Nachbarslärm und Kinderlärm, müssen wir alles hinnehmen?
Ich wohne in einer (früher einmal) ruhigen Straße mit Eigentumshäusern. Vor ein paar Jahren sind neue Nachbarn nebenan eingezogen. Die haben noch nie wirklich was für Ruhezeiten gegeben. Pflaster und Abrissarbeiten bis Mitternacht (da hab ich sehr die Zähne zusammengebissen und mir gesagt sie sind bald fertig mit allem, dann ists ruhig), Rasenmähen nach 20 Uhr und solche Späße.
Vorletztes Jahr wurde eine überdachte Terrasse gebaut. Seit dem wird Schall noch mehr auf unser Haus und das gegenüberliegende geworfen. Dort wird gerne mal bis Mitternacht (Mal was kürzer, mal was viel länger) gequatscht und Musik gehört. Wir und die Nachbarn gegenüber hören dies alles durch geschlossene Fenster. Das ist, gerade wenn man schlafen will, sehr nervraubend. Dazu kommt, dass die Kinder mitlerweile immer heftiger lärmen. Nicht normale Spielgeräusche - um die Wette kreischen und schreien, gerne mal 20 bis 30 Minuten. Immer wieder beim Spielen vom Vater angestachelt werden und noch lauter schreien. Als würden sie gefoltert manchmal. Bei 2 Kindern (vielleicht noch manchmal 2 zu besuch) hört es sich wie neben einem riesen Spielplatz oder Schwimmbad an. Die Kinder dürften 6 bis 8 sein, also ein alter, wo wohl laut Gerichtsurteilen schon etwas rücksichtnahme gefordert werden kann. Ich habe auch gelesen, dass es unzumutbare Grenzen gibt, aber wo liegen die und wie kann ich da was durchsetzten? Auf dem Kindergeburtstag waren dann an die 10 Kinder mit einer art Vuvuzela oder Trompete für 15 Minuten wild am tröten ohne Pause. Ich habe nach 5 Minuten gebeten, ob langsam damit schluss sein kann. Es würde mich gar nichts angehen was sie machen, sie können auf ihrem Grundstück machen was sie wollen, ich müsse damit leben und könne ja wenn mir was nicht passt die Polizei rufen jedes mal, da würde ich schon sehen dass sie im recht wären. Sie wären sonst immer ruhig (haha... siehe oben).
Sowohl wir als auch gegenüber die Nachbarn haben die Nase voll und würden am liebsten schon unsere Häuser verlassen, wenn das nicht so einen Rattenschwanz an Kosten und Aufwand hinter sich herziehen würde. Dass 2 Familien wegen 1 ausziehen müssten kanns aber auch nicht sein. Ich hatte schon einen Nervenzusammenbruch, die andere Nachbarin ist mitlerweile Herzkrank. Der Lärm und Stress beeinträchtigt unsere Gesundheit.
Ich weiß nicht, was ich tun kann und wo ich ansetzten soll um hier zu unser aller wohl wieder ruhe rein zu bringen. Könnt ihr mir helfen? Dem Gespräch vom Kindergeburtstag entnehme ich, dass man nicht bereit ist, mit Nachbarn zu reden und anzufangen Rücksicht zu nehmen.
3 Antworten
Tagsüber müsst ihr euch wohl an den Kinderlärm gewöhnen denn ich kenne keine Rechtsprechung die sagt das Kinder Ruhe halten müssen außer an den normalen Ruhezeiten die im Gesetz stehen.
Also von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ist Nachtruhe einzuhalten, wenn ihr Glück habt hat eure Gemeinde noch eine Mittagsruhe verordnet (gibt es in Kurorten) von ca. 12.30 Uhr bis 15.00 Uhr, aber ob damit auch Kinder gemeint sind entzieht sich meiner Kenntnis.
Es hilft euch ansonsten wirklich nur um Verständnis zu bitte oder ausziehen.
Die Ursache (Terassenüberdachung) ist doch egal. Du willst jetzt nicht im Ernst die Nachbarn zwingen, die Überdachung wieder abzubauen? Keine Chance.
Ab 22 Uhr kannst Du die Polizei rufen, wenn der Lärm wirklich so massiv sein sollte.
Kindergeburtstage werden ja bei 2 Kindern ziemlich genau zweimal jährlich anfallen. Davon wird man herzkrank?
Und vielleicht nicht abreißen sondern bauliche Veränderungen? Irgend nen Schallschutz? Aber da kenne ich mich halt nicht aus, weder was machbar noch was durchsetzbar ist, und suche deshalb nach Hilfe... vielleicht meldet sich noch jemand der in einer ähnlichen Situation steckte. Ich mache mir wirklich Sorgen um meine über 80 Jahre alte Nachbarin, der macht das viel mehr zu schaffen als mir.....
Von 22 bis 6 uhr ist
Schluß, und Mittags manchmal auch . Anzeigen (mit Protokoll am Besten).
In der Praxis wird es für euch - realistisch gesehen - leider keine andere Möglichkeit geben,
als entweder das (und auch alle möglichen Steigerungen) für immer zu erdulden
oder auszuziehen bzw. zu verkaufen wenn euch das Reihenhaus gehört.
In Deutschland hat der Schutz von .... die allerhöchste Priorität!
Es handelt sich bei allen betroffenen nicht mal um Reihenhäuser, sondern um freistehende Eigentumshäuser. Jetzt haben wir auch noch bemerkt, dass der Nachbar Grenzsteine entfernt hat. Im Falle des Entschluss zum Verkauf also noch mehr kosten... Tatsächlich habe ich vorhin mit einem Anwalt zwecks Erstberatung gesprochen. Man muss nicht alles hinnehmen. Du schreibst, du weist es aus eigener Erfahrung, daher würde ich dir ebenfalls den Tipp zu Anwalt oder Schiedsmann geben (hat er mir empfohlen). Gerade wenn sich der Lärm noch mehr steigert... ich soll Lärmprotokoll führen, evtl Dezibelmessungen ergänzen und hätte dann gute chancen was zu bewirken. Es gebe da bereits diverse Gerichtsbeschlüsse, die Grenzen des unzumutbaren aufweisen.
Danke für die Antwort. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das alles auch einfach wegen der Terrassenüberdachung für uns so viel lauter wurde, wie Musik und Gespräche der Erwachsenen. Eine Idee wie es diesbezüglich aussieht?