Soll ich meinen Schwiegersohn zur Rede stellen?
Seit ca. zwei Jahren lebt unsere Tochter (28 Jahre) mit ihrem Freund (25 Jahre) zusammen. Seit dieser Zeit finanziert sie den gesamten Lebensunterhalt (Miete, Lebensmittel usw.) Sie ist sehr fleissig und arbeitet in einer leitenden Position. Unser zukünftiger "Schwiegersohn" arbeitet seit diesen zwei Jahren nicht. Er hat sich zwar bei der Polizei beworben, er ist dort aber durch die Aufnahmeprüfung gefallen. Auf unsere Nachfragen reagiert unsere Tochter böse und meint, wir würden sie unter Druck setzen. Wir fragen, wann er sich denn eine Arbeit bzw. eine Lehrstelle sucht. Nichts ... er lebt in den Tag hinein.
Nun meine Frage: wie würdet Ihr Euch verhalten? Da unsere Tochter nicht in unserer Nähe wohnt, wollten wir ihrem Freund einen Brief schreiben und ihn auf sein Verhalten ansprechen. Sollten wir uns in die Angelegenheit einmischen? Für uns ist das ein Schmarotzer, welcher sich ein schönes Leben auf Kosten unserer Tochter macht.
Danke für Eure Antworten.
15 Antworten
Nein, bitte nicht einmischen. Eure Tochter ist erwachsen und lebt ihr eigenes Leben. Wenn es umgekehrt wäre - er würde das Geld verdienen und sie würde zuhause sein und den Haushalt schmeißen - dann würdet ihr sagen, er wäre ein guter Mann, oder?
Sie haben ihre ureigene Paar- und Lebensform, die für sie beide funktioniert. Da hat sich kein Außenstehender einzumischen, auch wenn er es noch so gut meint.
Eure Tochter hat das Recht, ihre eigenen Erfahrungen und auch ihre eigenen Fehler zu machen.
Es ist so: sie haben (noch) keine Kinder. Wir haben unsere Tochter immer dazu angehalten, an die Arbeit zu gehen und selbst Geld zu verdienen.
Als sie vor einiger Zeit umgezogen sind, meinte er, dass sie in einem "Assiviertel" wohnen - und er zahlt keine Miete!! Das Bett und das Sofa hat unsere Tochter von ihren Grosseltern bekommen. Für ihn ist nix gut genug. Es muss das Beste vom Besten sein - DAS ist es, was uns so stört.
Ich denke eure Tochter ist alt genug um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und alt genug um Fehler zu machen (man merkt immer erst am Ende wie recht Mama hatte) ich würde mich da komplett raus halten und würde kein Risiko eingehen meine Tochter eventuell zu verlieren nur wegen so einem Mann
Daß eine 28jährige einem 25jährigen Monate/Jahre den Lebensunterhalt finanziert, ist äußerst unüblich und unakzeptabel.
Selbstverständlich ist der viel bessere Weg, Eure Tochter zu beeinflussen, damit die Vernunft annimmt.
Ansonsten könnt Ihr ruhig nach dem Motto "wir haben nichts zu verlieren" dem Boy einen deutlichen Brief schreiben.
Mag sein, daß das eine Zeitlang eine Mißstimmung zwischen Euch und der Tochter verursacht. Aber wenn sie im direkten Gespräch nicht hört, kann man das ruhig in Kauf nehmen.
Wenn Du Deine Tochter nicht verlieren willst, haltet Euch daraus. Sie ist dem Freund blind ergeben, aber eines Tages wachts ie auf und wirft ihn raus, spätestens, wenn er fremd geht, Zeit dafür hat er ja.
Wisst ihr denn die hintergründe warum er nicht arbeitet? Meist steck mehr hinter dem als das was man zuerst vermutet. Ich sags mal so: Eure tochter ist lang genug erwachsen, (wenn sie 18 wäre würde ichs etwas anders sehen) es ist ihr leben und ihre entscheidung. Punkt. Natürlich dürft ihr eurer tochter gegenüber sagen das ihr die situation nicht ok findet und unzufrieden mit der situation seid. Aber mit druck und dem gefühl das thema jedesmal zu hören wenn eure tochter kontakt zu euch hat/ euch besucht schiebt ihr nur eure tochter von euch weg. Ich würde eher in die richtung gehen und versuchen die gründe zu erfahren warum der Schwiegersohn in spee in dieser situation ist. Hat er vor diesen 2 jahren gearbeitet? hat er gekündigt/ den job verloren wenn ja warum? Kümmert er sich statessen um den haushalt etc?
Hallo und vielen Dank für Deine Antwort.
Er hat auch vor zwei Jahren nicht gearbeitet, sondern hat studiert. Seinem Studium ist er dann nicht mehr nachgegangen, so dass er exmatrikuliert wurde. Bis dahin hat er noch bei seinen Eltern gewohnt, welche ihn auch immer angetrieben haben, doch zu studieren bzw. arbeiten zu gehen. Mit seinem Vater spricht er gar nicht mehr, sie kennen unsere Tochter auch nicht, sie wurde ihnen noch nicht vorgestellt.
Wenn unsere Tochter ihn auf die Arbeitssuche anspricht, "flüchtet" er wieder für einige Tage zu seinen Eltern. Dort kann oder will er aber nicht bleiben, da er bei ihnen auch mit der Suche nach Arbeit konfrontiert wird.
Wir haben ihm auch angeboten, zu uns zu ziehen. Ich hätte ihm hier locker eine entsprechende Lehrstelle organisieren können - nichts.
Unsere Tochter erzählte uns in der vorigen Woche, dass sie ihn fragte, was er denn eigentlich den ganzen Tag zuhause mache. Daraufhin seine Antwort:"Lernen und Sport." Er LERNT seit zwei Jahren!!!
Er würde von uns jegliche Unterstützung bekommen, wenn er endlich mit zum Lebensunterhalt beitragen würde. Gut - die Unterstützung haben wir ihm schon angetragen: ich habe vor 14 Tagen verschiedene Firmen angerufen und nach Arbeit für ihn gefragt. Er hätte sich in allen sechs!!! Firmen sofort einarbeiten können. Aber er macht es einfach nicht. Wir hätten es auch nochmals durchgezogen, dass er mit zu uns zieht und hier eine Ausbildung absolviert - nichts.
Um den Haushalt kümmert er sich so lala. Da er keine Fahrerlaubnis und auch kein Geld hat, erledigt unsere Tochter die ganzen Einkäufe. Er putzt die Wohnung ...
Es ist sooo schwer ... DANKE