Wie komme ich ohne großartige Umwege aus der verflixten Altenpflege raus!?
Seit ca. 8 Jahren bin ich jetzt in der Pflege! Hab brav meine Ausbildung zur exam. Altenpflegerin gemacht! Anfangs hab ich im amb. Dienst gearbeitet und bin jetzt anschliessend wieder in einem Altenheim gelandet. Ich bin ehrlich gesagt nur noch am Ende. Privatleben erschwert, durch Schichtarbeit und ständiges Einspringen. Der Vorgesetzte ist scheinbar der Meinung man lebt nur noch für diesen Mist und man selbst geht einfach nur noch unter. Ich habe dort das arbeiten angefangen, unter der Vorraussetzung eine richtige Einarbeitung zu bekommen...NIX! 1ster Tag reinstes Vorzeigehaus, 2ter Tag gleich reingeschmissen worden...naja ist ja nicht das erste mal. Ich komm einfach garnicht mehr in diesem Beruf klar...wobei ich natürlich klar stelln muss, dass meine Bew. / Pat. davon nie was mitkriegen. Ich setze meine Maske auf, bin nett und freundlich, doch innerlich staut sich so viel Unzufriedenheit auf und das geht jetzt schon jahrelang. Ich möchte aus diesem Altenpflegeleben komplett raus... gibt es jmd. dem es auch so geht und hat vllt. Ideen, was man tun kann? Meine Familie kann sich da kaum reinversetzten, sie können garnicht nachvollziehn, wie ich mich fühle... glaub das können nur wir Leute aus der Pflege..
21 Antworten
Hallo...ich kann Dich sehr gut verstehen,habe 22 Jahre in der Altenpflege gearbeitet.Alles was Du angibst entspricht voll der Realität. Viele Kollegen vor Dir schon haben sich dies Frage gestellt und versucht mit allen Mitteln und Wegen hier heraus zu finden.Ich kann Dir leider auch nur einen Rat geben, gehe zum Arbeitsamt und erkläre Deinem Arbeitsberater, dass Du aus psychischen Gründen diese Arbeit nicht mehr fortführen kannst.Ich denke, das wäre der einzige Grund den sie akzeptiern könnten,denn in die Psych eines Menschen hineinschauen kann niemand.Ich drücke Dir alle Daumen dass Du damit durchkommst.
Danke für das Sternchen!
Also, es ist doch irgendwie schön zu sehen, dass man mit diesen Gedanken nicht alleine dasteht. Ich bin exam. Altenpfleger, seit 5 Jahren mit der Ausbildung fertig, vorher war ich aber schon als Zivi in der Betreuung und habe ein Vorpraktikum absolviert. Ich glaube, diese Unzufriedenheit entsteht dadurch, dass in der Ausbildung nie die Realität gezeigt wird. Bei praktischen Übungen helfen alle mit. Und in der Realität? Verkrampfungen, Kontrakturen, gegen-arbeiten, Angst und vielleicht sogar Gewalt. Zudem werden die Altenpflegekräfte im Volksmund ja als "Arschputzer" bezeichnet. Und ich muss sagen, es stimmt! Professionell heisst es "Inkontinenzpflege", aber leben wir in einem Land namens Latein oder in Deutschland bzw. Österreich? Zudem, und das finde ich sehr interessant, haben wir Pflegekräfte eine viel höhere Verantwortung, als unsere Vorgesetzten. Denn wenn wir einen Fehler machen, dann sitzt nicht die Vorgesetzte vor Gericht, sondern wir, da wir die handelnde Kraft waren! Aber gleichzeitig sollen wir immer mehr Arbeit in noch weniger Zeit erledigen, alleine wohlgemerkt! Es gibt anscheinend Leute, die denken, mit Langzeitpflegeeinrichtungen könnte man Geld verdienen! Mir ist wohl bewusst, dass wenn man es so wie ich formuliert, dass dann keiner Lust auf diesen Job hat! Und das ist verständlich, auch ich habe keine Lust mehr darauf. Nur, und jetzt kommt ein großes Problem: Das Arbeitsamt ist der Meinung: Einmal Pflege, immer Pflege! Deswegen wird ja versucht, jeden möglichen Arbeitslosen in die Pflege zu schleusen. Die, die dadurch kaputt sind, die bekommen keine Umschulung oder Weiterbildung, denn schließlich gibt es ja offene Stellen in der Pflege. Ja, die gibt es, aber wieso wohl?! Es wird immer von Qualitätsmanagement gesprochen. Komisch das die Pflegekräfte darunter leiden müssen. Ich bin zwar jetzt etwas von deiner Fragestellung abgewichen, aber das musste ich mal loswerden. Auf die Frage, wie man aus der Pflege rauskommt, gibt es glaube ich, kein Patentrezept. Ich hatte mal einen Nervenzusammenbruch, war dadurch 4 Wochen Stationär auf der Psychiatrie und insgesamt 3 Monate krank. Trotz zweier Atteste, von Psychologin und Psychiaterin, bekam ich keine Umschulung oder Weiterbildung vom Arbeitsamt. Also bin ich in diesem Beruf geblieben: Aber nur wegen des Geldes, damit ich unser Haus nicht verliere. Im Endeffekt ist jeder Arbeitstag eine Qual. Du bist im Endeffekt der Sklave, der nur rumgescheucht wird, insbesondere von Angehörigen. Du darfst deine Meinung nicht sagen, und wenn du es tust, hörst du nur: du seist für diesen Job nicht geeignet! Jedes mal, wenn ich diesen Satz höre, habe ich das große Bedürfnis, meiner Vorgesetzten eine rein zu hauen. Ich schätze, so richtig raus aus diesem Job kommt man nur, wenn