Fragen an Menschen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben?

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  • Ich war ziemlich jung, hatte damals schon einen ungefähren Blick drauf in welchem Bereich ich nach der Ausbildung arbeiten wollte. Die Schule dafür war für mich alleine quasi nicht erreichbar (da die Verkehrsanbindung mit den Öffentlichen mies war und ich noch keinen Führerschein hatte. Ich war daher auf das Mitfahren bei anderen Leuten angewiesen. Für morgens fanden wir eine Lösung (jemand aus dem Jahrgang über mir sammelte mich an einem bestimmten Punkt in meinem damaligen Wohnort ein. Die Rückfahrt dagegen war ein tägliches Spießrutenlaufen. Ein Typ aus meiner Ausbildungsklasse nahm mich gern mit da er im gleichen Wohnort lebte. Er war nett.... Aber wenn er nicht da war wurde es schwierig. Da gabs noch eine Mitschülerin die immer durch meinen Wohnort durchfuhr auf dem Rückweg, aber sie hatte kein Interesse mich mitzunehmen. Nicht mal für 5 Mark Spritgeld von mir. Sie log also häufig das sie ganz woanders langfahren würde .... nur um dann doch in Sichtweite genau die gleiche Strecke zu fahren. Der Unterricht selbst gestaltete sich... meh, ich hatte mehr davon erwartet. Mein Lernverhalten war unter aller Sau, ich kam mit dem Stoff nicht klar und hatte die falschen Lernmethoden drauf. Nach jenem ersten schulischen Ausbildungsjahr brach ich enttäuscht ab.
  • Um dann an der Idee einer erwachsenen Nachbarin anzuknüpfen "Werd doch krankenschwester, so wie ich! Damit kannst du auch im Bereich Behindertenpflege arbeiten!"
  • Also gings los: Ausbildungsplatz gesucht, Vorstellungsgespräche, Auswahlverfahren durchlaufen. Etwas gefunden. Umzug. Neue Lebenssituation endlich weit weg vom Elternhaus. Ich übertrieb es mit der neugewonnenen Freiheit, konzentrierte mich zwar auf die Ausbildung - aber leider nicht genug. Nebenbei die Trennung vom langjährigen Partner, dann ein neuer Partner..... Es war insgesammt ein Desaster. Das Probehalbjahr hab ich nicht überstanden.
  • Also dann noch einige Monate lang Erfahrung gesammelt als ungelernte Hilfskraft in einem Wohnheim für Behinderte. DAS war cool. Es bestärkte mich in dem Wunsch doch mal in dem Bereich zu arbeiten....
  • Wieder im Elternhaus gings dann quasi auf die Suche nach einem Neustart. Zufällig, als ich ausging, mit jemandem gesprochen der in fast dem gleichen Bereich eine Ausbildung machte, er gab mir die Tageszeitung mit einer Anzeige einer Erzieherschule die noch Plätze offen hatte. Also Bewerbung geschrieben.... der Rest ist Geschichte. Ich zog die Ausbildung durch (bis zum letzten praktischen Jahr, da strauchelte ich nochmal weil ich durch Missverständnisse oder sonstwas im falschen Bereich landete fürs Anerkennungsjahr. Nach 2 Monaten Quälerei, Mobbing am Arbeitsplatz und ständigen Bauchschmerzen Abbruch des Jahres..... um im neuen Schuljahr an einer anderen Erzieherschule mein Anerkennungsjahr neu zu starten und quasi von dort aus betreuen zu lassen. Diesmal in dem richtigen Bereich.

Also viele unnötige Umwege um dann doch mein Ziel zu erreichen

Oh, ich hatte die anderen Fragen überlesen..... sorry....

Wie es mir jeweils damit ging? Ich fühlte mich wie ein Versager. Schon wieder was in den Sand gesetzt.

Und meine Familie/ die Freunde? Keine Ahnung, ich denke ich war für meine Eltern in jener ersten Zeit - bei den beiden Ausbildungsabbrüchen schon ne Enttäuschung. Andererseits sahen sie ja mit was ich mich rumschlug und das ich damit nicht klar kam.

Wie Freunde darüber dachten? Mein Freundeskreis veränderte sich komplett durch verschiedene Umstände. irgendwann lernte ich "Es ist egal was andere denken"

Heute: Ich wünschte ich hätte ne andere Art von Ausbildung gemacht. Was mit Büchern, das war mein Zweitwunsch. Andererseits hilft mir das Wissen durch die Ausbildung im Dasein als Mutter sehr sehr enorm

1. Weil ich gemerkt habe, dass der Beruf doch nichts für mich ist und die Ausbildung eine überstürzte Entscheidung war. Außerdem habe ich mich im Unterricht unterfordert gefühlt und das muss was heißen. Habe auch gemerkt, dass ich da nicht hin gehöre.

