Haus der Eltern ohne Wertgutachten kaufen?
Meine Mutter und mein Stiefvater haben sich getrennt. Er hat von erster Ehe 2 Kinder (über 10 jahre kein Kontakt) , mit meiner Mutter eine leibliche Tochter und nun noch ein 1 Jähriges Baby. Da ich schon lange eine andere Immobilie suche, sie nun fast 3 Jahre getrennt und Ihr das Haus zu groß ist hat Sie mir angeboten das Haus zu kaufen. Es ist ein Doppelhaus und direkt nebenan ist das gleiche Haus mit absolut gleichem Grundstück vor 2-3 Jahren für 199 000,- verkauft worden. Ich sollte 200 000,- bezahlen. Nun hat sich aber in den letzten 2 Jahren auch was am Immobilienmarkt getan sodas das Haus evtl mehr Wert ist. Können meine Eltern es mir verkaufen wie sie wollen oder können da die anderen Kinder irgendwann doof um die Ecke kommen ? Mein Vater will sogar seine ganze 100 000,- ( das wäre sein Anteil) zwischen den Kindern aufteilen. Das leibliche von Ihm von meiner Mutter mit 50 000,- , die aus erster Ehe jeweils 20 000,- und das neue Kind mit 10 000,- € . Prinzipiell würden ja alle leer ausgehen wenn sie es an einem fremden verkaufen und das Geld verleben würden , weil ja Miete anfallen wird. Komm ich in Schwierigkeiten ? Ich kann es nicht mit einem Preis von über 200 000,- kaufen weil da auch mein Kreditlimit liegt,
2 Antworten
können da die anderen Kinder irgendwann doof um die Ecke kommen ?
So etwas ist nie auszuschließen, aber im allgemeinen unerheblich, da die Eigentümer (Eltern) frei in ihrer Entscheidung sind. Mit dem Weiterschenken von Kaufpreisanteilen weckt der Stiefvater nur schlafende Geldgier bei seinen Kindern!
Können meine Eltern es mir verkaufen wie sie wollen
Ja bzw. nein, denn es gibt diverse schenkungsteuerliche Aspekte. Deine Mutter könnte Dir im Rahmen des Mutter-zu-Kind-Freibetrages ihren Anteil schenken. Dein Stiefvater hat Dir gegenüber auch einen ausreichenden Freibetrag. Aber natürlich kannst bzw. musst Du das Haus auch zu einem Wert unterhalb von € 200.000 kaufen. Bedenke aber die Nebenkosten und Folgekosten für einen solchen Kauf oder die Schenkung (Notargebühren, Umzugs-, Renovierungs-, Anpassungs- und künftigen Instandhaltungskosten).
Vielleicht blockierst Du auch Deine berufliche Zukunft wegen mangelnder Mobilität.
Hallo, Du kannst das auf jeden Fall machen. Völlig aus der Luft gegriffen ist der Preis ja nicht.
Theoretisch könnten die Geschwister später kommen und behaupten, der Kaufpreis sei z.B. 20.000 zu niedrig und in dieser Höhe liege eine Schenkung bzw. ein vorgezogenes Erbe vor. Aber das müssten dann die glaubhaft machen.
Auch das Finanzamt könnte übrigens auf eine solche Idee kommen und Schenkungssteuer verlangen. Aber dafür gilt das gleiche und in der Größenordnung ist das steuerfrei.
Viel Glück
Barmer