Wie kann es angehen das jemand 12 Jahre lang Mieteinnahmen bekommen kann ohne Finanzamt?

6 Antworten

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten:

Entweder Du suchst Dir einen Steuerberater, der für Dich als Gesamtrechtsnachfolger Deines Vaters die hinterzogenen Einkünfte (Einnahmen abzüglich Kosten) nacherklärt und zahlst Steuern und Zinsen nach. Das ist zwar ziemlich viel, aber danach kannst Du beruhigt schlafen gehen.

Alternativ kannst Du Roulette spielen, und hoffen, das die Hinterziehung auch die nächsten zehn Jahre nicht bemerkt wird. Dann ist das Ganze verjährt.

Wenn das Finanzamt aber dahinter kommt, zahlst Du nicht Steuern und Zinsen nach, sondern zusätzlich eine Geldstrafe.

Du entscheidest, womit Du besser leben kannst.

Giwalato 

Stellt der Erbe fest, dass der Erblasser keine, unrichtige oder unvollständige Steuererklärungen abgegeben hat und es dadurch zu einer Steuerverkürzung/-hinterziehung gekommen ist oder noch kommen kann, ist der Erbe, als Rechtsnachfolger, verpflichtet dies dem FA unverzüglich (ohne schuldhaftes Zögern) anzuzeigen oder falsche Steuererklärungen zu berichtigen.

Da hier keine Steuererklärungen abgegeben wurden, müssen einige Steuererklärungen nachgereicht werden; der maßgebliche Zeitraum kann sich im ungünstisten Fall auf 13 Jahre ausdehen (bei Steuerhinterziehung); im günstigsten Fall auf 4 Jahre.

Da ja auch Kosten von den Einnahmen abgezogen werden, dürfte sich der Nachzahlungsbetrag in Grenzen halten; ggf. enstanden ja auch Verluste.

Sollten die Erben allerdings Ihrer Pflicht nicht nachkommen, machen sie sich selbst der Steuerhinterziehung strafbar.

Es ist dringend ein Steuerberater hinzuzuziehen.

Das Finanzamt erfährt von einem Eigentümerwechsel bei einem Haus oder einem Grundstück bereits durch den Notar, der den Kaufvertrag beurkundet oder durch das Amtsgericht bei einer Erbschaft.

Handelt es sich wie in diesem Fall um ein Mehrfamilienhaus, wird normalerweise nach Mieteinnahmen gefragt.

Es gibt daher zwei Erklärungen, warum dein Vater nie Steuern gezahlt hat:

Entweder hat beim Finanzamt jemand tief und fest geschlafen  oder dein Vater hat schlicht und ergreifend gelogen, indem er angab, es wären keine Wohnungen vermietet.

Wenn er das von sich aus nicht deklariert hat, hat das Finanzamt vielleicht nix gemerkt, weil die relevanten Behörden (außer dem FA z. B. die Gemeinde, die Grundsteuer und andere Abgaben für Wohnungen kassiert oder die Bewertungsstelle, die die Grundlagen für die Grundsteuer feststellt) oft keine Daten untereinander austauschen. Ist bis heute technisch nicht alles miteinander verknüpft im Behördenurwald. Normalerweise müssen Mieteinkünfte bei der Einkommensteuer deklariert werden (Einnahmen V + V).

Die Mietverhältnisse werden an sich ja keiner Behörde geldet (außer dem Finanzamt bei der Besteuerung). Villeicht könnte es auffallen, das an dieser Adresse ein paar viele Leute gemeldet sind, aber 1. müssen diese ja nicht zwingend Mieter sein und 2. werden solche Daten auch nicht zwischen den Behörden ausgetauscht.