2. Im ersten Lehrjahr. War nur 2-3 Monate dort.

3. Es war mir unangenehm, die Ausbildung abzubrechen, aber ansonsten habe ich mich richtig gut gefühlt, weil ich von Anfang an abbrechen wollte und ich froh und entspannt war, als ich da nicht mehr hin musste.

4. Nein, ich sehe es sogar als beste Entscheidung meines Lebens, da ich so woanders gelandet bin, wo ich eine ganz besondere Person kennengelernt und die richtige Berufung für mich gefunden habe. Ich glaube eigentlich nicht an Schicksal oder Bestimmung so einen Quatsch, aber da hat es sich echt so angefühlt.

5. Einen Monat später habe ich einen Mimijob angefangen und zwei Monate später ein Freiwilliges Soziales Jahr.

6. Meine Freunde hat das eigentlich überhaupt nicht interessiert, also sie fanden es ganz normal und meine Eltern fanden es auch verständlich. Ich habe ihnen auch schon davor gesagt, dass ich wahrscheinlich abbrechen werde.

Es war meine erste Lehrstelle. "Steuerfachgehilfe" .... grusel ...

Genau genommen habe ich am ersten Tag gemerkt, dass das nix für mich ist.

Ich habe mir dennoch eine Frist eingeräumt und der Lehrstelle die Chance gegeben, mir die tollen Seiten etwas später zu offenbaren.

Das passierte nicht.

Nach 6 Wochen habe ich gekündigt. Der Chef hat mir alles Gute gewünscht und sagte, er habe das Gefühl, ich hätte das richtige getan.

Ich war total befreit und konnte endlich wieder "Luft kriegen". Es war mir auch beinahe egal, was dann kommen würde - Hauptsache DAS nicht nochmal!

Ich habe dann für ein paar Monate gejobbt und mich zwischendurch bei zahlreichen Firmen beworben.

Weil das Jahr eigentlich gelutscht war und fast alle offenen Stellen zum 1. August schon vergeben waren, habe ich viele Bewerbungen geschrieben - aber dann letztendlich mit Erfolg.

So habe ich ca. 3 Monate zwischen abgebrochener und neuer Lehre gejobbt.

Die nächste Lehre war aus der Branche, in der ich heute noch bin: Sanitär und Heizungstechnik.

Ich war zum Eintritt der Lehre bereits volljährig und brauchte nicht mehr das ok meiner Eltern.

Meine Mutter hat mir auch dazu geraten, die Lehre abzubrechen, weil sie gemerkt hat, wie schlecht es mir ging, wie mich dieser völlig falsch gewählte Beruf regelrecht krank gemacht hat.

Ich habe die Entscheidung nicht eine Sekunde bereut. Ich war so happy, dass ich auf der letzten Fahrt nach Hause (zurück vom Steuerbüro) hupend die Straße lang gefahren bin, quasi das 1-Mann-Autocorso wie nach dem gewonnenen Halbfinale bei der Fußball WM... ^^

Obwohl das alles schon so viele Jahre zurückliegt, habe ich immer noch diesen Muff in der Nase von dem vollgestopften Kellerbüro mit den Aktenbergen, dem vor sich hin surrenden Kopierer, den engstirnigen, zugeknöpften Hühnern, die dort von morgens bis abends mit Papier raschelten und weniger Humor hatten als der örtliche Bestatter in Ausübung seiner Pflicht.

Ich bin nicht der Typ, der sofort die Flinte ins Korn wirft ... aber wenn es sein muss, dann kommt man um eine solche Entscheidung nicht drum herum.

LG

1. Weil der Chef mich ständig drangsaliert hat.. vor Kunden bloß gestellt hat und privat im Garten arbeiten gelassen hat.

2. Im ersten.. gleich nach 3 Monaten aufgehört als bei mir eine stressbedingte Neurodermitis auftrat.

3. Unendlich erleichtert und gut.

4. NEIN! Schon gar nicht als ich beim Jobcenter erfuhr das ich nicht die erste war die dort geflüchtet ist.

5. Ich habe mich das knappe Jahr bis zum nächsten Ausbildungsbeginn mit kleinen Jobs wie Babysitten, Inventuren beschäftigt. Die Ausbildung war die gleiche, weil ich ja den Job mochte, nur das Umfeld nicht.

6.Sie standen voll hinter mir weil man meine Probleme erst nahm und man mir eben auch körperlich ansah das es mit nicht gut geht.

1) Ich habe gemerkt, dass ich das meiste, was man dort lernt, mir durch logisches Denken auch selbst erklären kann. In der Branche darf man zudem auch ohne Ausbildung arbeiten. Mir war es nicht wert, meine Zeit da für einen Hungerlohn zu verschwenden.

2) Erstes Lehrjahr

3) War froh, da raus zu sein. Man hat mir kaum etwas zugetraut, weil ich ja noch Lehrling war.

4) Nein.

5) Hatte zwei Tage später einen neuen Job, wo ich doppelt so viel verdient habe wie in der Ausbildung.

6) Eltern waren bisschen überrascht, weil es so spontan entschieden war. Freunden war es egal.