wie kann ich mich besser und erfolgreicher durchsetzen?
hallo, ich arbeite als Erzieherin und bin momentan echt ratlos. In dem Kindergarten in dem ich bin, gibt es eine Ruhestunde für die kleinsten die ich aktuell betreue. Dabei habe ich nur mit einem Kind (wird bald 4) Probleme, es hüpft auf dem Bett, stört die anderen und ist dabei immer sehr laut. Auf Verwarnungen und Konsequenzen reagiert das Kind nicht, das macht es irgendwie noch schlimmer. Wenn das Kind sich so verhält möchte ich ihm nicht allzu viel Aufmerksamkeit geben da es ja sonst denkt dass sein Verhalten okay ist. Von Kollegen will ich mir keine Hilfe holen da das Kind mich sonst nichtmehr ernst nimmt. Ein Gespräch mit der Mutter war auch erfolglos. Hat jemand vielleicht noch einen guten Tipp?
4 Antworten
Das klingt einfach so, als brauche das Kind diese Ruhestunde nicht mehr und ist nicht müde. Warum kann es denn nicht aufbleiben und spielen?
Natürlich möchtest du dem Kind nicht das Gefühl vermitteln, es für sein Verhalten zu belohnen, aber falls es sich so verhält, weil es Aufmerksamkeit einfordert, könnte es einfach sein, dass es sie wirklich braucht.....für manche Kinder ist negative Aufmerksamkeit "besser" als gar keine.
Aber erst mal denke ich, das Kind ist einfach nicht müde und du solltest mit den Kollegen reden, ob es da nicht eine andere Lösung gibt, bei der sich der Junge eben nicht hinlegen muss.
ich denke auch dass das Kind das nicht mehr braucht aber in der Zeit ist eine anderweitige Betreuung nicht möglich, habe dem kind schon gesagt dass es nicht schlafen muss aber bitte leise sein weil es andere stört. Ich bin die einige bei der es das Problem gibt 🤔
Ich finde die Frage wie man sich erfolgreicher durchsetzt hier völlig fehl am Platz. Die Frage sollte sein, wie man hier alle Bedürfnisse unter einen Hut kriegt.
Das 3-Jährige Kind hat nicht das Bedürfnis zu schlafen, dies ist keine Seltenheit und viele Kinder in diesem Alter sind einfach aus der Mittagsschlafphase raus. Ein Kind nun mit Durchsetzungsvermögen dazu zu bringen leise zu sein, kann nichts werden. Das Verwarnungen und Konsequenzen alles nur noch schlimmer machen, kann ich mir gut vorstellen. Ein "Leg dich hin!" "Sei jetzt ruhig!" "Das stört die anderen!" schafft keine ruhige Schlafatmosphäre. Dem Kind in diesem Fall die Aufmerksamkeit zu entziehen, finde ich gehört auch nicht zu einer professionellen Haltung. "Das Kind denkt ja sonst es wäre okay." Es ist ein 3-jähriges Kind, da ist mit "Wenn du.... dann passiert..." nicht viel zu erreichen.
Wir hatten in unserer Kita schon oft das selbe Problem. Aber da hilft wirklich nur Ruhe bewahren und nicht in ein Kräftemessen zu verfallen. Das Kind möchte dich nicht ärgern wenn es nicht schläft, es möchte auch nicht die anderen ärgern. Es ist zu alt zum Schlafen und hat den Wunsch auch in seinen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden und wenn das Kind unruhig wird, ist das nur ein Ausdruck seiner Bedürfnisse. Wir konnten beobachten, dass es nämlich auch abhängig von der Erzieherin ist, wie sich die kleinen Störenfriede verhalten. Eine Kollegin verfällt ständig wieder in den Machtkampf und das Kräftemessen, weil sie auch den Willen hat sich durchzusetzen und nicht erkennt, dass es nicht der richtige Weg ist. Sie hat dem Kind schon oft gedroht sein Kuscheltier abzunehmen, wenn es nicht leise ist und dies dann auch durchgezogen (Wollte sich selbst Konsequenz beweisen) und am Ende kommt sie völlig entkräftet aus dem Schlafraum... Eine andere Kollegin nimmt sich Zeit für sie, krault sie am Arm, liegt 5 Minuten bei ihr am Bettchen und schon ist sie fast eingeschlafen... Weil sie einfach nicht schon mit der Haltung in den Schlafdienst geht "dieses Kind muss ich ruhig halten".
In der Arbeit der Erzieherin ist es so wichtig sich selbst und seine Motivgründe immer wieder aufs Neue zu reflektieren und sich seinen Verhaltensmustern bewusst zu sein. Regeln und Strukturen sind für Kinder wichtig, sie schaffen einen Rahmen und geben ihnen Sicherheit, aber mit purer Konsequenz haben sich schon so manche die Zähne ausgebissen... Überdenke deine Lösungsansätze. Es muss ein Kompromiss in dieser Situation geschlossen werden, du wirst es nicht zwingen können. Mache dem Kind zum Beispiel den Vorschlag einen Igelmassageball mitzunehmen und sich mit diesem abzurollen, oder du rollst das Kind ein wenig in die Entspannung. Ihr könntet aber auch ein Hörspiel anmachen, vielleicht konzentriert sich das Kind etwas mehr darauf oder ein Nachtlicht oder du erzählst dem Kind leise eine Geschichte. Damit belohnst du auch nicht sein schlechtes Verhalten oder seine Störungen in der Gruppe, sondern du schaffst den Raum dafür, dass sich das Kind auch wohlfühlen kann und sich nicht langweilt und stört.
Ich würde es nicht mehr schlafen legen, es scheint das nicht mehr zu brauchen. Hast du der Mutter das mal so gesagt? Würde es wieder mit in den Gruppenraum nehmen zum Spielen oder mit ihm sprechen, dass es ja nicht schlafen muss, aber sich jetzt alle Kinder kurz ausruhen
Das Kind nicht zum Schlafen zwingen sondern wach lassen.
Ein vierjähriges Kind braucht keinen Mittagsschlaf mehr. Wundert mich, dass die Mutter da nicht auf die Barrikaden geht.