Zahnarzt zieht mir den falschen Zahn, wie viel Schmerzensgeld?
Hallo, ich habe folgendes Anliegen und möchte den Fall schildern:
Ich (17 Jahre/M) habe noch einen Milchzahn gehabt, der entfernt werden musste, da ein neuer Zahn zum Vorschein kam (Regio 42). Zu dem Milchzahn, der gezogen werden musste, musste auch ein Fragment von einem Zahn, das unter dem Zahnfleisch ist, gezogen werden.
Meine Kieferorthopädin hat mir gesagt, ich soll zu einem Zahnarzt gehen und die beiden Zähne ziehen lassen. Am 21.08. hatte ich ein Termin bei meinem Zahnarzt, damit der Milchzahn und das Fragment eines Zahnes gezogen werden können. Meine Kieferorthopädin hat auch eine Beschreibung beigelegt, wo alles klar und deutlich stand, was der Zahnarzt zu tun hat, nämlich den Milchzahn und das Fragment eines Zahnes zu ziehen. Der Zahnarzt hat den Milchzahn gezogen. Alles gut soweit. Aber dann hat er sich noch mein gesunden Zahn angeschaut und meinte, dass es eine Zahnknospe sei, das sich nicht mehr entwickeln wird (danach hat er auch noch Röntgen Bilder gemacht um auch genau sicher zu sein). Er Meinte, dass sich dieser Zahn nicht mehr entwickeln wird und hat mir empfohlen diesen zu ziehen (Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es ein gesunder Zahn war und ich konnte ja gar nicht wissen, dass es ein Fehler war). Den hat er auch gezogen und ich dacht mir super endlich sind die weg. Am nächsten Tag hab ich dann erst mitbekommen, dass es wohl doch ein gesunder Zahn war der mir gezogen wurde (laut meiner Kieferorthopädin). Sie und der Zahnarzt haben miteinander telefoniert und es hat sich herausgestellt, dass es ein gesunder Zahn war und es sein Fehler war. Ich habe mit meinen Eltern ein Termin mit dem Zahnarzt vereinbart zum Gespräch und er meinte auch, dass es sein Fehler war und die Lückenschluss-Methode von ihm finanziert wird als Ersatz für den richtigen Zahn. Mein Vater meinte, dass er trotzdem rechtliche Schritte gegen meinem Zahnarzt einleiten und ihn verklagen wird, da wir noch Schmerzengeld für den gezogenen Zahn haben wollen und nicht möchten, dass er den Fehler nochmal bei anderen Patienten macht. Meine Frage ist jetzt wieviel Schmerzensgeld wir bekommen können? Ich meine mir wurde ein gesunder Zahn (mit 17 Jahren) gezogen und so einen Fehler darf man einen Zahnarzt doch nicht durchgehen lassen! Im Internet steht, dass man durch grob fehlerhafter Behandlung 10.000€ bekommen kann, kann das sein?
3 Antworten
Meiner Meinung nach sollte damit ein Anwalt beauftragt werden.
Der Zahnarzt muss ja nicht nur jetzt den Lückenschluss zahlen. Solche Brücken oder Implantate halten nicht ewig und müssen ersetzt werden. Auch das kostet jedesmal wieder Geld.
Und Schmerzen sind beim sinnlosen Ziehen entstanden und werden jedesmal entstehen, wenn wieder Zahnersatzbehandlung angesagt ist. Da man nicht immer wieder auf den Zahnarzt zugehen kann, muss hierfür einmal eine umfassende Regelung getroffen werden.
Da Du erst 17 bist, hätte der Zahnarzt vor dem Ziehen eigentlich erst Deine Eltern fragen müssen, oder? Aber so etwas wäre auch eine Sache für den Anwalt.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass alle weiteren Behandlungen gut und richtig verlaufen.
Dankeschön für den Stern!
10K? Würde mich wundern.
Zahnextraktion > Kieferchirurg
Eine Antwort auf Deine Frage kann Dir höchstens ein Anwalt geben. Allerdings halte ich die 10.000 Euro für viel zu hoch. Bei dem Fall, den Du wahrscheinlich im Internet gelesen hast, handelte es sich übrigens um 2 Zähne. Außerdem ist jeder Fall anders und so auch die Urteile.
Sucht Euch einen Anwalt, der sich auf Medizinrecht spezialisiert hat.