Geleistete Anzahlungen mit Skonto buchen?
Hallo liebe Community,
folgendes Problem: Sagen wir, mein Musterkunde bestellt Ware im Wert von 50.000 € Netto Plus Umsatzsteuer. Zur Produktionsfreigabe hätten wir gern eine Anzahlung in Höhe von 30%, entsprechend stelle ich eine Anzahlungsrechnung über Netto 15.000 € + 2.850 € MwsT = 17.850 €.
Bezahlt der Kunde die 17K, buche ich 15K auf geleistete Anzahlungen, 2,85K auf Steuer und wenn die Schlussrechnung gestellt wird, löse ich das ganze wieder auf. Soweit so einfach.
Jetzt ist es so, dass Kunde aber gerne einen Skonto von 2% in Anspruch nehmen möchte. Somit werden von meinem Musterkunden nicht 17.850 € überwiesen, sondern nur 17.493,00 €. Wenn ich das umrechne, komme ich auf 14.700 € netto + 2.793 € UST. Und jetzt komme ich ins trudeln.
-> Wie verbuche ich in dieser Situation den Skonto und die Anzahlung?
- Der Kunde hat nur 14.700 € (netto) bezahlt, also buche ich auch nur 14.700 € auf die erhaltenen Anzahlungen und buche auch nur 2.793 € auf die Steuer-VBK.
- Die Schlussrechnung über 70% müsste in meiner Welt über 35.000 € netto + 6.650 € = 41.650 € betragen, unabhängig davon, ob zuvor Skonto gezogen worden ist oder nicht. Aber wenn ich nur 14.700 € auf meinem Anzahlungs-Konto habe , fehlen in meinem Buchungssatz 300 €.
- Oder ist meine Annahme falsch und die Schlussrechnung beträgt nicht 35K sondern 35.300 € (+ Steuer) ? Aber dann hätte ich ja den Skontoabzug ignoriert.
- Der Skonto reduziert meine Umsätze. Aber doch erst, wenn die Schlussrechnung gestellt wird. Also muss diese künftige Umsatzreduktion ja irgendwo "geparkt" werden.
Bin über Lösungsansätze dankbar. Ich finde bei google ganz viele Buchungssätze für Anzahlungen und ganz viele Buchungssätze für Skonto, aber keine für beides zusammen :-(
2 Antworten
Da wird aus umsatzsteuerlicher Sicht die Rechnugnsstellung natürlich etwas kompliziert, denn Du darfst ja Umsatzsteuer nicht zweimal in Rechnung stellen, sonst würdest Du sie auch zweimal abführen müssen, selbst wenn Du sie nur einmal bekommt.
In Deinem (sehr seltenen Fall) würde es so aussehen:
Schlussrechnung:
50.000,- Euro Lieferung
./. 300,- Euro Skontoziehung anzahlung
./. 14.700,- Euro Anzahlung
--------------------------------------------
35.000,- Euro Restzahlung netto
+ 6.650,- Euro USt
---------------------------------------------------
41.650,- Euro Restzahlung.
Wenn er sich da wieder 2 % zieht, ist es eben auch nur auf den Restbetrag.
Also Skonto ziehen sich unsere Kunden erst auf die Schlussrechnungen, nicht aber auf Teilrechnungen!
Hallo,
vielen Dank für Deinen Ansatz. Dann bin ich mit meinem 2. Ansatz ja gar nicht mal so falsch, dass die 70% weiterhin 35.000 € netto betragen, unabhängig davon, ob vorher ein Skontoabzug stattgefunden hat.
Ich würde also den gewährten Skonto auf der Schlussrechnung ausweisen. Aber wie verbuche ich den vorher? Buche ich dann doch 15K auf geleistete Anzahlungen? Dann geht mein Buchungssatz aber nicht mehr auf.
Wir haben solche Sachverhalte regelmäßig bei uns.