Wie viel Mindestlohn sollte es geben?
Der Mindestlohn wurde ja im Januar 2019 auf 9,19 Euro Erhöht. Wie viel Mindestlohn sollte es aber eurer Meinung nach geben?
19 Stimmen
5 Antworten
Um über die Runden kommen zu können, ist ein Mindestlohn von 15 Euro, für ungelernte Arbeitskräfte, sinnvoll.
Wie viel verdienen sie jetzt, wenn ich fragen darf?
Ich sagte ja auf die Antwort da bin ich heute.
Im Grundgehalt liege ich bei knapp 15,85 Euro die Stunde. Bei mir kommen noch ein paar Euro drauf für Telefonbereitschaft, womit ich noch mal 3 Euro höher liege, dafür bin ich dann aber auch quasi ständig erreichbar und werde durchaus ab und an vom Kunden geweckt.
Schwer zu sagen. Sowas hat immer Auswirkungen im großen Stil wenn man das weiter erhöht, siehe Norwegen. Da verbessert sich der Lebensstandard zwar für viele, viele Berufe und Jobs brechen dann einfach weg, weil sie sich nicht mehr rechnen. Einiges wird automatisiert, einiges gibt es schlicht nicht mehr oder es gibt andere Sachen oder der Kunde ist selbst mehr in der Verantwortung via mehr SB Bereichen.
Theoretisch würde ich sagen sollte geprüft werden, dass entsprechend der Wertschöpfung ein ordentlicher Anteil bei denjenigen ankommt, der es letztlich erwirtschaftet. Natürlich haben wir aber auch immer Investitionen, Leute die das unternehmerische Risiko tragen und Jobs die nicht aktiv Geld bringen aber nötig sind und Mischfinanziert werden müssen.
Neben den Lohn selbst haben wir natürlich die Ausgaben. An den kann man natürlich ebenso drehen. Die Baukosten in Deutschland schießen in die Höhe, da unsere Baunormen aberwitzig sind. Die standards in den Niederlanden sind schon sehr hoch, trotzdem kann man da quasi ohne zu übertreiben für 40% des Geldes bauen. Das spiegelt sich dann natürlich auch in den Mieten wieder, die hier ein immer größeres Problem werden.
Da diese auch massiv unterschiedlich sind, müsste man diese ebenso mit einbeziehen. Es ist was anderes ob man in der Innenstadt in München wohnt oder auf dem Land im Osten. Für diese Leute bedeutet 9,19 Euro einfach nicht das Gleiche, vor allem aufgrund so Posten wie der Miete.
Natürlich müssen, wenn wir den Mindestlohn groß anheben, auch alle anderen Berufe hoch. Warum soll ich z.B. die Schule vernünftig machen, ggf. länger in der Schule hocken, eine Ausbildung oder ein Studium hinten dran machen, wenn ich am Ende das Gleiche bekomme? Klar gibt es darüber hinaus andere Aufstiegschancen usw. daran denkt jemand der frisch von der Schule ist aber nicht immer, da ist schnelles Geld für viele reizvoller.
Ich konnte im Norden mit meinen Einstiegsgehalt gut leben. Das waren umgerechnet gut 11,50 Euro die Stunde, bei einer Warmmiete von 700 Euro. Viel weniger hätte es auch nicht sein dürfen. Als Single ohne Auto war das aber durchaus mehr als genug. Natürlich dürften da nicht mehre teure Haushalts/Elektrogeräte zeitgleich den Geist aufgeben, dann wird es knapp.
Familie, Auto, Urlaub und ähnliche Sachen sind mit so einem Gehalt auch sehr knapp. Nicht unmöglich aber dann erreicht man schnell einen Punkt, wo man wirklich von der Hand in den Mund lebt und jeden Cent umdrehen muss.
Theoretisch gönne ich jeden mindestens so ein Leben, womit der Mindestlohn von 12 Euro wie wir ihn in Norwegen haben interessant wäre. Aber wie gesagt das hat noch viele andere Auswirkungen, sowohl auf die Berufe und Branchen die davon direkt betroffen sind, als auch diese, die einen ähnlichen Lohn mit Ausbildung/Studium geboten haben. Daher mag ich mich da auch gar nicht auf eine Zahl festlegen, da ich das so auf die Schnelle gar nicht überblicken kann. Und äußere nur meine paar Gedanken :)
12€ halte ich für sehr angemessen, bei unbeliebten und gefährlichen Jobs mehr oder sehr viel mehr, Urlaubsgeld und/oder Weihnachtsgeld sollte auch selbstverständlich sein.
Man muss immer realistisch bleiben. Denn es sollte wirtschaftlich machbar sein; sozial und gerecht; sowie kommerziell zu schaffen!
Deshalb, 10,75€ Euro.
LG
Min 12€ sonst lohnt es sich net zu arbeiten
Dann müssen aber auch sämtliche andere massiv steigen, Leute mit Ausbildung oder Studium steigen nicht selten, vor allem in kleineren Betrieben, deutlich tiefer ein. Da bin ich im Bereich Softwareentwicklung/Projektleitung heute mit 7 Jahren Berufserfahrung und Fachabi + Ausbildung. Eingestiegen bin ich mit gut 11,50 Euro.