Wie kann ich mich von meiner Mutter lossagen?
Ich, weiblich, 32, habe leider eine Mutter, die mir nie eine Mutter war. Sie war sehr ichbezogen, launisch und bei Arbeitsanfall unpässlich. Schon als Kind habe ich mich um meine Geschwister, den Haushalt, den Alltag kümmern müssen. Schlimm wurde es dann, als sie einen Choleriker heiratete, der uns alle drangsalierte, schlug und mich massiv belästigte. Meine Mutter wußte von all dem, sah aber weg. Die Zeit war die Hölle. Nach dem Abi bin ich weit weggezogen, hielt anfangs noch halbwegs den Kontakt, brach ihn aber dann, weil die Situation immer belastender wurde komplett ab. Bin seit vielen Jahren glücklich "Waise". Meine Tante ist meine Ersatzmama.- Nun mein Problem: bin beruflich in gefährlichen Gegenden unterwegs, so dass die Chance groß ist, dass ich verunfalle od. umkommen könnte. Möchte aber nicht, dass meine Mutter in diesem Fall über mich (bei Pflegebedürftigkeiten usw.) bzw. meinen Nachlass entscheidet. Habe überall meine Tante als nächste Angehörige eingetragen. Das wäre aber wohl rechtlich nicht haltbar. Was tun?
6 Antworten
Ich lade Dich ein, Dir immer wieder etwas Gutes zu tun. Das darfst Du Dir gönnen, denn als Du es brauchtest, bekamst Du es nicht oder zu wenig. Erstens - Konkret zu Deiner Frage, wo immer Du Dich jetzt zu Hause fühlst, gibt es bei den Ämtern eine Gleichstellungsbeauftragte, die Dir sicher eine kompetente Anwältin zur Klärung Deiner Fragen vermitteln kann. Hier ist das Geld gut angeletgt. Oder versuche es im Internet, da findest Du mindestens zwei Foren (Frag Deinen Anwalt und Dein gutes Recht muss nicht teuer sein - oder so ähnlich) Zweitens - Da ich Dein Problem aus meinem Leben kenne, kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, Dir von Deinem Hausarzt eine Psychotherapie (bei einer Frau) zu verschreiben, um die belastende Geschichte mit Deiner Mutter aufzuarbeiten. Sonst könnte dieses Erleben wie ein Holzwurm sein und Dich kaputt machen auch wenn Du es vermeintlich nicht wahr nimmst. Ich habe meiner Mutter mit Hilfe eine vertrauensvollen Psychotherapeutin verzeihen können. Dennoch musste ich lernen gut zu mir zu sein, so habe ich sie weder mit beerdigt noch sonstiges von ihr erwartet und bekam schließlich mehr als sie mir geben wollte. Viel Glück auf Deinem sicher nicht leichten aber erfolgversprechendem Weg. Du schaffst es.
...wäre die erste Anlaufstelle (auch um deine Entscheidung über etwaige Nachlassregelungen zu dokumentieren), besonders in diesem speziellen Fall, nicht ein Notar!?
Der wird dir mit Sicherheit sagen können, was "rechtlich haltbar" ist und was eher nicht...
es würde vermutlich was helfen wenn du mit deiner tante zur Bezirkshauptmannschaft oder so gehst und dich mal erkundigst. Ich glaube sie kann dann das Sorgerecht beantragen oder so.
Neben dieser ganzen Problematik stell ich mir die Frage, warum Du einen Job hast, bei dem "die Chance groß ist, dass ich verunfalle od. umkommen könnte".
Das (!) wär das Erste, was ich in meinem Leben ändern würde.
Die Frage der Pflegebedürftigkeit stellt sich dann auch vielleicht gar nicht.
Das alles mit einem Notar schriftlich machen und beglaubigen lassen und zwar zwingend. Nur so kann Deine Mutter nicht mehr über Dich bestimmen, wenn es Dir selbst nîcht mehr möglich wäre.