Wie lange dauert ungefähr die Abwicklung von einem Schmerzensgeldanspruch nach Autounfall?
Hallo, mein Mann und ich hatten vor 3 Wochen einen Autounfall. Der andere war Alleinschuldiger. Ich wurde bei dem Unfall verletzt und war wegen der Prellungen 2 Wochen krank geschrieben und bekomme Krankengymnastik, da ich jetzt vor allem abends nach der Arbeit noch Schmerzen habe (Habe mir beim Unfall Rücken und Oberarm geprellt). Haben direkt alles zum Anwalt gegeben. Hat jemand Erfahrungen dazu wie lange sich sowas hinzieht? Schuldfrage ist wie geschrieben eindeutig geklärt, Fragebögen der Polizei bereits erledigt und gegnerische Versicherung wurde zumindest wegen dem Unfall schon kontraktiert und hat auch einen Fragebogen geschickt. Hat vielleicht sogar jemand Erfahrungen zur Höhe des Schmerzensgeldes bei solchen Verletzungen?
Danke.
5 Antworten
Hallo,
die Dauer hängt von mehreren Faktoren ab. Am schnellsten sind die Verfahren, bei denen es keine strittigen Punkte gibt. Im polizeilichen Protokoll steht alles drin, die Arztberichte sind vorhanden und die Verletzungen vollständig ausgeheilt und die Forderungen sind nicht übertrieben. Dann kann es schon nach 3 Monaten beendet sein.
Wenn es schon Streit um das Verschulden gibt, weil das polizeiliche Protokoll unklar ist oder nicht existiert, wenn es gesundheitliche Vorschäden gibt oder die Möglichkeit, dass die Gesundheitsschäden auch von woanders herrühren können, kann sich das außergerichtliche Verfahren auch schon mal über 9 Monate hinziehen. Denn für die Klärung der strittigen Fragen braucht es eben Zeit. Wenn dann noch die Verletzung noch nicht ausgeheilt ist, wird schon die Ermittlung des Schmerzensgeldes schwierig und damit länger dauern. Wenn sich dann irgendwann herausstellt, dass die Gegenseite nichts oder zu wenig bezahlen will, muss man die Klage erheben. Das dauert dann nochmal 9 Monate bis zu zwei Jahre. Das kommt dann auch darauf an, wie belastet das Gericht ist und ob ein Sachverständigengutachten notwendig wird.
Aber bei ein paar Prellungen sollte man sich schnell auf einen Betrag einigen können. Pro Woche der AU würde ich von 200,00 Euro ausgehen, wobei man insgesamt nicht über 800,00 Euro kommt, es sei denn es liegen besonders schmerzhafte Schürfwunden vor. Erst wenn eine Fraktur vorliegt, käme man über 1.000,00 Euro.
Ich hoffe, die Antwort war hilfreich.
Bei meinem Sohn hat es ein gutes dreiviertel Jahr gedauert, weil, obwohl Schuldfrage geklärt, die gegnerische Versicherung quergeschossen hat.
Also rechne nicht zu schnell mit einer Zahlung
LOL.... hatten wir auch gedacht, und dann kamen die mit einer Einmalzahlung von 250€ + 30€ Taxikosten für einen 12 Jährigen, der überfahren wurde
Damit wäre ich schon zufrieden denke ich. Habe aber da so garkeine Erfahrung und vertraue dann der Meinung meines Anwalts.
Unser Anwalt hat 7500€ anvisiert...gut, alles hat Junior dann nicht bekommen , aber auch nicht sehr viel weniger.
Das war aber ein ziemlicher Unterschied zu 280€
Oh ha, das ist natürlich ein echter Unterschied. Dann wurde er bestimmt schwer verletzt.
Oh ja...und dass nur, weil der Autofahrer mit seinem Handy beschäftigt war :(
Ich mache seit fast zwei Jahren mit der Versicherung herum. Und dabei geht es nicht nur um Schmerzensgeld, sondern auch um Arztrechnungen.
Ich hoffe, Du hast einen guten Anwalt, der auf Verkehrsrecht spezialisiert ist.
Danke für deine Antwort, ja bin direkt zum Fachanwalt für Verkehrsrecht. Arztrechnungen sind bei mir eigentlich nicht vorhanden, es sei denn meine Krankenkasse macht da Ansprüche geltend. Geht nur um die Zuzahlung bei Medikamenten/Krankengymnastik, Fahrtkosten und Schmerzensgeld. Dürfte also insgesamt nicht so hoch sein.
Deine eigene Krankenversicherung geht in solchen Fällen nur in Vorleistung, natürlich sind durch den Unfall Schadensersatzansprüche deiner Krankenversicherung gegen den Verursacher entstanden. Für die Krankenkasse bleibt das eine vollkommene Nullnummer.
Vergl §823 BGB, wer anderen widerrechtlich einen Schaden zufügt ist zum Schadensersatz verpflichtet.
Deine Schmerzensgeldansprüche können sich eine ganze Weile hinziehen. Ein bis 2 Jahre sind durchaus normal, zumal die Beschwerden ja derzeit noch bestehen. Nur wenn alle Therapien abgeschlossen sind lässt sich eine kurzfristige Einigung finden.
Ah ok, hatte jetzt gelesen das die Behandlung nicht abgeschlossen sein muss.
Muß sie auch nicht, aber sobald sie abgeschlossen ist kann auch schon früher eine Einigung erfolgen.. Verglichbar ist sowas mit der Vorgehensweise einer Unfallversicherung, die begutachtet frühestens nach einem Jahr die bleibenden Beeinträchtigungen, oder schon früher falls keine Besserung mehr zu erwarten ist und alle Behandlungen abgeschlossen sind. Ist der Arm natürlich ab, dann wächst er auch nicht nach und es kann eine kurzfristige Einigung erfolgen Schmerzensgeld wird anders bearbeitet aber die Grundzüge sind vergleichbar..
du weisst ja gar nicht, wie es mit dir weiter geht, oder? Wie lange du noch schmerzen hast. Mein Unfall ist jetzt 2,5 Jahre her. Ich habe einen Abschlag erhalten.
Endrechnung folgt noch.
Das bestimmt das Gericht und der Amtsarzt
Der Amtsarzt bestimmt wie lange es dauert oder wieviel zu zahlen ist?^^
Ne, das Gericht
Und warum Gericht? Der Unfallversursacher hat noch am Unfallort gegenüber der Polizei die Schuld voll zugegeben. Damit sind sich doch alle einig. Auch die Polizei hat das so schon bestätigt.
Das er Schuld hat besagt nur das er Schadensersatzpflichtig ist. Die Höhe des Schmerzensgeld ist eine rein zivilrechtliche Angelegenheit
Warum Amtsarzt? Habe ich bis jetzt noch nirgends gelesen das jemand da hin musste. Meinem Arzt und der Polizei liegt das Schreiben vom Krankenhaus vor. Ich weiß das es reine Spekulation ist wieviel man bekommt, wollte einfach nur von anderen Erfahrungen wissen.
Danke für deine Antwort, soweit macht die Versicherung keine Probleme.