Wie läuft die 1. MPU wegen Alkohol ab?
Hallo, ich habe am Freitag meinen 1. MPU Termin. Ich bin wegen Trunkenheit im Straßenverkehr mit mehr als 1,6 Promille aufgefallen. Ich habe einige entscheidende Argumente, warum ich mich geändert habe. Ein kostenloses Beratungsgespräch mit einem Gutachter liegt nun etwas zurück und ich bin mir seiner Antworten nicht mehr sicher. Muss ich zwangsweise eine Blutprobe abgeben? Abstinenznachweise hatte er verneint. Oder hängt das vom Fall ab, ob sich die Gutachter unsicher sind? Ich habe zum Beispiel nach längerer Abstinenz (ca. 6 Monate) wieder angefangen zu trinken. Dabei habe ich die Dosen aber nie so weit erhöht, dass ich den Alkohol richtig gespürt habe, außer einmal im Urlaub. Da hab ich etwas daneben gegriffen (jedoch kein Kater, Übelkeit, Erbrechen oder Ausfallerscheinungen). Könnte das problematisch werden? Zudem habe ich in den Sommerferien gerne mal gekifft. Kommt das nun raus? Bitte kein Halbwissen. Danke an alle, die das hier gelesen haben :)
3 Antworten
Wenn ich das so lese kannst Du Dir komplett sparen bei der MPU anzutreten. Du wirst durchfallen. Auf THC wird zwar nicht getestet (sondern nur anlassbezogen, in Deinem Fall auf Alkoholkonsum) aber ohne Abstinenznachweise und idealerweise dem vorherigen Besuch bei einem akkreditieren Verkehrspychologen wird das bei der MPU nix. Du hast noch nicht verstanden um was was es bei einer MPU überhaupt geht und Dein Verhalten auch noch nicht dauerhaft verändert. Insofern ist es gut für alle anderen Verkehrsteilnehmer wenn Du noch keinen Führerschein neu erteilt bekommst.
Hallo
wie eine MPU abläuft kannst du hier nachlesen
Hallo, ich habe am Freitag meinen 1. MPU Termin.
es gibt nur einen Termin, wenn du den vergeigst gibt es erst viel später wieder einen:-)
Ich habe einige entscheidende Argumente, warum ich mich geändert habe.
welche denn`?
und geändert hast du dich, du trinkst wieder und du kiffst nun
Klasse Änderung, da wird sich der Gutachter aber freuen
Muss ich zwangsweise eine Blutprobe abgeben?
am Tage der MPU wird Blut oder eine Haaranalyse genommen
und ohne Abstinenznachweise brauchst du dort gar nicht erscheinen wenn du Abstinenz angeben willst
Ich habe zum Beispiel nach längerer Abstinenz (ca. 6 Monate) wieder angefangen zu trinken.
du hast also keine Vermeidungsstrategie, stimmts?
kurzum. sage den Termin ab so hast du wenigstens die 400€ gespart und bereite dich richtig auf die MPU vor
Nun, ich schreibe Dir mal, was der GA von Dir erwartet:
Der Proband hat sein Fehlverhalten akzeptiert und beschönigt nichts
Der Proband hat die Ursachen für sein Fehlverhalten analysiert und dabei nicht nur die äusseren Motive (Druck, Fehleinschätzungen) sondern auch die inneren Motive (Dinge wie Akzeptanzsucht, Geltungsbedürfnis, Unsicherheit) analysiert
Der Proband hat aus dieser Analyse Vermeidungsstrategien entwickelt, wie er zukünftig bei entsprechenden Lagen reagiert und vermeiden kann, sich wieder fehl zu verhalten
Der Proband hat diese Vermeidungsstrategien eingeübt und über eine gewisse Zeit stabil gelebt
Du musst:
Dein Trinkverhalten in der Vergangenheit erklären können, insbesondere musst Du erklären können, mit welchen Getränken Du die 1.6 Promille erreicht hast, und Du musst erklären können, wie es zu dieser hohen Trinkfestigkeit gekommen ist
.Du musst die inneren und äußeren Motive für Dein Trinkverhalten aufarbeiten
Du musst angeben, warum Du in Zukunft (also die nächsten 80 Jahre Deines Lebens) abstinent bleiben willst
Du musst Strategien für den Fall benennen können, dass Du wieder in Versuchung kommst, Alkohol zu trinken, und Du musst Strategien entwickeln, wie Du Dich im Falle eines Rückfalles verhältst.
Beantworte folgende Fragen für dich:
- wie hat sich Dein Konsum entwickelt (Lebensphasen, Konsumhäufigkeiten, Trinkmengen)
- wie kam es zur Auffälligkeit
- warum hast Du getrunken? In welchen Situationen kam es zum Konsum und warum hast Du Dich in der Situation nicht jeweils anders entschieden?
- was hast Du seitdem verändert?
- wie willst Du künftig mit Alkohol umgehen und warum?
da es zur MPU kommt:
Dafür wird eine intensive Aufarbeitung des Konsumverhaltens gefordert. Ein "war blöd, hab draus gelernt, kommt nicht wieder vor" genügt nicht, sondern man muss sich mit seinem Konsum eingehend auseinandersetzen:
Motive, Funktion, ggf. Entscheidung zur Abstinenz.
Und man muss Strategien entwickeln, damit es nicht zum Rückfall in alte Muster kommt. Kein Hexenwerk, aber man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
wie lief denn jetzt die MPU?
Du hast ein Problem mit Alkohol, wenn er so wichtig für dich ist.
Dazu muss man kein Universitätsprofessor sein.
Allein schon deine Anspruchshaltung spricht dafür.