Zwangsgestörter Nachbar schikaniert uns und vergreift sich an unserem Eigentum. An wen wenden?
Unser Nachbar (eine Etage unter uns) hat unserem Vermieter mit Klage gedroht, wenn wir nicht dem Beschluss des letzten Protokolls der Eigentümerversammlung Folge leisten.
Dort wurde (mehr oder weniger) konkret festgelegt, dass wir nicht mehr zu zweit auf unserem angemieteten Parkplatz parken dürfen (obwohl dieser megagross ist) und wir die kleine Schüssel, die an der Balkonlaibung angebracht war (im Protokoll stand fälschlicherweise "unerlaubterweise AUF DEM Dach angebracht"), entfernen müssen.
Diesen Anträgen, die er gestellt hat und denen dummerweise keiner der drei Eigentümer widersprochen hat, haben wir Folge geleistet. Er hört aber nicht auf: Er schickt unserem Vermieter E-Mails, dass das Entfernen des Unkrautes AUF UNSEREM angemieteten Parkplatz nicht zu seiner Zufriedenheit ausgeführt wurde und dass wir UNSERE mietgemietete Ecke im Gemeinschaftskeller aufräumen sollen, obwohl diese aufgeräumt ist.
Darf er das? Ich würde sagen es geht ihn einen feuchten Kehricht an, wie viel Unkraut auf dem Parkplatz eines anderen Eigentümers wächst. Genauso wie, dass er seine Nase nicht in unsere Kellerecke zu stecken hat.
Ich vermute schon länger, dass er unter einer Zwangsstörung leidet. Letztes Jahr hat er sich heimlich an meiner Zudecke, die zusammengeknüllt auf meiner (damals wohnte ich noch alleine) Waschmaschine lag, um gewaschen zu werden, vergriffen und sie fein säuberlich zusammengelegt auf der Waschmaschine platziert. Einen Eimer, den ich unter den Schlauch gestellt hatte, weil der Abfluss nach langer Nichtbenutzung getropft hat, hat er einfach genommen und auf die andere Seite meiner Waschmaschine gestellt.
Letzten Herbst hat er dann ohne Rücksprache angefangen die Haustür zuzuschließen, sobald er oder seine Freundin das Haus verließen oder auch NACHDEM sie nach Hause kamen und in ihrer Wohnung waren. Egal zu welcher Tageszeit. Mein Freund war deshalb eines morgens im Hausflur eingeschlossen, weil er noch keinen Schlüssel hatte. Genauso wie der Heizungsmonteur vor 2 Monaten. Ich musste beide Male kommen, und sie befreien. Wenn ich heim kam und mein Freund nur eine Viertelstunde später, ist er in der Zwischenzeit runter gegangen und hat die Haustür abgeschlossen. In der Eigentümerversammlung wurde festgelegt, dass er die Haustür nicht mehr abschließen darf, da diese ein Fluchtweg ist. Das hier von mir erwähnte Verhalten ist nur eine Auswahl seiner Bemühungen uns nun einzuschränken.
Aber meine eigentliche Frage ist: Was darf er? Beantragen, dass wir unseren (aufgeräumten) Keller aufräumen und jede Woche die drei Halme Löwenzahn auf unserem Parkplatz entfernen müssen?
Ist das Einschließen von Menschen nicht Freiheitsberaubung? Ich hatte, als mein Freund noch nicht bei mir wohnte einen Zettel an die Tür angebracht, dass er nicht abschließen soll, da mein Besuch noch im Haus ist.
Darf er sich an unseren Sachen vergreifen, die im gemeinschaftlichen Waschraum oder Keller liegen oder stehen? An wen kann ich mich wenden? Tausend Dank vorab!
4 Antworten
Hallo Zoettele,
da habt ihr ein ganz schönes Problem.
