Geld im Namen anderer anlegen?
Mein Onkel möchte in einen Windpark investieren. Das ist allerdings nur den Anwohnern unseres Dorfes gestattet, er wohnt im Nachbardorf. Daher möchte er jetzt gern in meinem Namen die Investition tätigen. Wie ist hier die Rechtslage? Mache ich mich strafbar, wenn ich ihm den Gefallen tue?
5 Antworten
Eine strafbare Handlung begehst du damit wohl nicht. Allerdings wird die Anlage dann auf deinen Namen getätigt und somit ist dein Onkel im schlechtesten Fall sein Geld los. Auf alle Fälle wäre etwas Schriftliches wichtig, aus dem der Sachverhalt etc. hervorgeht. Z.B. könnte dir dein Onkel das Geld offiziell leihen und die Erträge aus der Anlage wären die anfallenden Zinsen. So kann dein Onkel seine Investition auch belegen.
Das einfachste ist Dein Onkel meldet sich bei Dir an mit Nebenwohnsitz und investiert. Danach kann er sich ja auch wieder abmelden.
Der Onkel könnte Dir ein Privatdarlehen über einen gewissen Betrag geben und die Zinsen dafür werden jährlich in gleicher Höhe fällig, wie der Windpark Ausschüttungen durchführt. Da die Ausschüttungen auf Dich laufen würden, müsstest Du diese versteuern und der Onkel müsste die Zinsen als Einkünfte ebenso versteuern. Unsinn.
Der Onkel könnte mit Dir einen Treuhändervertrag abschließen, um diese Investition zu tätigen und die doppelte Besteuerung zu vermeiden. Inwieweit jedoch im Rahmen Deines Vertrags mit dem Windparkbetreiber der Treugeber offenzulegen ist ("Geschäft auf fremde Rechnung"), muss geprüft werden. In diesem Fall wären die Einnahmen auf Deiner Seite nicht zu versteuern, da Du das Investment treuhänderisch für den Onkel hältst.
Bei allen Geldgeschäften für Dritte ist immer die Gesetzgebung zur Geldwäsche zu beachten bzw. Vorgaben bezüglich der Offenlegung solcher Geschäftsbeziehungen gegenüber dem Finanzamt.
Abseits solch komplexer Verträge wäre vielleicht ein Gespräch mit dem Windparkbetreiber angebracht. Fragt den Betreiber doch einfach, ob Dein Ortsbezug ausreicht (der Onkel wird dann seine eigene Bankverbindung angeben und ggf. seine Adresse als Otto Onkel c/o Panther44 in 12345 Kleinhinterbergen). Das dürfte der einfachste Weg sein.
Ich finde es schwer, eine rechtlich saubere Lösung hin zu bekommen, wenn dein Onkel wirklich nicht als Miteigentümer auftauchen darf.
Dann wird es nämlich mit allen Rechten und Pflichten dein Anteil am Windpark und dien Onkel gewährt dir ein (zinsloses ?) Darlehen.
Wie wollt ihr es hinbekommen, dass der Onkel seine Einkünfte versteuert/Verluste geltend machen kann?
Was ist, wenn du oder der Onkel Hartz-IV bekommen?
Wie ist das, wenn du oder der Onkel stirbt?
Nach meiner Erfahrung sollte es entweder eine saubere Lösung geben, also z. B. du zwar den Anteil zeichnen aber sofort auf den Onkel übertragen können (und auch dürfen) - oder der Onkel hat sich das zu einfach vorgestellt und die Konsequenzen (steuerlicher und rechtlicher Natur) nicht bedacht.
Ich gehe von ersterer Alternative aus. Schließlich müssen die Zeichner auch irgendwann wegziehen oder ihren Anteil verkaufen können. Wenn du dann mit einem zinslosen Darlehen vom Onkel den Anteil kaufst und ihn direkt nach der Übertragung gegen das Darlehen überträgst (was allerdings nur notariell gehen wird), kann man das machen.
Strafbar nicht. Aber etwas schriftliches über diese Anlage solltest du schon machen!!Denn , Entschuldigung, dein Onkel hat es vieleicht nicht mehr lange und Erbstreitigkeiten sind bitter. Gruß Z... .