Was passiert mit den Vapiano Aktien wenn diese ihre Restaurants verkaufen?
Was passiert mit den Aktien bzw. Aktionären wenn einzelne oder alle Restaurants verkauft werden? Oder wenn das gesamte Unternehmen verkauft wird?
3 Antworten
Jede Abwicklung eines Unternehmens startet mit einer Bestandsaufnahme, was einen Erlös bringt wird verkauft. Manchmal bringen auch einzelne Marken oder Tochterunternehmen etwas. Wenn das ganze Tafelsilber verkauft ist, werden erst einmal die Abwickler bezahlt, dann der Rest unter Gläubigern und Belegschaft aufgeteilt. Wenn für alle genug da war, ist noch Geld übrig und das Geld könnte an die Aktionäre ausgeschüttet werden, bevor man die Bücher zuklappt.
Thema ist nur, dass es nie so läuft. Wenn die Belegschaft und die Gläubiger alle ihr Geld bekommen, ist normalerweise nichts übrig.
Man kann auch auf dem Weg zur Beendigung der Abwicklung merken, dass was übrig bleibt. Nur wird dann öfter weitergemacht als dass die Aktionäre etwas bekommen.
Das Verfahren ist also immer gleich. Ob das Unternehmen Schlecker, Quelle, Wienerwald oder Valpiano heisst, ist einerlei. Die Eigenkapitalgeber verlieren in aller Regel ihr Geld.
Warum beschäftigst du dich mit der Aktie? Was macht es mit dir, wenn sie 50 % steigt?
Ich beschäftige mich nicht mit einzelnen Aktien, habe aber über 35 Jahre Erfahrung an den Börsen. Die Erfahrung sagt, dass ein Großteil der Leute, die jetzt die Aktien kaufen, sie schon länger (und aktiv, also mit Aktien, die ihren Wert verloren haben) verfolgen.
Bewegungen nach oben sorgen dafür, dass die Leute Morgenluft schnuppern (Nachkaufen ist einer der beliebtesten Anfängerfehler). Da sorgt dann eine coronaseitige Wiederöffnung der Restaurants auch dann für eine Bewegung, wenn das Unternehmen gar keine Restaurants mehr hat oder nur Verluste damit produziert oder ein Verkauf der Restaurants dafür, dass der Kurs steigt, obwohl der Erlös nicht annähernd reichen sollte, die Schulden zu bezahlen.
Die Antwort auf die Frage ist also: es wird keiner einen anderen Grund haben, die Aktie zu kaufen als du. Nur aus den Gründen, aus denen du (und wenn nicht du dann halt andere Kleinaktionäre) die Aktie kaufst, steigt der Kurs.
Der Aktienkurs hat mit diesen ganzen Vorgängen allenfalls indirekt etwas zu tun. Es ist zunächst völlig unwichtig, ob bei dem Verkauf der Restaurants nichts übrig bleibt, oder die Restaurants in Frankreich nicht verkauft werden.
Der Aktienkurs entsteht durch Angebot und Nachfrage. Wenn Du wissen willst, warum der Kurs +30% oder +50% oder danach vielleicht wieder -80% "gemacht" hat, müsstest Du nicht hier im Forum, sondern diejenigen, die diesen Kurs bezahlt haben, fragen, was ihre Gründe dafür gewesen sind. Dann kannst Du aber auch gleich die anderen fragen, die zu genau diesem Kurs die gleiche Anzahl Aktien verkauft haben. Beide Parteien haben offensichtlich genau gegensätzliche Erwartungen an die Aktie.
So ist das beim Aktienhandel. Es müssen sich immer zwei treffen, die zu einem bestimmten Kurs völlig gegensätzliche Meinungen darüber haben, was "mit den Aktien passiert", obgleich beiden im Prinzip die gleichen Informationen über das Unternehmen zur Verfügung stehen.
Aber ich frage ja genau deswegen hier um Einschätzungen zu erhalten wie es zu den Käufen kam und vor allem (meine eigentliche Frage) was mit bestehenden Aktionären im Falle des Verkaufs von Restaurants passiert.
Wie es zu "den Käufen" kam, war nicht Deine Frage.
Mit "bestehenden" Aktionären passiert gar nichts. Ich habe versucht, Dir zu erklären, dass das niemand "einschätzen" kann. Ein bestehender Aktionär kann seine Aktien verkaufen oder halten und auf bessere Zeiten hoffen. Das kann er selbst dann, wenn das Unternehmen insolvent ist, bis die Aktien später nicht mehr an der Börse gehandelt werden.
Aber wieso sollte jemand Aktien eines insolventen Unternehmens kaufen das verstehe ich einfach nicht
Es gäbe die verschiedensten möglichen Gründe. Vielleicht hofft jemand, dass sich ein Investor findet, die Firma sich aus der Insolvenz rettet, etc. etc.
Man muss ja auch nicht alles verstehen. Tatsache ist, dass es bei jedem Trade an der Börse zwei Parteien gibt, die komplett unterschiedliche Meinungen haben und sich auf einen Preis einigen. Wenn man da jedesmal die Beweggründe hinterfragen wollte, hätte mal viel zu tun.
Wenn auf dem Flohmarkt irgendjemand einen Schrott kauft, muss man doch auch nicht wissen, warum er das tut. Reicht doch, wenn er das selbst weiß.
Die Aktie stand vor 2 Jahren noch bei 25 Euro und liegt jetzt, trotz der "hohen" Steigerungen der letzten Tage, bei etwas über einem Euro.....ich halte das jetzt immer noch nicht für eine "Erholung" oder "Entwarnung".
Viel spannender sind die Fundamentaldaten der Firma, ist sie gut aufgestellt um auch in Zukunft erfolgreich operieren zu können ? Jetzt Aktien zu kaufen bei einer Firma die im Risiko einer Insolvenz steht, ist russisches Roulette...nur mit deinem Geld anstatt einer Kugel.
Nach meinem Wissensstand ist nur Vapiano SE insolvent. Frankreich, Österreich, Schweiz, Luxemburg usw. Laufen weiter und die neue Firmenspitze wird die Aktie übernehmen. Kann also gut sein, dass es sich erholt. Die Leute die jetzt investieren hoffen einfach auch einen kurzfristigen Verdoppler.
Ich habe nicht von einer Erholung gesprochen oder danach gefragt. Ich wollte nur wissen was mit bestehenden Aktionären passiert und wieso aktuell die Aktie überhaupt gekauft wird.
Aber Vapiano hat am Mittwoch und Donnerstag jeweils +30% und heute +50% gemacht. Wie kommt das wenn bei einem Verkauf der Restaurants nichts übrig bleibt? Und was ist mit den ganzen Restaurants in Frankreich die nicht verkauft werden?