Also, was darf er? Er darf sich darüber aufregen, wenn bei euch Unkraut wächst, vorausgesetzt, es gibt eine Regelung drüber in welchem Zeitraum wie gepflegt werden muss. Ansonsten sollte es halt "ordentlich" aussehen.
Er kann sich bei der Verwaltung beschweren. Mehr aber auch nicht.
Er darf sich nicht an eurer Wäsche oder sonstigem Eigentum vergreifen, auch wenn es im gemeinschaftlichen Waschraum steht. Außer, ihr habt alle nur eine Waschmaschine und es gibt einen Nutzungsplan. Ansonsten geht es ihn nichts an.
Über das Zusperren der Haustür solltet ihr euch zu Recht bei der Hausverwaltung beschweren, wegen Gefährdung eurer Sicherheit im Falle eines Brandes.
Aber.... bei allem Recht haben, könnt ihr nicht wirklich etwas erreichen, wenn ihr beide Eigentümer seid.
Ihr könnt wie gesagt über die Verwaltung versuchen an ihn ran zu kommen, oder auch per Anwalt, aber beides wird nicht die gewünschte Befriedigung bringen.
Versuch doch mal bei eurem Haus- und Grundbesitzer Verein raus zu finden, ob es so etwas wie einen Mediator für solche Fälle gibt, eine Schlichtungsstelle oder so. Das wäre vermutlich die einzige Lösung.
Das persönliche Gespräch suchen, die Frage, wodurch sich euer Nachbar belastet fühlt, oder ob ihr etwas tun könnt, damit es ihm bessre geht. Sehr wertfrei und neutral, ohne Emotionen versuchen mit ihm zu reden.
Mit etwas Glück könnt ihr so etwas erreichen, ansonsten wird's schwierig.
Viel Kraft und Besonnenheit wünsche ich euch,
LG Mata
Danke Mata für deine liebe Antwort! Ohne Emotionen mit ihm reden ist für mich kaum möglich. Zu allem ist er auch noch ein aggressiver aufbrausender Mensch, der im Befehlston redet und kein Bitte oder Danke zu kennen scheint. Ich sehe irgendwie nicht ein, dass ich alles über mich ergehen lasse. Vor allem, da er selbst ja kein Wort mit uns geredet hat!
Aber es ist gut schon einmal zu wissen, dass er das alles gar nicht darf. Ich habe schon an mir gezweifelt. In der sonstigen Nachbarschaft hinterlässt er sonst eine ganz schöne Schleimspur. Unten wohnt eine alleinstehende Frau, die sich aus allem raus hält. Da ist nichts rauszubekommen. Das einzige, das ich weiß ist, dass er mit der Frau nebenan tödlich verkracht ist (macht sie mir doch gleich sympathisch). Und ich habe den Eindruck unsere Vormieter haben die Wohnung auch fluchtartig verlassen.
Wenn alles nichts bringt und er nicht aufhört, werde ich aber wahrscheinlich schon versuchen, deinen Rat zu befolgen. Auch wenn's schwer fällt...
Nein das darf er eigentlich nicht and deiner stelle würde ich mich mit dem Vermieter in Verbindung setzen und das alles mit ihm klären
Dann geh am besten zu diesdn nachbar und sag ihm dass es ihn nichts angeht was auf DEINEM Parkplatz passiert. Du bist schließlich diejenige die da bezahlt also soll er sicj nicht einmischen
Unser Vermieter weiß bescheid, er erhält ja die E-Mails von unserem Nachbar. Aber bis jetzt hat er nichts unternommen oder ihm geantwortet.
Garnicht lang rumreden...einfach die Polente einschalten.
Ist privatgelände, da werden die gar nix machen, bis nicht etwas juristisch einwandfrei verbotenes passiert (z.b. Diebstahl, Körperverletzung etc...)
Für ne zusammengelegte Decke oder nen nörgelnden Nachbarn kommt keine Polizei raus
Kann sein das er Zwangserkrankt ist