Woran kann es liegen, wenn man in jedem Job überfordert ist?
Liebe Community,
ich bin Mitte 40 und war in keinem meiner vielen Jobs gut. Oft lief es darauf hinaus, dass man mir nach einer gewissen Zeit kündigte (meistens nicht in der Probezeit, sondern etwas später).
Ich habe einige Male als Bürokraft (mein erlernter Beruf ist Bürokauffrau), Telefonistin am Empfang einer Firma und in einem Callcenter, als Hauswirtschaftshelferin, in einer Bibliothek (1-Euro-Job) und als Betreuungskraft in einem Altenheim gearbeitet. Nirgendwo war man zufrieden mit mir. Sogar im 1- Euro-Job, wo man keine hohen Anforderungen hatte, waren die anderen 1-Euro-Kräfte besser als ich.
Ich hatte auch schon diverse Putzstellen auf Minijob-Basis. Zweimal bin ich rausgeflogen, weil ich angeblich nicht gründlich genug putzte. Nur einmal war man zufrieden mit mir. Im Moment putze ich Büroräume, wo der Chef auch desöfteren etwas zu beanstanden hat. Dabei bleibe ich oft länger, natürlich unbezahlt, damit es auch wirklich sauber ist! Dort sagte mir der Chef schon zweimal, dass ich mich doch mal für einen Job an der Kasse in einem Discounter bewerben solle. Dass man da nicht schlecht verdiene. Doch genau das traue ich mir auch nicht zu, weil ich schnell nervös werde, wenn ich unter Zeitdruck stehe. Ich würde dann sicherlich das Wechselgeld nicht schnell genug und korrekt rausgeben.
Als mir in meinem letzten Bürojob gekündigt wurde, sagte mir ein Kollege, dass er sich mich auch nicht irgendwo an der Kasse vorstellen könne. Ich glaube, dass er damit absolut Recht hat.
Ich bin überall zu langsam und kann mich nicht lange konzentrieren.
Ich verzweifele! Ich müsste noch 20 Jahre arbeiten, kann aber in keinem Job den Anforderungen gerecht werden.
Ich leide unter Depressionen, nehme aber seit vielen Jahren Antidepressiva. Kann es an den Depressionen liegen, dass ich nirgendwo zurechtkomme?
Liebe Grüße, Moonandsun
5 Antworten
evtl. liegt es an der Medikamenteneinstellung.
Da gibt es evtl. andere Arzneien (Fluoxetin), bei denen man evtl. besser klarkommt in der Arbeitswelt.
Evtl. ist eine Verhaltenstherapie mit einem Psychologen besser als die Medikamente.
Bürokauffrau ist doch schon gut. Mein Kumpel kam im Callcenter auch nicht klar, hatte durch enge Kabinen fast Platzangst, ebenfalls Depressionen.
Streß durch Abhören des Supervisors, dann eigentlich verbotene Outbound Cold Calls.
Ebenfalls 1 € Job bei ihm, der dann gottseidank auch nicht verlängert worden ist.
Kasse ist auch stressig, das stimmt
Putzjobs hatte ich auch, das ist nicht zu schaffen mit Zeitvorgaben in der Gebäudereinigung.
Die Objektleiter sind streng. Ich habe 20.000 m² geputzt mit einer Aufsitzmaschine sowie auch die WCs in einem großen Einkaufs-Center.
Das ist nicht gründlich zu schaffen, auch grobere Verschmutzungen in Büros mit Bürstsaugern. Das sind Kalkulationen, die sehr knapp sind, das wissen alle Gebäudereiniger.
Du mußt Dich aber nicht schlechtreden & Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Dir weiterhin viel Glück.
Ich bin gerade 25 Jahre alt, aber ich kenne das Problem nur zu gut. Ich habe 2 Abgebrochene Lehren und würde bei Nebenjobs gekündigt weil ich nicht das leisten konnte was Verlangt wurde. Ich hatte auch überall Schwierigkeiten. Momentan hole ich meine mittlere Reife nach und möchte anschließend eine Ausbildung machen, was weiß ich noch nicht. Ich habe auch Angst wieder zu versagen. Mittlerweile weiß ich nun das ich Depressionen, ADHS und ein Asperger habe. Aber ich denke das eine Ausbildung besser geeignet ist als ein anlernjob da man bei den Jobs nur Leisten muss am besten wie eine ganze Kraft. In einer Ausbildung ist man in einem geschützten Rahmen und man hat Zeit zu lernen. Es ist nicht so schlimm wenn man noch nicht direkt alles kann. Deswegen versuche doch noch mal eine Ausbildung (das Alter ist egal) es gibt über 300 Beruf da ist bestimmt was dabei was dich anspricht. Ich suche auch schon ne Ewigkeit. Leider wird es immer schwerer, die Anforderungen immer höher und das Verständnis weniger. Egal für was für einen Beruf du dich entscheidest, dass wichtigste ist das du ein guten Betrieb findest, denn wenn der schlecht ist, ist jeder Beruf schlecht.
Ja und jetzt? Als Kassiererin verdient man gut und wenn es nicht passt musst Du halt wieder gehen. Also probier das. Putzen kann man immer.
Warum sollte ich erst in einem Job anfangen, wenn ich von vornherein weiß, dass ich das nicht schaffen würde?
Würde das tatsächlich Sinn machen? Ich finde nicht.
vielleicht solltest du erst mal deine Depressionen verarbeiten,
beantrage doch mal bei der LVA eine psychosimatische REHA. dort kann dir geholfen werden, auch bei der richtigen Berufswahl.
alles gute
Du bist zu langsam weil du mit Tabletten vollgepumpt bist, die scheinbar nicht mal gegen deine Depressionen helfen.
Langsam wegen der Depression nicht wegen den Tabletten. Die Gedanken in einer Depression verlangsamen den Menschen enorm. Kannst dir vorstellen wie bei einem Browser mit 100 Tabs offen, der schmiert dann auch ab