Wie mit diesem Hausmeister umgehen
Problem: In der mehrparteiigen Wohnanlage, in der ich wohne (Eigentumswohnung) geht mir der Hausmeister immer noch mehr auf die Nerven, und zwar in einem Ausmaß, dass es völlig unterträglich ist. Auch wenn das jetzt komisch oder seltsam klingt, aber der ist zu einer richtigen Belastung für mich geworden.
Gründe: Dieser Hausmeister hat eine ganz ausgeprägte narzisstische Persönlichkeitsstörung, daran gibt es keinen Zweifel, denn er verhält sich wie ein Narzisstisch-Perverser aus dem Bilderbuch, in jeder Einzelheit. Ich bin hier erst vor ca. 1 Jahr eingezogen, und habe mich, zufällig, vor ca. sechs Wochen, mal mit dem etwas länger über Gott-und-die-Welt unterhalten, ganz normal zur Unterhaltung, wie man das eben tut, und um ein freundlich-entspanntes Verhältnis zu schaffen.
Das hätte ich aber besser nicht getan: Seitdem glaubt der Hausmeister, er habe einen Anspruch auf meine Person, und ich werde von ihm so behandelt, als sei ich sein Eigentum. Das ist die genau zutreffende Beschreibung. Ich werde von dem in zunehmendem, immer schlimmer werdenden Maß vollständig respektlos, entwürdigend und distanzlos behandelt, wie das für Narzissten eben typisch ist. Und das, obwohl ich, wenn schon, in der Sozialhierarchie unserer Gesellschaft meilenweit über dem stehe. Ich denke nicht in Sozialhierarchien, aber wenn, dann würde es mir zustehen, ihn von oben nach unten zu behandeln (was ich aber nicht tue), nicht umgekehrt.
Er "grüßt" in einer Art, dass das in Wahrheit eine Beschimpfung ist, und obwohl ich ihm immer wieder nonverbal zu Verstehen gegeben habe, dass ich nicht geduzt werden möchte, rutschte ihm immer wieder das "Du" heraus, und man sieht es ihm an, dass er einfach nicht "Sie" sagen möchte. Letztens hat er mich ganz ungeniert und in unverschämtestem Ton geduzt. Deshalb wies ich ihn in aller Deutlichkeit darauf hin, dass ich es mir verbitte, von ihm geduzt zu werden.
Wiederwillig nahm er das zur Kenntnis, aber in einem Na-gut-ich-muss-das-machen-aber-ich-sehe-es-gar-nicht-ein Habitus. Und nun ist es noch schlimmer. Der Hausmeister "rächt" sich bei mir bei jeder Begegnung, indem er mich auf die gröbste und ungenierteste Art anquatscht, ohne den allergeringsten Anstand. Das ist unerträglich.
Normaler Weise könnte mir das egal sein, aber der ist ANDAUERND im Haus unterwegs (ohne dabei tatsächlich etwas im Haus zu arbeiten, denn faul ist der obendrein und lässt alles schleifen). Deshalb ist es aber so gut wie unmöglich, das Haus zu verlassen oder zu betreten, ohne dem zu begegnen. Es ist für mich tatsächlich, deshalb, schon Horror, wenn ich nur durch das Treppenhaus gehe: "Hoffentlich begegnet mir dieser Hausmeister nicht wieder." Denn der KANN und WILL mich einfach nicht in Ruhe lassen, seine Reaktionen, wenn er mich nur sieht, sind impulisiv und ohne Selbstkontrolle, das kann man kaum beschreiben. Er versucht dann die "Herschaft" über mich zu gewinnen.
Was tun?
- Völlig ignorieren?
- Ihn stets subtil in die Schranken weisen?
7 Antworten
Ich fände die Variante ignorieren weitaus besser, sollte er zu weit gehen kannst du ihn ja, möglichst höflich, bitten aufzuhören
LG
Trotzdem ist es verschwendete Energie, sich über solche Leute aufzuregen.
So schwer es sein mag, ich wünsch dir viel Glück damit umgehen zu können
Danke.
Viele wirklich gute Antworten, diese ist die hilfreichste. Denn bei meinem obigen Kommentar hatte ich noch nicht bedacht: Man MUSS mit einem Hausmeister gar nicht klarkommen, und es kann höchst gefährlich und kontraproduktiv sein, wenn man sich mit dem, notgedrungen, auf eine persönliche Auseinandersetzung einlässt.
Denn: Das mit dem Deutlichwerden habe ich ja schon gemacht, und das birgt aber auch immer die Gefahr, dass man sich erst Recht in eine Konfrontation hineinziehen lässt, die völlig sinnlos, und höchst ärgerlicher Weise sehr viel Kraft kostet, und dass es für andere - wenig reflektierende - Hausbewohner dann so wirkt: "Die haben sich ja immer in der Wolle", wenngleich ich dafür nicht das Allergeringste kann, oder es heißt dann noch, ich suche Streit mit dem Hausmeister oder so, obwohl das natürlich in keiner Weise der Fall ist. Ich möchte keinen Kontakt mit dem, und einfach nur meine Ruhe haben.
Man muss mit einem Hausmeister überhaupt nicht sprechen. Und wenn es, tatsächlich, etwas gibt, das der Hausmeister reparieren soll, oder so, dann reicht ein Zettel im Briefkasten.
