangestellt bei Bosch..genial, super Bezahlung und Konditionen lt. Tarifvertrag.
Aber in ner kleinen Firma sieht das schon anders aus.
Und er klagt auch, dass Neue nur über ZA kommen..und egal wue gut sie sind, nie übernommen werden.
Obwohl sich Kollegen und Meister in der Firma sogar für welche echt einsetzen ..die werden nie übernommen. Das ist natürlich ätzend.
Ich verlinke mal eine meiner Antworten zu der *grünen Wiese* der Ingenieure, wo Milch und Honig fließen
A) Der Traum vom fetten Einstiegsgehalt
https://www.gutefrage.net/frage/einstiegsgehalt-80-90000-eur?foundIn=list-answer...
B) Ausbildung vs. Studium
C) Wie lange die Jobsuche nach dem Studium wirklich dauert
Ich spreche vom Ingenieurwesen, so dolle sieht's da nicht gerade aus. Man muss sich auf jeden Fall auf eine sehr lange Bewerbungsphase mit vielen Absagen nach dem Studium gefasst machen. Und die Zeit finanziell und emotionall durchstehen können (mehrere Monate bis 1 Jahr = Langzeitarbeitslosigkeit in extremen Fällen)
Viele unterschätzen den Bewerbungsaufwand: Geht locker an die 100 Bewerbungen, bei denen an jeder mehrere Stunden gearbeitet werden muss. Absagen von 90% und mehr sind die Regel. Auf Vorstellungsgespräche werden mehrere Tage vorbereitung nötig. Danach kommt trotzdem sehr oft die Absage.
Eine Bewerbung kann von 2 bis 7 Monaten dauern, da brauchst du einen langen Atem.
Die Job-Center werden dich dazu drängen dich bundesweit und sogar Europa-weit zu bewerben. Also auch Richtung Österrreich, Schweiz etc. Was du egal in welchem Studiengang brauchen wirst sind
- erste Berufserfahrung durch Praktikas, Werkstudentenjobs und in Abschlussarbeiten
- auch HiWi-Tätigkeiten, Projektmitarbeit an der Hochschule usw.
Der Ing. Abschluss bringt dir noch nicht allzu viel. Die meisten Arbeitgeber werden die mangelnde Praxisnähe ankreiden. Die obigen Anforderungen machen das Studium nicht einfacher und du musst erst mal dieses vernünftig bestehen. Regelstudienzeit wird überbewertet, +2 Semester ist bei Ing. Studenten eher Regel als Ausnahme.
4.000 € Einsteig sind sehr selten, kann sein, dass du für ein Facharbeiter gehalt (~ 2500 €, für das erste halbe/ganze Jahr) anheuern musst um überhaupt einen Fuß in die Branche zu bekommen. Oder als Praktikant für nur 800€.
Zeitverträge werden massiv zunehmen und auch Leiharbeit. Du wirst dich bei sehr vielen Zeitarbeitsfirmen bewerben müssen, Direkteinstellungen werden immer seltener im Ing. Bereich.
Ergo als Ing. wird du zu ca. 50% in Leiharbeit landen, wenn du fertig mit Studium bist. Leider. Die 20 größten Ingenieurverleiher "Entwicklungsdienstleister" haben fast 100.000 Ingenieure unter Vertrag.
Studieren.
Begründung genau?
Dein Onkel und seine teils stimmige Erfahrung in diesem Geschäft.
Ist Zerspanungsmechaniker besser als industriemechaniker?