man kündigt, und einen komplett neuen Job erlernt. Allerdings ist das leichter gesagt als getan, denn jeder von uns hat monatliche Ausgaben, die mit einem Ausbildungsgehalt nicht abgedeckt werden können. Aber solange nichts gravierendes in der Pflege passiert, wird auch nichts verändert. Und selbst wenn was passiert, auch egal. Denn irgendeinen dummen findet man ja immer für diese Arbeit, so kommt mir oft das Denken meiner Vorgesetzten vor. Und Streiken? Besser nicht. Denn wenn die Pflegekräfte streiken, und dadurch Wunden oder gar Sterbefälle geschehen, dann müssen nicht die Vorgesetzten dran glauben, sondern die Pflegekräfte! Denn auch wenn ich für den alten Menschen da bin! Nicht nur er hat seine Grenzen, auch ich! Und wenn ich in Akkord arbeiten will, dann geh ich zu Opel, aber nicht ins Pflegeheim! Und jetzt will ich langsam zum Schluss kommen und dir zumindest eine vernünftige Antwort geben: Vielleicht gehst du auf 50% runter und machst nebenbei berufsbegleitend eine neue Ausbildung, in einem komplett anderen Bereich. Dann hättest du neben der Pflege Abwechslung und ein Ziel wo du hinarbeiten könntest. Ich versuche immer etwas zu finden, was mich motiviert, oder wofür ich arbeiten gehe. Dann rückt die Arbeit etwas in der Hintergrund. Allerdings habe ich meine Maske abgelegt: Als meine Vorgesetzte mich gefragt hat, warum ich in dem Beruf bin, habe ich ihr knallhart gesagt: Wegen dem Geld! Das gefiel ihr gar nicht. Aber die Wahrheit ist nur dann hart, wenn man sie nicht hören will. Auch meine Kollegen meinen, ich sei egoistisch, nur weil ich nicht alles so mache wie sie. Ich nenne es Selbstschutz! Ich muss schließlich auf mich und meinen Körper achten, deswegen arbeite ich auch nicht mehr so schnell wie früher. Denn je schneller gearbeitet wird, desto schneller passieren Fehler! Und die können in der Pflege gravierende Folgen haben!
Ich kann deine situation mir ganz klar vorstellen und deine Psychische Lage verstehen und akzeptieren, weil es so ist, wenn man schon einmal sich mit dem gedanken beschäftigen anfängt, egal was der auslöser ist. Wenn du nichts unternehmen tust, leider muss ich dir sagen dass es sich noch in den negativen richtung entwickeln wird. Wenn man in den Arbeitsleben eintritt, dass es auch Privat leben negativ oder positiv beeinflußen wird, ist ja bekannt, kunst ist das mann die beiden lebensbereichen irgendwie im griff bekommt, da ohne eine andere wird nichts. Schichtarbeiten ist ganz normal, ständiges einspringen und dass es dich stört ist eine zeichen dass du deine verantwortung auch im schwierigen situationen erfüllen möchtest, aber momentan alles zuviel ist. Vorgesetzter ist Vorgesetzter, d.h. der hat auch seine Vertraglichen verpflichtungen gegenüber Arbeitgeber, aber Er/Sie ist auch ein Mensch und mit menschen kann man sich Kommunizieren, versuche es nochmal, auch wenn du schonmal versucht hattest. Versuche dich mal in seine/Ihre lage zu versetzen und dann nochmal denken, wie du mit solcher problematiken umgehen würdest. In der heutigen Altenpflege sah Realitäten immer ganz anders aus, da manche negativen demotivierten situationen überwiegend mit dem vorgegebenen Massnahmen zu tun hat. Du kommst nicht mit dem Beruf "Altenpfleger" sondern mit dem manchen Realitäten, Situationen nicht klar, dies ist aber auch normale reaktion von eine mensch. Dies bestätigst du mit deinem eigenen äußerung "wobei ich natürlich klar stelln muss, dass meine Bew. / Pat. davon nie was mitkriegen. Ich setze meine Maske auf, bin nett und freundlich" wenn du dies nicht mehr bist, dann kanst du sagen dass du nicht mehr klar kommst, aber es sah so aus das du nur mit dem dortigen Organisation nicht klar kommst. Daher kann ich als erfahrener nur empfehlen "Handeln, Handeln, Handeln", wirst du nichts verlieren umgekehrt auch wenn nicht sofort aber nach bestimmten Zeiten was dazu beitragen mit deinen evtl. Verbesserungsvorschlägen. Ich kann dich und deine Psychischen Lage vollkommen verstehen und akzeptieren, da es nicht etwas neues ist. Aber es ist keine Grund aus dem Beruf auszusteigen, ganz umgekehrt, eigentlich jetzt muss du dir neue Ziele setzen und diesen erreichen versuchen und dann in anderen position evtl. versuchen die lage zu verbesseren, versuchen sage ich, da bei manchen vorgaben die eigenen händen gebunden sein wird. Ich wünsche dir dass du deinen gedankenrichtung ändern kannst und wieder deine freude an deine tätigkeit erlebst. Es ist viel wert und große unterschied, besonderes in der Pflege wo man mit dem menschen zutun hat, die auch für Ihre Lage nichts tun können, aber an eine fremde hilfe angewiesen sind. Du hast gute Herz, du willst ja nur, dass die negative Lage sich einwenig in positiven richtung verändert.
