Hab 1600 Brutto wieviel Netto soll ich für Altersvorsorge ausgeben? Brauch aber 1000 € zum Leben.

3 Antworten

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in der Tat, recht wenige Angaben. Ich nähere mich mal von einer anderen Seite. mal ganz grob gerechnet. 1600 € brutto sind 19200€ brutto pro Jahr. bei der gesetzlichen Rente erwirbst Du einen Rentenpunkt, wenn Du knapp 29000 € brutto pro Jahr hast. Der Rentenpunkt entspricht etwa 28,20€ pro Monat gesetzliche Rente. Also erwirbst Du momentan etwa 19200€/29000€ = 0,66 Rentenpunkte pro Jahr.

Das entspricht somit -aktuell - 18,67 € im Monat an Rente. Nehmen wir mal an, dass Du 22 Jahre alt bist und musst noch 45 Jahre bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren arbeiten. Dann wäre theoretisch Deine gesetzliche Rente 55 Jahre mal 18,67 € im Monat. Also 55 x 18,67€ = 1027€ brutto im Monat.

davon gehen noch 7,2 % an Krankenversicherung sowie Steuer (17%) runter. Das sind dann netto etwa 778 €.

Das erwartet Dich, wenn Du nichts unternimmst. Doch Achtung. Das ist Stan heute gerechnet, bei Steuerklasse I, auf der Annahme dass Dein Einkommen so bleibt und vor allen Dingen ohne Inflation!

Nicht grade üppig. In einer qualifizierten Beratung sollte dann Dein Bedarf errechnet werden und erst dann kann man sich über geeignete Konzepte unterhalten. Alles andere ist nicht seriös. Und Produktempfehlung auf der Informationsbasis schon gar nicht.

Hilfreich in einem ersten Schritt ist es eine Barreserve aufzubauen, um Überraschungen wie eine PKW Reparatur abzufangen. Grob gerechnet ist es zielführend, wenn man 2-3 Monatsgehälter auf einem Tafesgeldkonto anspart.

Dann gilt es existentielle Risiken abzusichern. Berufsunfähigkeit und Privathaftpflicht stehen an erster Stelle. Erst dann gibt Vermögensaufaufbau einen Sinn. Doch das Bedarf einer umfassenden Beratung. Hier würde ich den Berufsstand des Maklers empfehlen.


GAFIB  24.09.2012, 10:49

DH - gute Überschlagsrechnung. Und diese "778 €" lägen ja noch unter der gesetzlichen Grundsicherung. Aber hoffentlich wird das Einkommen ja noch kräftig steigen im Laufe der Jahre, das sollte jedenfalls das oberste Ziel sein. Also z.B. auch an weitere Qualifizierungsmaßnahmen denken.

Deine Sachverhaltsschilderung ist natürlich reichlich knapp. Die machst weder Angaben zum Familienstand noch zu etwaigen Ersparnissen. Als Alleinstehender wird Dir nur knapp über 1.100,-- € netto übrig bleiben. Wenn Du garkeine Ersparnisse haben solltest, würde ich da zunächst mal anfangen. Leg Dir ein Tagesgeldkonto an oder kaufe Sparbriefe. Die gibt es auch schon für kleine Beträge.

Sorry aber das ist der falsche Ansatz. Zuerst muss dein Versorgungslücke im Rentenalter festgestellt werden. Dann muss mittels einem Schichtenvergleich festgelegt werden, in welche Schicht und welche Form der Altersvorsorge du wie viel sparen sollst bzw. kannst.

Die Altersvorsorge ist in 3 Schichten aufgeteilt. Schicht 1 Basisversorgung: gesetzliche Rentenversicherung und Basisrente (Rürup-Rente). Schicht 2 Zusatzversorgung: betriebliche Altersvorsorge und Riester-Rente. Schicht 3 Kapitalanlagen: Private Renten- bzw. Kapitallebensversicherungen und Aktienfondssparpläne etc. Weder die optimale Schicht noch die Art der Altersvorsorge kann man pauschal festlegen. Jede Form der Altersversorgung hat unterschiedlich hohe Aufwendungen zum Ansparen einer gleichen Nettorente. Deshalb ist es wichtig, dass vor Abschluss jeglicher Altersvorsorge ein qualitativer und quantitativer Schichtenvergleich durchgeführt wird. Denn es ist ein großer Unterschied, ob man von der ausgezahlten Rente noch Steuern und ggf. Krankenversicherung zahlen muss oder nicht.