Kaufangebot, aber dann doch an jemand anders verkauft

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Jemand interessiert sich für etwas, ist sich aber noch nicht sicher, ein anderer will es - vielleicht gerade, weil es noch andere Interessenten gibt - sofort kaufen.

Es gibt die - außer bei Immobilien - recht einfache Möglichkeit des Reservierungsvertrags. Dann hat man Bedenkzeit und zahlt auch etwas, wenn man es sich anders überlegt. Es ist gerrecht, wenn du - z. B. das auto ist für 1.000 € im Angebot - 100 € zahlst und er es dafür bis morgen an keinen anderen verkauft.

Wenn du aber glaubst, dass irgendwer für wen, der nicht fix reserviert und von dem er vielleicht nie wieder etwas hört ein Auto zurückbehält, das ein anderer kaufen will, dann gehst du von der Dummheit der Menschen aus und ganz so dumm sind die nun auch wieder nicht.

Erbitten kann man viel. Der entscheidende Punkt ist jedoch, ob der Anbieter bindend erklärt hat, nicht anderweitig verkaufen zu wollen. Dafür würde es einer ausdrücklichen und unmißverständlichen Erklärung bedürfen und ich glaube nicht, dass sich darauf jemand einläßt!

Unter Anwesenden kommt ein Kaufvertrag zustande wenn das Angebot sofort angenommen wird. Das ist nicht passiert. Den Tag Bedenkzeit hast du ja bekommen und das Angebot wäre auch morgen noch gültig gewesen. Aber davon, dass er das Auto nicht anderweitig verkaufen kann, war nicht die Rede. Ausgemacht war, falls das Auto noch da ist, gilt das Angebot von heute auch noch morgen,

Es ist kein Kaufvertrag zustande gekommen, insofern hast du keinerlei Rechte.

Und einen Schaden hast du auch nicht, insofern wäre auch jeder Gedanke an Schadensersatz verschwendet.

Du hast um Bedenkzeit gebeten - das bedeutet umgekehrt auch für den Verkäufer, dass er sich nicht sicher sein kann, ob du überhaupt kaufen wirst. Er hat dann nach dem Windhundprinzip an den nächsten entschlossenen Anbieter verkauft, das darf er mit seinem Eigentum natürlich machen.