Ja seine Einstellung ist schon toll und bewunderndswert auf alle Fälle. Wie ich schon mal geschrieben hab, den Job muss man wirklich lieben. Momentan bin ich gezwungen noch weiter zu machen, Geld, Geld, Geld.. eben. Das mit den Kollegen ist fast überall das selbe. Ständiges gemobbe.. gegeneinander arbeiten usw und das allerschlimmste, die alten Leute werden übelst vernachlässigt, weil man mit der Arbeit nicht nach kommt. So ist es bei uns zumindest. Ich freu mich, wenn es Leute gibt, die diesen Beruf noch gern ausüben..
du kannst in die krankenpflege umsatteln,am besten in dem du die ausbildung anfängst. sie rechnen dir vielleicht ein halbes jahr an. aber auch dort gibt es schichtarbeit,stress und die arbeitsbedingungen sind nicht gerade rosig.an sonsten schau dich nach einer anderen ausbildung um...erzieherin.gärtnerin
Mittelfristig wird sich in dieser Branche sicherlich nix ändern. Ich arbeite auch nur im Rettungsdienst, weil ich das gern mache, nicht, weil ich davon reich werde.
Hast du mal an eine Umschulung oder zweite Ausbildung gedacht? Bevor du dich ganz kaputt machst, such dir eine gesunde Alternative!
Ich glaub diesen Beruf muss man lieben, ansonsten ist man verloren. Bin körperlich total zierlich und dann immer dieses schwere gehebe.. puh >.<! Tricks hin oder her.. Das mit der Umschulung hört sich gut an, nur da stellt sich die Frage hol ich mir ein Attest vom Arzt, dass ich s körperlich nicht mehr packe und häng das komplett an den Nagel..weil ich muss ja auf etwas zurückgreifen können, weil man grad in der Altenpflege ja immer was bekommt.. wenns mal ganz dumm läuft. Aber ich denke, wenn dann muss man das wirklich komplett aufhören, sonst kommt man da nie raus.
Attest vom Arzt ist gut. Du kannst dich aber auch wegen psychischer Überlastung krankschreiben lassen. Allerdings hab ich keine Ahnung, wie das mit einer Umschulung dann läuft. Da müsstest du jemanden fragen, der sich damit auskennt ;-)
Also das mit der Umschulung ist garnicht so einfach. Dem Arbeitsamt gehts nur ums Geld, da ich schon 2 Ausbildungen hab und Umschulungen teilweise etwas kosten, übernehmen sie das nicht. Aber nur zur Info für alle :D! Im Oktober beginnt in Erlangen die Schule für Massage+ med. Bademeister- Ausbildung, für die man nichts zahlen muss! =)
eine sehr gute, vorbildliche Meinung!! So hab ich auch mal gedacht und versucht etwas zu ändern... Zunächstmal hatte ich auch gute Vorraussetzungen dafür, zumal mein Chef und die Kollegin sehr viel von mir hielten und ich schnell zur WBL befördert wurde, sogar noch die PDL Ausbildung machen sollte und so weiter... bis den Kollegen klargeworden ist, dass ich ernsthaft etwas ändern möchte und mit aller Konsequenz auch eín gewisses Mindestmaaß an Menschenwürde (wie doof das klingt - aber ich denke Leute vom Fach werden verstehn worauf ich damit hinaus möchte) auf gar keinen Fall unterschreiten werde... es endete damit dass ich massiv gemobbt wurde und als ich mich auch dagegen mutig vor versammelter Mannschaft wehrte, änderte dies nur, das ein Kollege es offen zugab und mich genauso offen weitermobbte und das die anderen noch massiver und hinterhältiger wurden. Ich stand irgendwann vor der Entscheidung entweder mich und meine Familie aufzugeben oder mir ne Auszeit zu nehmen. Trotzdem Hut ab vor all denen, die noch Kraft und Mut haben zu versuchen etwas zu ändern!!