Aktien in Holz anlegen?

3 Antworten

Man muß hier unterscheiden zwischen Aktien von Unternehmen, die mit Waldbesitz, Holzherstellung und -weiterverarbeitung zu tun haben, und geschlossenen Beteiligungen, die sich in verschiedenster Form manchmal auch lose gesprochen als "Aktien" darstellen wollen. Von diesen geschlossenen Holzbeteiligungen - egal wie hübsch und grün sie verkauft werden - würde ich harmlosen Privatanlegern generell abraten.

Schau Dir mal die Konstituenten des Pictet Timber oder iShares Global Timber & Forestry ETF an. Hier findest Du in der Tat einige Firmen aus diesem Bereich. Zu denken geben sollte Dir, daß der ETF trotz ausschüttender Natur mit dem dem Pictet-Fonds praktisch gleich performt. Ein weiterer Fonds, der Global Family Strategy II - Agro & Forest Fonds, der später aufgelegt wurde überzeugt mit seiner Performance überhaupt nicht.

Die Gründe liegen darin, daß gehandeltes Holz typischerweise Bauholz ist und typischerweise Nordamerika betrifft. Holz für die Möbelverarbeitung oder für Pellets und andere Zwecke hat im gehandelten Bereich nur eine sehr untergeordnete Bedeutung. Damit ist klar, daß eine enge Korrelation zum US-Immobilienmarkt besteht. Vergleiche doch mal mit dem iShares US Property Yield ETF.

Wenn Dir also Aktien von Holzunternehmen empfohlen wurden, wären meine ersten Gegenfragen, welche das sind, wer Dir das empfohlen hat und auf welchem Wege. Nennst Du diese bitte mal namentlich? Oft verbergen sich dahinter nämlich keine Aktien, wie Du sie erwarten würdest, sondern Anteile an einer Gesellschaft, die nicht börsennotiert ist.


Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen (dies Zitat wird mehreren Urhebern zugeschrieben), dies gilt auch hier.

Holzaktien hatten im letzten Jahr einen guten Verlauf, siehe hier:

http://www.trendlink.com/aktien/Holzwirtschaft

aber auch da ist alles dabei, von ca. 30 % bis ca. 200 % in einem Jahr.

Ich würde empfehlen vor einem Einstieg erstmal die Unternehmen zu analysieren.


Wie lange braucht ein Baum bis er verwertet werden kann? Das ist eines der Probleme bei der Anlage in Holz.

Ist man bereit, sich persönlich zu engagieren? Das ist ein weiteres Problem.

Eine Direktanlage in Holz verbietet sich für den schlichten Privatanleger ohnehin. Mit ein paar hundert oder tausend Quadratmeter kann man da nichts anfangen. Wald wird in hunderten von Hektar gekauft und von einem Förster bewirtschaftet.

Von geschlossenen Holzfinds sollte man auch die Finger lassen. Zu viele Betrüger sind da unterwegs. Und selbst die seriösen Anbieter kassieren Gebühren in solcher Höhe dass nichts übrig bleibt.

Man könnte allenfalls in offene Fonds oder Aktien zu diesem Thema investieren. Aber, wer würde sich schon so einseitig festlegen.

Ergibt: Vergiss es.