Ansonsten kann man sich immer, in Schriftform, an die Hausverwaltung wenden, und muss nicht mit dem Hausmeister selbst kommunzieren. Das ist ja eine ganz sachliche Angelegenheit.
Insgesamt hast Du genau Recht: Das hat mich, völlig sinnos, bereits sehr viel Nerven und Energie gekostet, und dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Und ich habe ein Recht darauf, hier ungestört leben zu können.
Es ist genau richtig: Wenn er weiterhin zu unverschämt wird, dann einfach möglichst höflich bitten, damit aufzuhören. Denn das kostet am wenigsten Kraft, und damit läuft man auch nicht Gefahr, am Ende selbst noch als Buhmann dazustehen.
Weder noch - ganz klar und deutlich die Grenzen zeigen - schließlich bist Du als Eigentümer ja gewissermaßen auch Arbeitgeber. Wenn alles nicht hilft - Verbündete suchen (wirst kaum das einzige "Opfer" sein), Abmahnung und notfalls Kündigung veranlassen!
Danke für Deine sehr hilfreiche Antwort.
Du schreibst viel,aber konkret wirst du leider nicht.Bzw. du bleibst sehr abstrakt.
Ignorieren,nonverbale Kommunikation und subtile Botschaften bringen wohl nichts.
Ergo mußt du klare einfache Sätze von dir geben;-),die sagen,was du willst und die ihn zurückweisen
Ich glaube,dein größeres Problem ist,dass du Scheu hast,deutlich zu werden.Nur Mut.
Danke, super Antwort.
Im Übrigen: Es würde nichts bringen, hier noch konkreter zu werden, denn den Tonfall kann man hier ja nicht wiedergeben. Ich habe das schon mindestens ausreichend gut beschrieben. Und wenn man fortwährend geduzt wird, obgleich man, als älterer zudem, ausnahmslos die Sie-Form gebraucht, das sagt doch schon sehr viel. Außerdem: Ich könnte hier gar keine konkreten Beispiele einfügen, denn das lässt die begrenzte Zeichenzahl der Fragestellung nicht zu, sie ist sowieso schon ziemlich lang, wenngleich mit Sicherheit nicht länger als nötig.
Allerdings, eine sehr konkrete Einzelheit kann ich schon noch geben:
In besagtem Gespräch sah ich mich immer wieder dazu genötigt, mich einige Schritte von dem zu entfernen, um die Distanz zu wahren. Und anstatt, dass er kapiert hätte, was das bedeutet, ging er mir regelrecht hinterher, so dass er mich wieder kompromittierte.
Seine gesamte Körberhaltung und sein Gesamtverhalten sagen: "Ich bin hier der Großfürst und du bist mein Leibeigener."- Das kann man nicht noch konkreter beschreiben, wenn man keinen Roman schreiben will.
Tippfehlerkorrektur: "Körperhaltung"
Freundlich aber distanziert sein, wäre wohl am Besten. Wenn er unhöflich zu dir ist, dann spreche ihn drauf an. Irgendwann wird es ihm zu doof.
Zunächst mal danke für Deine Antwort.
Aber: Freundlich und distanziert bin und war ich immer. Das bringt, bei dem, überhaupt nichts, ganz im Gegenteil. Ganz normales freundlich-höfliches, distanziertes Verhalten wertet der als Schwäche und Unterwerfungsgeste.
Da noch weiter freundlich zu sein, ist unsinnig und kontraproduktiv, denn das ist ja gerade der Grund, weshalb sich der immer mehr herausnimmt.
Das was du beschreibst, das hilft bei normalen Menschen, die sich mal daneben benehmen. Aber, leider, nicht bei Personen mit eindeutig narzisstisch-perverser Persönlichkeitsstruktur, die es auf einen abgesehen haben.
Kannst du dich nicht über ihn beschweren beim Vermieter?
Ich bin ja Wohnungseigentümer, das schrieb ich doch.
30 Jahre Hausmeister, das spricht doch für mich. Gutes Benehmen ist doch ist doch wohl selbstverständlich. Leider gibt es immer schwarze Schafe. Glauben Sie mir ein Hausmeister braucht ein sehr dickes Fell. Hat er das nicht, ist er nicht geeignet für für diese Aufgabe. Ich habe meine Arbeit geliebt.Ich würde heute immer noch diese Arbeit gerne ausführen, wenn da nicht die Rente dazwischen gekommen wäre. Die Hausbewohner waren immer meine Schäfchen, ist man lieb zu ihnen, versammeln sie sich um einem und kuscheln. Jetzt dürfen Sie mich bedauern. Liebe Grüße aus dem Norden. A.K.
Danke für Deine Antwort.
Aber das mit dem "möglichst höflich" ist, in diesem Fall, völlig unsinng. Höflich und distanziert-freundlich bin ich dem gegenüber sowieso immer. Und das ist GENAU der Fehler.
Um es ganz platt zu sagen: Der ist so primitiv, dass er ganz normale freundlich-distanzierte Höflichkeit für Unterwerfung und Schwäche hält. In dessen Kreisen ist es wohl so, dass nur derjenige freundlich ist, der den anderen als "Alpha-Tier" anerkennen muss. Da noch weiter "möglichst höflich" zu sein, bewirkt das genaue Gegenteil, wie sich ja gezeigt hat. Der wird immer noch frecher und unverschämter, weil er sich dadurch auch noch als "Boss" bestätigt fühlt.