Investitions- und Finanzierungsdilemma, Hauskauf was ist optimal?

4 Antworten

Zu der erwarteten Rendite sage ich mal nichts.

Zur aktuellen Zeit solltest Du es evtl. schaffen, einen Zins bei 3% auszuhandeln, rund die Hälfte der Kaufsumme als Eigenkapital beizusteuern ist schließlich ein Argument.

Vergessen solltest Du aber nicht, dass je nach Wohnort/Bundesland und Einbeziehung eines Maklers unterschiedlich hohe Kaufnebenkosten anfallen. Das können (bei dieser Kaufsumme) nur gut 30k sein oder auch über 70k.

Was ich in Deiner Beschreibung vermisse, wie hoch aktuell Deine Miete beträgt, die mit dem Umzug durch das niedrigere Hausgeld ersetzt wird.

Das kann man leider nicht pauschal beantworten, die Antwort hängt zu sehr von Deiner persönlichen Situation, Risikobereitschaft und Einschätzung der Zukunftsentwicklung ab, was gerade im Moment nicht sehr einfach ist.

Eine zukünftige Aktienmarktrendite von 11% anzunehmen, ist nach meiner Meinung z.B. viel zu optimistisch und auch nicht durch langfristige Rückschau zu rechtfertigen. Aber das ist natürlich eine sehr persönliche Sache.

Du bist in einer sehr angenehmen Position, so eine Entscheidung treffen zu können. Aber gleich, was Du für Dich berechnest und welche Zahlen Du als Basis nimmst, letztlich reduziert sich die Frage darauf, ob man auf Kredit mit Aktien spekulieren möchte oder nicht.

Nimmst Du 50% Kredit für Dein Haus auf, obwohl Du es mit dem Verkauf Deiner Aktien bezahlen könntest und behältst 50% Deiner Aktien, ist es letztlich nichs als eine kreditfinanzierte Aktienspekulation.

Für mich persönlich ist das nie ein Denkmodell gewesen und schon gar nicht würde ich das anderen empfehlen.

Die erwartete Rendite entspricht in etwa der Performance des MSCI World der letzten 10 Jahre. Eine Zeit endlosen Gelddruckens der Notenbanken und Konjunkturpakete der Regierungen. Es ist keineswegs sicher, eher sogar unwahrscheinlich, dass es so weiter gehen kann.

Erstmal sollte ermittelt werden, wieviel von dem Aktiendepot beim Verkauf nach Steuern übrig bleibt. Dann sollte berücksichtigt werden, dass die Zinsersparnis gegenüber der erwarteten Rendite REAL und SICHER ist. Das Depot komplett oder teilweise zu behalten, stellt eine indirekte Risikoanlage auf Kredit dar. Würdest du aktuell einen Kredit zu 4% aufnehmen, um das Geld in Aktien anzulegen?

Deine Berechnung der Zinsen basiert auf eine Vollfinanzierung der 350.000 Euro!

Was Du ja aber überhaupt nicht vorhast!?!