Wasser auf dem Flachdach, Klempnerfachregeln, Wasser auf dem Dach

Zunächst einmal gibt es seit ein paar Jahren eine so genannte Verwandschaftserklärung der Berufe Dachdecker und Klempner. D.h. Dachdecker und Klempner dürfen in vollem Umfang die Arbeiten des anderen Gewerks ausführen. So weit so gut, allerdings haben die Fachregeln der Klempner bezügl.Dachabdichtungen (wußte bis jetzt nicht das die eigene haben, glaub ich auch nicht) Geltung haben, sondern die Fachregeln für Abdichtungsarbeiten des Dachdeckerhandwerks. Weiterhin gelten die Herstellervorschriften. Stehendes Wasser stellt zunächst einmal keinen Mangel dar. Ob die zwei Lagen Abdichtung ausreichend sind hängt u.a. von deren Beschaffenheit ab. Bei einer zweilagigen bituminösen Abdichtung müssen beide Lagen mind. aus Elastomerbitumenbahnen bestehen (zu erkennen am Kürzel PYE). Jedoch sollte man bedenken, das durch stehendes Wasser eine verstärkte Bildung von z.B. Rotalgen und anderem entsteht und dies nicht als förderlich für die Abdichtungsbahnen zu bezeichnen ist. Will damit sagen, der Pflege-bzw. Wartungsaufwand vergrößert sich. Weiterhin ist zu klären welche Eigenschaften durch den Betrieb zugesichert wurden (wurde ein Dach mit Gefälle bzw. ohne stehendem Wasser zugesagt?). Stehendes Wasser ist erst ab einer Neigung von mind. 5% Gefälle (5 cm Steigung auf 1 m Strecke) zu verhindern. Vorher war das Wasser wahrscheinlich nicht sichtbar, da der Estrich wohl ein Gefälle hatte bzw. die Fliesen auch eine andere Dichtheit besassen und somit das Wasser besser abgelaufen ist. Soweit nun die Theorie, die Praxis kann ich von hier aus nicht beurteilen. Vielleicht malein paar Bilder einstellen. Gerne auch per PN.

Bei Schweißbahnen, im Volksmund auch Teerpappe genannt: Wenn der Wind von Süden weht, wird von links nach rechts geklebt. (Röhrich)

Hallo,

klingt leider nach Pfusch!

Laß den Zustand des Daches von einem Meister seines Fachs begutachten (ohne zu sagen, wer es gemacht hat!). Der Meister soll ein Protokoll über die noch auszuführenden Arbeiten schreiben (ganz genau). Dann kannst Du das Protokoll Deinem Papenheimer unter der Nase Reiben.

Du läßt eine Kopie des Protokolls beglaubigen (Bürgeramt), Du schickst das Deinem schlampigen Klempner, am Besten mit einem Kurierdienst, welcher ihm eine Empfangsbestätigung unterschreiben läßt.

Es ist nämlich sehr wichtig, daß Du dem schlampigen Klempner Zeit einräumst, um notwendige Ausbesserungsmaßnahmen durchzuführen.

Diese Ausbesserungsarbeiten müssen in der Tat ziemlich schnell durchgeführt werden, da der Herbst/Winter naht...

Du bittest in Deinem Schreiben um einen konkreten Vorschlag über eine Ausbesserungsmaßnahme seinerseits, innerhalb der nächsten 10 Tagen, und wartest ab, was er antwortet, sollte er immer noch sagen, alles sei vollkommen in Ordnung, dann kannst Du ihn nochmals ermahnen die Ausbesserungen auszuführen. Danach kannst Du einen Anwalt einschalten.

Hoffen wir, daß sich alles zum Guten wendet. Gruß, Emmy

Also um mal ganz Vorne anzufangen.. in den Klempnerfachregeln steht definitiv nicht zu stehendem Wasser auf einer bituminösen Abdichtung (nur zu stehendem Wasser in Dachrinnen). Und die Aussage die kurz vorher getätigt wurde, dass bis 5% Dachneigung mit stehendem Wasser gerechnet werden muss, steht sogar so in den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhjandwerkes.

Das ist völlig normal. Die Haltbarkeit der Schweißbahen wird durch stehendes Wasser sogar erhöht - weniger UV- Belastung, niedrigere Themperaturen