schuldenfreie ETW beleihen, um Aktien zu kaufen?

Es ist sehr mutig Aktien auf Kredit zu kaufen und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine "Immobilienfinanzierung" oder einen Lombard handelt. Vor allem der Lombard kann riskant sein und zu Nachschusspflichten führen, da die Banken den Bewertungsrahmen jederzeit ändern können und wenn eine Aktie, die vorher eine Sicherheitsquote von z.b. 60% hatte plötzlich nur noch bei 20% hat, kann das zu Nachschusspflichten führen (ist auf breiter Front bei Bankaktien passiert).

Interessant ist natürlich, dass Du ohne zu Lasten Deines Cashflows und Deiner aktuellen liquiden Mittel investieren kannst. Somit kommt hier schon ein enormer Hebel auf in Bezug auf Deine aktuellen Mittel. Problematisch wird es allerdings, was passiert, wenn sich die Aktien nicht positiv entwickeln. Im schlimmsten Fall geht die ETW an die Bank, wenn Du nicht mit deinen sonstigen Mittel die Finanzierung zurückführen kannst.

Ich weiss auch nicht, ob eine Bank das problemlos mitmacht, da die Richtlinien für die Vergabe von Baufinanzierung sich in den letzten Jahren gravierend verändert haben und deutlich strenger wurden.

Insgesamt, würde ich nicht dazu raten, Aktien über eine Baufinanzierung zu kaufen, die Risiken sind einfach zu groß, dass es in die Hose geht. Spekulieren sollte man mit Geld das man nicht unbedingt benötigt. Ähnlichkeiten konnte man in der Finanzkrise sehen und man weiss, wie es da für einige Banken geendet ist.

Hallo, 

ja, das ist eine gute Idee, weil der langfristige Ertrag aus dem Investment höher als der zu zahlende Zins an die Bank sein wird. Vorausgesetzt man bekommt vorher eine unabhängige Beratung sowohl für Bereich Investment als auch fürden Bereich Finanzierung. Es sind Punkte zu beachten, wie z. B. Zweck des Ganzen, Dauer der Investmentanlage, Dauer der Zinsbindung, Tilgungshöhe, Sondertilgung, Laufzeit, Alter und Bonität des Kreditnehmers, Zustand und Beleihungshöhe der Immobilie und manches andere.

Ich selbst habe es ähnlich gemacht. Bei mir handelt es sich um einen Lombardkredit. Bei dem ist das eigene Wertpapierdepot die Sicherheit für die Bank. Da ist jedoch der Zinssatz höher als bei einer Immobilienfinanzierung.

Ich finde die bisherigen Antworten (mit Ausnahme der Antwort von Rudi) viel zu pauschal.

Es kommt insbesondere auf die sonstigen Vermögensverhältnisse und die laufenden Einnahmen bzw. Ausgaben an.

Wenn dein Immobilienvermögen ein Vielfaches der geplanten Aktieninvestments ausmacht und du den Darlehensbetrag auch im Falle eines Totalverlusts problemlos in angemessener Zeit zurückführen kannst, macht dein Vorhaben durchaus Sinn (da FK-Zins < langfristig erwartete Aktienrendite, wie auch Rudi bereits angemerkt hatte).

Genau diesen Weg beschreiten zahlreiche Investoren mit großem Immobilienbesitz, die zwar über umfangreiches Vermögen aber (vergleichsweise) geringe Liquidität verfügen. Fallbeispiel: Abbezahltes Immobilienvermögen von EUR 5 Mio. und tätig als Arzt mit hohem Jahreseinkommen --> Beleihung der Immobilien i.H.v. EUR 1 Mio. ist problemlos möglich.

Der Vergleich mit einem Lombardkredit hinkt. Warum? Weil Investitionsgut und als Sicherheit dienender Vermögenswert identisch sind (wenn Wert deiner Investition fällt, fällt logischerweise - da identisch - auch der Wert deiner Sicherheit). Geld nachschießen zu müssen, ist daher (außer bei sehr geringen Beleihungsquoten) deutlich wahrscheinlicher.

Da Du Dir Spekulationen auf Kredit zutraust kannst Du uns bestimmt ein paar heiße Anlagetipps geben!

Ansichtssache.

Ich würde niemals mit Aktiengeschäften auf Kredit spekulieren.